Rees. . Diplom-Biologe Tuve von Bremen übergab jetzt die Urkunden. Erstmals auch an zwei junge Frauen. Wie sie künftig eingesetzt werden.

Gar nicht so leicht, die Larve von Kleinlibelle und Eintagsfliege zu unterscheiden. Mikel Wiesmann deutet auf das Bestimmungsblatt, das beide Larven zeigt. Der 21-Jährige hat in den vergangenen Wochen Insekten, die im Wasser geboren werden oder dort leben, ganz genau unter die Lupe genommen.

„Wichtig kann die Anzahl der Beine oder die Anzahl der Schwänze sein, um die Larve bestimmen zu können“, sagt er. Am Mittwoch bekam er den Lohn für sein Büffeln. Tuve von Bremen, Diplom-Biologe beim Natur- und Umweltzentrum Wahrsmannshof, überreichte ihm eine Urkunde, die ihn als Umweltassistenten ausweist.

Erstmals nehmen zwei Frauen teil

Dazu hat er inzwischen schon 16 junge Leute in drei Kursen ausgebildet, die allesamt in den Werkstätten der Lebenshilfe Unterer Niederrhein beschäftigt sind. „Erstmals sind mit Sabrina Kamps und Georgina Wisniewski in dieser Runde auch zwei junge Frauen dabei“, freut Kursleiter Tuve von Bremen.

Bei so einer Exkursion sind auch die Umweltassistenten im Einsatz.
Bei so einer Exkursion sind auch die Umweltassistenten im Einsatz. © Christoph Karl Banski

Nicht nur theoretischer, sondern auch praktischer Unterricht gehörte zum Kurs, der über zehn Nachmittage lief. Die jungen Leute waren in dieser Zeit von ihrer Arbeit freigestellt. Aber nicht nur deswegen machten sie mit. „Es hat mich einfach interessiert“, begründet Georgina Wisniewski. Sie hat viel hinzugelernt.

Sie kennt jetzt Drahtsiebkescher, Becherlupe, Wasserschöpfer und Ausleseschale. „Und auch die besonders biegsame Pinzette, mit der man kleine Insekten anfassen kann, ohne sie zu verletzen“,schaltet sich Maurice Schroer ein.

Erdkröte und Azurjungfer

„Die Tiere zu fangen und zu bestimmen, das hat Spaß gemacht“, sagt Mikel Wiesmann. Das sieht auch Marvin Schwenzfeier (20) so. Dass sie die Tiere im und am Wasser – von der Graugans über den Höckerschwan und die Erdkröte bis zur Azurjungfer -- kennen, hat die Teilnehmer sichtlich bereichert. „Ein wichtiger Beitrag zur inklusiven Gesellschaft“, sagt Tuve von Bremen.

Gekostet hat den jungen Leuten die Ausbildung nichts. Die Gelder kamen von NRW-Umweltministerium, das die Einrichtung für deren „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ mit Fördergeldern ausstattet.

Sieben Mal drückte jetzt Tuve von Bremen die Hand, überreicht die Urkunde und gratulierte zur bestandenen mündlichen Prüfung. Sie befähigt die jungen Leute bei künftigen Kursen am Reeser Meer wertvolle Hilfe zu leisten.

Beispielsweise anzuleiten, wie man die Arbeitsmaterialien bedient oder sie helfen beim Ankern des Untersuchungsboots „Wilde Gans“. „Ich freue mich schon auf die Arbeit“, sagt Maurice Schroer.