Anholt. . Sebastian Lasczok, Verwaltungsdirektor des Augustahospitals in Anholt, stellte jetzt beim Isselburger Unternehmerfrühstück sein Haus vor.

Michael Carbanje hat nicht den Beruf gewechselt. Auch wenn diese Vermutung nahe lag. Denn wer gestern Morgen das Augustahospital betrat, konnte auf Schildern folgenden Hinweis lesen: „Frühschicht mit dem Bürgermeister“.

Doch Isselburgs Stadtoberhaupt war nicht in einen weißen Kasack geschlüpft und nahm an der morgendlichen Visite teil, sondern in Anzug und Krawatte begrüßte er die Teilnehmer des Unternehmerfrühstücks.

Zum vierten Mal hatte die Stadt Isselburg mit dem AIW Unternehmensverband zu dieser Veranstaltung geladen. Dieses Mal übernahm das Augustahospital den Part des Gastgebers. Verwaltungsdirektor Sebastian Lasczok nahm die Gelegenheit wahr, um über die neurologische Fachklinik zu berichten.

60 Prozent der Patienten sind eingeschränkt gehfähig

Zurzeit betreut die Klinik jährlich rund 1900 Patienten. Etwa zwei Drittel davon sind – entsprechend der Schwerpunktbildung – Multiple Sklerose-Patienten. Bei den übrigen Patienten handelt es sich um Morbus Parkinson-Erkrankte und neurologisch Betroffene wie zum Beispiel nach einem Schlaganfall.

Aufgrund des Krankheitsverlaufs sind viele Patienten in ihrer Gehfähigkeit eingeschränkt. „Rund 60 Prozent unserer Patienten sind auf einen Rollstuhl angewiesen“, berichtete Lasczok, der besonders die Beziehung innerhalb der Spitalleitung zu Pflegedirektor Joachim Weidemann und dem Ärztlichen Direktor, Professor Dr. Michael Haupts, unterstrich.

Die Neuausrichtung in den 80ern war richtig

Isselburger  Unternehmer treffen sich regelmäßig zum Unternehmerfrühstück. 
Isselburger Unternehmer treffen sich regelmäßig zum Unternehmerfrühstück.  © Weißenfels Markus

Lasczok spannte in seinem kurzen Vortrag einen Bogen von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft. So sei das Augusta­hospital 1967 an seinen heutigen Standort gezogen. „Krankenhäuser dieser Größe waren damals schon nicht mehr tragbar“, sagte er.

Die strategische Ausrichtung zur neurologischen Fachklinik in den 1980er-Jahren sei daher richtig und wichtig gewesen. Aktuell liegt die Auslastung im Schnitt auch bei 85 Prozent. Die mittlere Verweildauer der Patienten wird mit 15,6 Tagen angegeben.

Die neue Pflegetour war in drei Monaten voll

Neben der stationären Behandlung im Krankenhaus kümmert sich der Issel Pflegedienst um 206 Patienten. „Wir haben eine neue Tour aufgemacht, die in drei Monaten komplett voll war. Sowas haben wir vorher auch noch nicht gehabt“, erläuterte Lasczok, der auch auf die Bauaktivitäten im Bereich des Parkplatzes einging, wo das Gesundheitszentrum entstehen wird.

Unter anderem ist auch eine Portalpraxis vorgesehen, in der sich verschiedene Fachärzte an unterschiedlichen Wochentagen die Praxisräume teilen. Diese für die Region noch innovative Neuerung hat sich Lasczok in Niedersachsen angeschaut, wo dieses Modell seit geraumer Zeit zur Anwendung kommt.

>> ES GAB WEITERE VORTRÄGE

Jan Zastrow, Geschäftsführer der Contenit GmbH, hielt beim Unternehmerfrühstück einen Vortrag zum Thema „Auf dem Weg in die digitale Zukunft – Sind Sie schon falsch abgebogen oder warten Sie noch auf die Wegbeschreibung“.

Michael Carbanje stellte den anwesenden Unternehmern nicht nur seinen Nachfolger als Bauamtsleiter, Dave Welling, vor, der Bürgermeister gab auch einen Überblick über die geplante Erweiterung der Gewerbegebiets in Heelden. Zum Baugebiet Anholt Ost meinte Carbanje: „Große Schwierigkeiten wird es in diesem Plangebiet nicht mehr geben.“