Elten. . Die schlecht geplante A3-Sperrung sorgte in Elten für Chaos. Lkw kamen mit Kurven und einem Findling nicht klar – das waren nicht alle Probleme.
Es war nur eine zweitägige Sperrung der A3, aber sie hat in Elten und in der Umgebung für totales Chaos gesorgt. Vor allem die Masse der Lkw-Fahrer kam auf den kurvigen Wegen im Ortskern nicht klar.
Ortsvorsteher Albert Jansen (CDU) hat sich stellvertretend viel anhören dürfen. Die Kritik kanalisiert er und stellt entsprechende Fragen. Diese richtet er an Bürgermeister Peter Hinze, der diese wohl auch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW erörtern wird.
Sperrung während der Ferienzeit
Es wurde in den Ferien mitten in der Woche und nicht am Wochenende gesperrt. „Am Wochenende fahren nur etwa 20 Prozent der Lkw. Warum hat die Sperrung durch die Woche stattgefunden?“, so Jansen. Dies hatte Straßen NRW so entschieden. „Erfolgte eine Abstimmung mit der Emmericher Verwaltung und der Polizei?“, will Jansen wissen.
Ein Lkw wäre fast umgekippt
Die Straßen wurden für den Ansturm nicht vorbereitet. Die Querungshilfen in Elten waren ein großes Problem. An der Ecke Kloster-/Schmidtstraße befand sich auf der Insel ein Findling, der eigentlich das Verkehrsschild vor Beschädigung schützen soll. Am Mittwoch wurden dadurch zwei Lkw beschädigt. Einer schlitzte sich am Morgen die Reifen auf. Ein anderer fuhr am Abend sogar auf den Stein und wäre fast umgekippt. Den eingeklemmten Findling schliff der Brummi mit. Die Bürger halfen in dieser Lage. Mit einem Radlader konnte der Findling befreit werden. Bürger füllten auch das entstandene Loch an der Insel auf, damit nicht der nächste hinein fährt.
Ein Polizeibeamter hatte Jansen mitgeteilt, dass er die Leitstelle am Dienstag nach 22 Uhr auf die Gefahr hingewiesen hatte. Auch Jansen hatte am Mittwochmorgen die Stadt Emmerich informiert. Der Findling liege in Beton und man würde Straßen NRW informieren, habe man ihm gesagt. Passiert ist danach nichts. Viel mehr haben die Bürger und der Ortsvorsteher versucht zu helfen, wo es ging.
Viadukt wurde zum Nadelöhr
Neben der genannten Kreuzung waren die Kurven Schmidt-/Bergstraße und Berg-/Emmericher Straße sowie der Viadukt für den Schwerlastverkehr problematisch. Ein großer Lkw, der sechs Neuwagen geladen hatte, musste am Viadukt parken, und Autos abladen, damit er überhaupt durchfahren konnte. Warum wurde kein frühzeitiger Hinweis auf die maximale Durchfahrtshöhe aufgestellt? Die Hinweisschilder, dass die Schmidstraße eigentlich für Brummis ab 7,5 t gesperrt ist, wurden erst am zweiten Tag abgehängt.
Jansen hat weitere Fragen: Warum wurde auf der Emmericher Straße kein Parkverbot eingerichtet? Warum hat ein Fremdunternehmer im Auftrag der Kommunalbetriebe ausgerechnet Mittwoch einen Deckelschacht reparieren sollen, wofür er eine Fahrbahnseite zum Teil absperrte? Wo war die Polizei, die wenig Präsenz zeigte?
Nicht mehr unter der Woche sperren
Für Albert Jansen und viele Eltener ist klar: „Die nächste Sperrung, die im November ansteht, muss zwingend am Wochenende erfolgen! Es kommt nicht auf die Anzahl der Fahrzeuge, sondern auf die Art an. Ich will keinen vorführen, aber nächstes Mal muss das anders laufen.“ Ferner regt Jansen an, mit den niederländischen Behörden eine großräumige Umfahrung noch besser abzustimmen. Auch die Einrichtung einer Notrufnummer wäre hilfreich. Viele Eltener wünschten sich zudem eine Nachbetrachtung unter Teilnahme der Bürgerschaft. Ein Lob richtet sich an die Rettungswache. Diese hatte einen Rettungswagen für die Zeit in Elten stationiert.
Übrigens Theo Wanders reagierte mit Charme: Er warb auf einem Aufsteller für sein Stau-Schau-Menü mit Kraftstoffsuppe, Bremsklötzen und rotem Stein (der Findling wurde orange angemalt).