Rees. . Interessenten hatten die Qual der Wahl, versuchten aus insgesamt 153 Exponaten etwas Passendes zu finden. Welche Kunst jedoch vermisst wurde.
Ein Gemälde von Vincent van Gogh wurde am Wochenende auf der Gemäldeböse 2018 im Städtischen Koenraad Bosman Museum in Rees, nicht zum Verkauf angeboten. Klar! Trotzdem hatten interessierte Besucher am Samstag und Sonntag die Qual der Wahl, aus insgesamt 153 Exponaten etwas Passendes zu finden – oder auch nicht.
Die Gemäldebörse ist schon ein „Dauerbrenner“. Sie findet jährlich seit 2007 statt. Privatpersonen haben die Möglichkeit, dort ihre Gemälde zum Verkauf anzubieten, oftmals nach einer Gemäldebewertung durch den Galeristen Heinz Janssen aus Kevelaer, die Anfang Oktober 2018 ebenfalls im Museum stattfand.
13 Bilder waren nach 45 Minuten bereits verkauft
Bereits 45 Minuten nach Eröffnung der Börse fanden 13 Bilder einen glücklichen Käufer. „Das Interesse ist groß“, stellte Ramona van der Horst fest, die zur Gemäldebörse ihren Ehemann Rainer (Hausmeister des Museums) begleitete. Oftmals werden die Mitarbeiterinnen des Museums und der Hausmeister in die Verkaufsverhandlung eingebunden, denn über den Kaufpreis kann verhandelt werden, so der Hinweis in der Verkaufsliste. Diese nehmen dann telefonisch mit den Besitzern der Bilder Kontakt auf, und das ist spannend. „Ich möchte maximal 100 Euro für das Bild zahlen“, erklärte ein potenzieller Käufer. Bei der Kontaktaufnahme durch Rainer van der Horst mit dem Verkäufer geht es dann zu, wie auf einem türkischen Basar. Letztendlich einigte man sich auf 120 Euro.
Lüdinghausenerin wollte Gemälde von Leysing kaufen
„Ist 4a ‘Vor dem Kamin’ vom Maler Piet Leysing, schon verkauft?“ erkundigte sich eine Besucherin aus Lüdinghausen. Ein Blick in die Liste durch Rainer van der Horst, gab Klarheit. „Sch...“, rutschte es ihr heraus. „Wir wären gerne eine Stunde früher aufgestanden, wenn wir gewusst hätten, dass ein Bild unseres Lieblingsmalers Piet Leysing zum Verkauf angeboten wird,“ merkte sie enttäuscht an. „Eine vorherige Veröffentlichung der angebotenen Bilder erfolge nicht“, so der Hausmeister.
Preisspanne bewegte sich zwischen 20 Euro bis 980 Euro
Nach der Preisliste der diesjährigen Gemäldebörse bewegte sich die Preisspanne von 20 Euro bis 980 Euro. Bei den vielfältigen Angeboten handelte es sich u.a. um Aquarelle, Ölgemälde Radierungen, Zeichnungen und Kunstdrucke. Ebenso vielfältig sind die Motive, vorrangig niederrheinische Landschaftsmalerei.
Galerist Janssen, der interessenhalber eine Stippvisite absolvierte, erkannte einige Exponate wieder, die er bewertet hatte. „Die Preise der angebotenen Bilder sind in Ordnung“, merkte er an und führte weiter aus: „Klever Künstler sind stark vertreten, aber ich sehe gar nichts von moderner Malerei. Das war vor Jahren anders.“
EIN BLICK IN DIE STATISTIK
Die bekanntesten Maler der angebotenen Bilder auf der Gemäldebörse 2018 waren Willy Angenendt, Hein Driessen, Piet Leysing, Helmuth Liesegang, Manes Peters, Hein Scholten, Bernd Schulte und Bernd Terhorst.
2010 verzeichnete die Gemäldebörse 432, im Jahr 2017 443 Besucher.