Emmerich. Auf dem Emmericher Friedhof wurde jetzt feierlich ein Erinnerungsstätte für Sternenkinder eingeweiht. Nicht nur Christen waren geladen.
„Jedes Leben ist ein Geschenk, egal wie kurz, egal wie zerbrechlich. Jedes Leben ist ein Geschenk. Welches für immer in unseren Herzen weiterleben wird.“ Diese Worte sprach Ursula Bender, Sprecherin der Hospiz-Gruppe Emmerich, zur Einweihung der Grab- und Erinnerungsstätte auf dem städtischen Friedhof an der Friedensstraße. Dort gibt es jetzt einen Platz, an dem Sternenkinder „ein Bleiberecht“ haben, wie sie formulierte.
Sternenkinder – so werden Babys genannt, die bereits vor der Geburt gestorben sind
Sternenkinder – so werden Babys genannt, die bereits vor der Geburt gestorben sind. Rund 50 Personen waren der Einladung zur Einweihung der Erinnerungsstätte gefolgt. Nahe der Kindergräber befindet sich das rechteckige von Eiben eingefasste Feld, auf dem ein gepflasterter Pfad zu einem Halbkreis führt, auf dem eine Stele eingelassen ist. In diese hat man sieben Sterne geschlagen und die Worte „Von Gott gehalten“ eingraviert. „Ein Ort zum Trauern, aber auch ein Ort des Segens“, sagte Pfarrer Dr. Jan-Heiner Schneider. Er zitierte den Propheten Jesaja, und seine tröstlichen Worte: „Kann denn eine Frau ihr Kind vergessen? Kann denn ein Mutter ihren Sohn vergessen? Und selbst wenn sie ihn vergisst: Ich vergesse dich nicht.“
Ein ausdrücklicher Dank für die Einladung vom türkisch-islamischen Kulturverein
„Das ist so ziemlich das Schlimmste, was einem passieren kann, dass ein Kind den Himmel erreicht, bevor es das Licht der Welt erblicken durfte“, sagte Elke Trüpschuch, die stellvertretende Bürgermeisterin in ihrem Grußwort. Ausdrücklich bedankte sich Seher Kahya vom türkisch-islamischen Kulturverein für die Einladung. Das beweise, dass auch Menschen ihrer Religion in der Trauer nicht allein seien. Sie zitierte aus einer Sure, die Adem Ardihanli, der Hoca des Vereins, anschließend in arabischer Sprache vortrug. Zu Wort kam bei der festlichen Einweihung, die von Stephan Meyer mit Saxofonklängen umrahmt wurde, auch Melanie Raayman, die Mutter eines Sternenkindes.
„Es ist schön, jetzt einen Ort zu haben, an dem man seinem Kind nahe sein kann.“