Rees. . Rat erteilt Verwaltung in Sachen Ex-Grundschule einstimmig Prüfungsauftrag für multifunktionale Nutzung als „Gründer-, Kunst- und Kulturzentrum“.
Die Zukunft der alten Grundschule, die unter Denkmalschutz steht, ist weiter ungewiss, nachdem die Verwaltung das zunächst angedachte Nutzungskonzept mit Stadtwerken, VHS und Haldern Strings im Gebäude zurück gezogen hat – weil wirtschaftlich einfach nicht mehr machbar für die Stadtwerke, auch wegen der künftigen Kosten fürs neue Freibad, hieß es seitens der Verwaltung. Jetzt soll auf Antrag der SPD nach neuen Lösungen gesucht werden, und zwar schnell, wie Fraktionschef Peter Friedmann forderte.
„Wir haben schon das RBU-Haus“
Einstimmig beschloss der Rat, dass die Verwaltung eine multifunktionale Nutzung in Form eines Gründer-, Kunst und Kulturzentrums prüfen soll. „Das geht aber nicht von heute auf morgen“, betonte Bürgermeister Christoph Gerwers mit Verweis auf die vielen Aufgaben, die zur Zeit im Rathaus zu bewältigen wären.
„Wir erwarten neue Ideen, neue Konzepte – und das alles nicht auf die lange Bank schieben, damit das Gebäude nicht verfällt“, hatte Friedmann zuvor der Verwaltung mit auf den Weg gegeben. Die SPD hatte ein Kulturzentrum ins Spiel gebracht, ein Café, auch ein Gründerzentrum. „Aber alles nicht mit einem Preisschild ‘dran“, kommentierte Gerwers zunächst kritisch das Ansinnen der SPD, das auch von FDP-Ratsmitglied Heinz Schneider begrüßt wurde.
Gebäude zunächst technisch ausstatten?
Kämmerer Andreas Mai, auch CDU-Fraktionschef Dieter Karczewski, hielten die Idee eines Gründerzentrums, und das auch noch im Wohngebiet, für unrealistisch. „Wir haben so ein Gebäude schon mit dem RBU-Haus im Gewerbegebiet“, sagte der CDU-Politiker. Und erst müssten schon Interessenten da sein, bevor man ein Gebäude wie die alte Grundschule für sehr viel Geld auch technisch auf Vordermann bringe. Friedmann sah’s genau anders herum. Erst sollten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, dann kämen potenzielle Mieter.
Die Grünen weiterhin gegen Abriss der Turnhalle
Während sich Helmut Wesser von den Grünen weiter gegen einen Abriss der alten Turnhalle und der Schule 2000 aussprach, gab’s dafür Zustimmung seitens der SPD – um dort Baugebiete zu entwickeln und zu verkaufen. Das Geld könne für die Nutzung der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Schule verwendet werden. Lob gab’s für den Vorschlag von Andreas Mai, in dieses Gebäude vielleicht das nicht mehr benötigte, aber funktionstüchtige Blockheizkraftwerk aus dem Bäderbereich zu nutzen.
Die Verwaltung soll weiter nach einem Investor suchen
Unabhängig vom politischen Prüfungs-Auftrag für das angedachte multifunktionale Nutzungskonzept soll die Stadtverwaltung aber auch weiterhin für den gesamten Schulkomplex auf dem freien Markt einen Investor suchen, nachdem ja auch die kurzzeitig interessierte Waldorfschule dann von ihrer Überlegung Abstand genommen hatte.
MIX MIT STÄDTISCHER BETEILIGUNG DENKBAR
Der Wirtschaftsprüfer habe der Stadt klar davon abgeraten, dass die Stadtwerke ins Projekt alte Grundschule investieren. Der erwirtschaftete Überschuss der Stadtwerke sei künftig zu gering, hieß es, gerade mit Blick auf die Kosten fürs neue Freibad.
Der von der Verwaltung vorgeschlagene Rückzug vom ersten Nutzungskonzept sei kein komplettes Aus für das Vorhaben. Es werde weiter nach Privat-Investoren gesucht. Auch ein Mix, an dem die Stadt beteiligt wäre, sei denkbar, so die Verwaltung.