Emmerich. . Am Format „Emmerich für Dich – Jugend trifft Politik“ nahmen gut 50 Schüler von Gymnasium, Gesamt - und Realschule teil. Was sie anregten.

Dass es richtig kalt war im Pädagogischen Zentrum des Willibrord-Gymnasiums, hatten die gut 50 Jugendlichen von Gymnasium, Gesamt- sowie Realschule schnell vergessen, ebenso wie die Vertreter der Emmericher Politik und Bürgermeister Peter Hinze. Denn schnell entwickelte sich das Treffen zwischen den Teilnehmern zu einem regen Gedanken-Austausch. Das neue Format „Emmerich für Dich! – Jugend trifft Politik“, so hat es den Eindruck, erfüllt seinen Zweck.

Denn der soll ja sein, dass junge Leute mit Politik und Verwaltung ins Gespräch kommen. „Nutzt eure Chance“, appellierte Moderator Moritz Lapp an den Nachwuchs. Und der tat es. Über fehlende Laternen auf dem Schulweg beklagte sich ein Schüler, über den schlechten Zustand viele Straßen im Stadtgebiet ein anderer.

Warten auf Betuwe

„Im Bereich Löwentor ist städtebaulich viel in Planung. Aber wir müssen wegen der Betuwe-Strecke auf die Deutsche Bahn warten, bis wir das alles schöner machen“, bat Bürgermeister Peter Hinze nach einer entsprechenden Frage um Geduld. Dass eine Unterführung nicht wasserdicht ist, bemängelte ein anderer Schüler.

Schulbusse, die zu früh, auch zu spät losfahren, überfüllt sind, oder, wie bei einer Schülerin aus Bienen, „nur einmal am Tag fahren, und dann so spät, dass sie nicht pünktlich zum Unterricht kommt“, brachten die Jugendlichen ebenfalls zur Sprache.

Es gibt einen Mängel-Melder

„Das muss kommuniziert werden und zwar gleich über die Schulleitung“, riet nicht nur Gerd Bartels (UWE). Nur so, ergänzte Hinze, könne sofort mit dem Busunternehmen darüber gesprochen und nach Lösungen gesucht werden. Überhaupt drehte sich viel um Kommunikation.

So kam der Hinweis, dass es auf der Internet-Seite der Stadt einen ‘Mängel-Melder’ gebe, bei dem man Schäden angeben könne. Hinze: „Das ist ein kurzes, schnelles Instrument!“ Immer wieder kamen auch Mängel an den Schulen zur Sprache, etwa defekte Beamer oder nicht intakte Tafeln. „Das kann schnell repariert werden, wenn wir es nur wissen“, wiederholte Hinze.

3000 Jugendliche nur ein Jugendcafé

„Wir sind gut 3000 Jugendliche in der Stadt. Aber es gibt nur ein Jugendcafé in einem Schulgebäude, das auch erst nach 16 Uhr öffnet“, beklagte sich eine Schülerin. Und im PAN würden nur Filme angeboten für Kinder oder eben ältere Menschen. „Ich kann den Ärger darüber nachvollziehen“, meinte Sabine Siebers (Grüne). Wobei dann auch Matthias Reintjes (CDU), Joachim Sigmund (BGE) und Ludger Gerritschen (SPD) darauf hinwiesen, dass eine zweite Jugendeinrichtung in Planung sei, aber es leider noch kein Konzept und auch keinen Träger gäbe.

Die Idee, vielleicht wieder ein Jugend-Parlament ins Leben zu rufen, das es ja schon einmal gab, fand Peter Hinze nicht so gut. „Wir haben jetzt dieses neue ‘Format’ hier. Dem sollten wir erst einmal eine Chance geben“, riet er.

>>FACEBOOK IST NICHTS FÜR JUNGE

Die Idee, Jugendliche via Facebook über interessante Infos aus der Stadt zu informieren, kam nicht gut an. „Facebook macht keiner mehr, nur alte Leute“, hieß es seitens der Jugendlichen. Dass es ein Kommunikations-Problem gebe, räumte Hinze ein.

Vandalismus an Schulen, aktuell verstärkt am Gymnasium, war ein Thema. Es gab Stimmen, die sich für einen Zaun um die Schule aussprachen. Damit konnten sich Politik und Verwaltung nicht anfreunden. Vandalismus, hieß es, müsse man wohl aushalten