Emmerich. . Die Kosten müssen, so Politik und Verwaltung, mit der Anzahl Plätze in vertretbarem Verhältnis stehen. Es gibt aber noch andere Probleme.
Parkflächen in der Emmericher Innenstadt – die werden in Zukunft gebraucht. Das haben Politik und Verwaltung längst auf der Agenda. Denn zum einen soll der Geistmarkt in Zukunft attraktiver genutzt werden, wodurch Parkplätze wegfallen. Zum anderen wird die im Moment frei nutzbare, große Fläche an der Mennonitenstraße, ehemals Wemmer & Janssen, irgendwann von dem Eigentümer Stadt Emmerich auch wieder verplant. Doch womöglich kann eine der beiden Ideen schon wieder verworfen werden. Ein dreigeschossiges Parkdeck am Willikensoord würde die Anzahl der Parkplätze dort nur um 72 erhöhen – aber Kosten von geschätzt über zwei Millionen Euro verursachen. Auch die zweite Lösung, ein dreigeschossiges Parkdeck am Kleiner Wall würde mit deutlich über vier Millionen Euro teuer werden, aber hier könnte die Parkplatz-Kapazität von jetzt etwa 100 auf 282 erhöht werden.
Auf Antrag der CDU wurde ein Ingenieur-Büro mi tder Vorplanung beauftragt
Auf Antrag der CDU hat die Verwaltung das Planungsbüro Kemper mit der Vorplanung betraut. Diplom-Ingenieur Bruno Kemper stellte jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung die bisherigen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor.
Am Willikensoord wird im Moment ein öffentlicher Parkplatz mit etwa 90 Plätzen vorgehalten. 25 Stellplätze können erhalten bleiben, auch wenn das Parkdeck entsteht. Hier könnten auf drei Etagen 137 Stellplätze errichtet werden: 51 im Erdgeschoss, je 43 in den Etage da drüber. Mit den 25 zu erhaltenden Stellplätzen würden 162 vorgehalten werden. Bei 13.685 Euro pro zu bauenden Stellplatz kommt Kemper auf Kosten von 1.875.000 Euro. Allerdings ist die Frage des Schallschutzes noch nicht geklärt: „Wahrscheinlich wäre das Parkdeck dreiseitig zu schließen. Das würde sich dann auch auf den Brandschutz auswirken und entsprechend für weitere Mehrkosten sorgen.“
Wenig zusätzliche Parkplätze für viel Geld?
Wenig zusätzliche Parkplätze für viel Geld? Dies trieben André Spiertz (BGE) die Sorgenfalten ins Gesicht: „Wie sollen wir das der Bevölkerung verkaufen?“ Dr. Stefan Wachs, Erster Beigeordneter, stimmte zu: „In der Verhältnismäßigkeit wären wir zu einem ähnlichen Schluss gekommen.“
Das Bodengutachten brachte keine Auffälligkeiten
Am Kleiner Wall könnte der heutige Schotterparkplatz überplant werden. Hier gab es die Sorge, dass der Boden einen schlechten Zustand aufweisen könnte. Trotz Vornutzung des Klärwerkes brachte das Bodengutachten keine Auffälligkeiten ans Tageslicht. Hier könnten Parterre 86 Stellplätze und je 98 in den oberen Etagen entstehen. Die Zufahrt würde über die Straße Kleiner Wall erfolgen, Ausfahrt Hinter dem Mühlenweg. Hier nennt Kemper Kosten von 3.859.000 Euro; 2.518.000 Euro alternativ für eine zweigeschossige Lösung. Doch auch hier könnte es zur Auflage eines dreiseitigen Schallschutzes kommen mit der Folge deutlich höherer Kosten. „Bei dem Preis wird einem Angst und Bange, aber das sollten wir eher ins Auge fassen“, sagte Spiertz nun. Auch CDU und SPD brachten zum Ausdruck, dass die Variante Kleiner Wall Priorität haben sollte.
Die genauen Kosten sollen ermittelt werden
In einem nächsten Schritt sollen die genauen Kosten ermittelt werden. Der BGE-Fraktionsvorsitzende Joachim Sigmund fragte, ob man die weitere Untersuchung am Willikensoord nicht jetzt schon abbrechen könnte, um somit weitere Gutachter-Kosten zu sparen. Doch das geht nicht: „Der Abschluss der Vorplanung ist beauftragt. Es stehen keine Zusatzaufträge mehr an“, sagte Jochen Kemkes, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung.
Die Politik nahm den Bericht zur Kenntnis. Entschieden ist noch nichts.