Emmerich. . Ihren ersten historischen Roman „Land im Nebel“ stellte die gebürtige Emmericherin Nicole Peters im vollbesetzten Saal der Stadtbibliothek vor.

Wie man es schafft einen vollbesetzten Saal mit 75 Personen über fast zwei Stunden so zu faszinieren, dass man die sprichwörtlich zu bodenfallende Stecknadel hört, zeigte Nicole Peters am Donnerstagabend in der Stadtbücherei Emmerich als sie aus ihrem ersten historischen Roman „Land im Nebel“ vorlas.

Die Autorin fesselte ihr Publikum nicht mit Schlachten und Scharmützeln aus dem Mittelalter oder begleitete Delinquenten aufs Schafott. Nein. Nicole Peters beschränkte sich in ihrer Lesung auf die Beschreibung der Hauptfiguren ihres Romans, ihren Charakteren und ihren Gesprächen.

Von Liebe über Intrigen bis Herzensgüte

Ihre Protagonisten sind Edelmänner, Deserteure, Freiherren, adelige Jungfrauen und edle Pferde. Und das tat sie mit so einer Präzision und Erzählkunst, dass jeder, der genau hinhörte, alles entdecken konnte, was im Roman zu erwarten ist.

Es geht um Liebe, Emanzipation, Standesdünkel, Rivalitäten, Intrigen, aber auch um Toleranz und Herzensgüte. Der Roman bietet einen Mix aller menschlichen, ewig existierenden Tugenden, eingebettet vor historischem Hintergrund.

Darum geht es in dem Buch

Worum geht es? Wir schreiben das Jahr 1796, Frankreich liegt im Krieg mit den Monarchien Europas. Die französischen Revolutionstruppen sind bis an den Niederrhein vorgerückt, die Bündnisstaaten stellen sich dieser Expansion entgegen. Ort der Handlung ist das Herzogtum Berg, nahe Hennef, Großraum Bonn.

Hier treffen sich die Schicksale der Romanfiguren. Wir lernen Henri Benoit kennen, einen desertierten französischen Soldaten, der als Mönch verkleidet, Zuflucht sucht in einer Schenke. Die seelische Verfassung dieses Mannes, geprägt von Unsicherheit und Selbstzweifel, konnte jeder nachempfinden.

Die Charaktere greifen sofort

Auf der anderen Seite ein Edelmann, ein grober überheblicher Adeliger, Hermann Josef von Hatzfeld, der einer Magd auch schon mal gerne zwischen die Beine greift. Jeder im Saal war sofort abgestoßen von diesem Mann.

Der Vater von Johanna, der Hauptfigur in diesem Roman, ist der Freiherr von Hallberg-Broich, ein Raubein, laut, von sich überzeugt, aber mit Herz. Und dann wird die Lichtgestalt des Romans vorgestellt, Johanna, adelige Tochter von unserem Raubein.

Und dann klappt Nicole Peters das Buch zu...

Das ganze Publikum wartet nun gespannt darauf, dass diese unterschiedlichsten Charaktere zusammengeführt werden. Und dann mitten in einer schön beschriebenen Naturbeschreibung kommen die erwartenden erlösenden Worte der Autorin „Doch mit einem Male stockte ihr der Atem“ – alle warten gespannt und was macht Nicole Peters? Sie klappt das Buch zu.

Ein Stöhnen ging durch den Raum, zu gerne hätte man mehr erfahren. Eine Besucherin: „Jetzt will ich genau wissen, was da kommt.“ Und kaufte sich das Buch! Mit großem Applaus verabschiedete sich das Publikum. Ein großes Gedränge schloss sich an, viele wollten eine Widmung der Autorin.

>> WIE SIE SCHRIFTSTELLERIN WURDE

Bei Nicole Peters war es das Interesse an der Geschichte, gepaart mit der Gabe zur Fantasie und viel Mut: „Schon immer hatte ich Interesse an Burgen, Klöstern, musste in jede Kirche rein und habe mich immer gefragt: Was könnte hinter diesen dicken Mauern passiert sein?“ Und so entwickelte sie Geschichten, historisch und fiktiv zugleich und bettete sie ein in einen historischen Hintergrund.

Mit der Idee gewann sie 2016 einen Schreibwettbewerb!