Rees. . Im Gebäude von Metadisplay hat der Geschäftsführer der Lebenshilfe Werkstätten sein Büro. Nah an den Menschen mit Handicap, die hier arbeiten.

Das neue Stanzlaserzentrum im Gebäude der ehemaligen Drai, jetzt MetaDisplay, ist der ganze Stolz von Andreas Glatte. Der ehemalige Werkstättenleiter und seit 1. Juni neue Geschäftsführer der Lebenhilfe Werkstätten hat auch in seiner neuen Funktion sein Büro an der Empeler Straße 120 in Rees behalten, ganz nah an den Mitarbeitern, deren täglicher Kontakt ihn immer wieder beflügelt. Ihm unterstehen die Werkstätten in Rees mit 360, in Wesel am Schornacker mit 340 und in Alpen-Veen mit 180 Mitarbeitern.

Aktuell arbeiten an der Empeler Straße 120 in Rees 72 Menschen mit und ohne Handicap. Durch den steigenden Platzbedarf und die begrenzten Kapazitäten in Groin hat die Lebenshilfe hier Büro-, Produktions- und Lagerflächen angemietet, so dass der komplette Metallbereich umgezogen ist.

Hier arbeiten Mitarbeiter von Metadisplay quasi Wand an Wand mit denen der Lebenshilfe zusammen. Was den Inklusionsgedanken beflügelt, und vielleicht auch Menschen mit Handicap die Scheu vor Betriebsintegrierten Arbeitsplätzen nimmt.

Weg in den ersten Arbeitsmarkt soll geebnet werden

Das ist ein wichtiges Anliegen von Andreas Glatte, noch mehr Menschen mit Handicap den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Viele haben die Befähigung dazu“, ist Glatte sicher. „Wenn die Chemie stimmt, kann es zum sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis kommen. Und der Mitarbeiter hat immer noch die Möglichkeit, in die Werkstatt zurückzukehren.“

Seit sechs Jahren ist Andreas Glatte für die Werkstätten-Standorte Rees, Wesel und Alpen-Veen zuständig. Als Geschäftsführer ist er nicht mehr nur für alles rund um die Werkstätten wie Produktion, Auftragsakquirierung und vieles mehr zuständig, sondern zeigt sich jetzt auch für den pädagogischen Bereich der Werkstattarbeit verantwortlich. „Ich war bereits Prokurist für die Werkstätten, den pädagogischen Bereich deckte Hermann Böing ab, der nun in Rente ist.“

Es gibt jetzt zwei gleichberechtigte Geschäftsführer

Mike Stefan Töller und Andreas Glatte sind gleichberechtigte Geschäftsführer und dem Aufsichtsrat unterstellt. Töller ist für den Bereich Wohnen, Kindertagesstätten und Lebenshilfe Verein zuständig. „Strategische Entscheidungen treffen wir natürlich gemeinsam. Und es gibt Überschneidungen in der Administration, wie Personalabteilung, Finanzbuchhaltung, EDV und Einkauf,, erklärt Glatte.

An der Empeler Straße hat die Lebenshilfe seit Sommer 2015 Flächen von dem Eigentümer aus Dinklage angemietet. Seit einem Jahr sogar 6000 qm, die für Lager, Metallverarbeitung, Montage, Verpackung und für die Werkstattverwaltung genutzt werden. „Der Eigentümer hat für uns große Umbaumaßnahmen vollzogen“, zeigt sich Andreas Glatte dankbar. Hier können die Mitarbeiter und Personaler mittags sogar im Speisesaal essen.

Metallabteilung wird zum Berufsbildungsbereich umgebaut

In Groin wird die ehemalige Metallabteilung zum Berufsbildungsbereich umgebaut. „Was noch fehlt, ist mehr Platz für die Verwaltung“, weiß Glatte. Auch hierfür wird nach einer Lösung gesucht.

Andreas Glatte liebt seine Arbeit. „Kein Tag ist wie der andere.“ Und wenn er von Mitarbeitern in seiner Arbeit unterbrochen wird, lässt er sich gerne von ihrer Lebensfreude anstecken. Da er Elektrotechniker ist, hat er natürlich eine Affinität zu diesem Gewerk. Jetzt aber Produktion und Pädagogik zusammenzubringen, sich für beide Bereiche verantwortlich zu fühlen, ist eine neue Herausforderung nach 24-jähriger Erfahrung im Werkstattbereich.

<<<DER WERDEGANG VON ANDREAS GLATTE

Nach der Bundeswehrzeit und Ausbildung zum Elektrotechniker absolvierte Andreas Glatte eine sonderpädagogische Weiterbildung und startete als Gruppenleiter in einer Werkstatt für Menschen mit Handicap in Niedersachsen. Hier war er im Qualitätsmanagement, in der Arbeitssicherheit und dann als Werkstattleiter tätig. Im Jahr 2012 kam er zur Lebenshilfe nach Rees.

Andreas Glatte ist 54 Jahre alt, verheiratet und wohnt in Bocholt. Er hat drei Enkelkinder und ist erfolgreicher Skatspieler bei Deutschen Meisterschaften und Weltmeisterschaften.