Emmerich. . Die Bürgerinitiative Rettet den Eltenberg bittet die Emmericher Fraktionen, im Ausschuss Beratungsbedarf anzumelden. Und listet die Mängel auf.

Die Bürgerinitiative (BI) Rettet den Eltenberg sieht im modifizierten Sicherheitskonzept für die Betuwe-Linie erhebliche Mängel. Harald Peschel, Frank Joeris und Thomas Hoever haben im Namen der BI die Emmericher Ratsfraktionen angeschrieben. Sie bitten die Politiker, Beratungsbedarf anzumelden, wenn am heutigen Dienstag um 17 Uhr im Ausschuss für Stadtentwicklung darüber gesprochen wird.

Es sei zwar gut, dass Verbesserungen erreicht worden sind (die NRZ berichtete), aber die BI habe nach wie vor große Zweifel: „Schon heute werden auf dieser Strecke besonders viele gefährliche Güter (brennbare, explosive oder giftige Stoffe bis hin zu dem berüchtigten Chlorgas) transportiert. In Zukunft wird der Anteil dieser Transporte noch weiter zunehmen, da die niederländische Seite plant, diese Strecke zur Hauptroute für Gefahrgüter zu machen.“

Ein Unfall mit solchen Gefahrgütern hätte fatale Folgen: Der Schutz vor solchen Unfällen sei „von großer Bedeutung für alle Menschen in unserer Stadt. Leider haben die Gespräche darüber immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden.“ Details seien nicht bekannt. „Wir wissen auch nicht, was verbindlich vereinbart und was nur Absichtserklärung ist.“

Feuerwehren Emmerich und Zevenaar mit einbeziehen

Von den ursprünglichen Forderungen der Feuerwehren, die als unverzichtbar bezeichnet wurden, seien viele nicht erfüllt worden. „Dazu passt, dass die jetzige Zustimmung der Feuerwehr eher nach Zähneknirschen als nach Zufriedenheit klingt.“ Die BI nennt Beispiele dafür, was fehlt:
Die genaue Analyse aller Unfallszenarien.
Feuerwehr-Zugänge alle 210 Meter (im Schnitt) seien gerade für die Innenstadt zu wenig.
In Deutschland fehle ein Informationssystem über Gefahrguttransporte (wie in den Niederlanden). Im Nachbarland habe es sich gezeigt, dass die Feuerwehren schnelle und zuverlässige Informationen brauchen, welche Stoffe geladen sind.
Besteht weiterhin ein Vorbehalt nachzubessern, sollte sich das Konzept als unzureichend erweisen?
Ungelöst bleibt, wie im Notfall der Strom an der Strecke abgeschaltet werden kann. Beim Zugunglück in Meerbusch hat es 90 Minuten gedauert. „Bei einem Unfall mit Gefahrgut wäre eine so lange Untätigkeit der Rettungskräfte schlicht katastrophal.“ Solange dies nicht geregelt sei, sei „ein wirksames Sicherheitskonzept nicht denkbar“.

Die BI bittet darum, die Leiter der Feuerwehren Emmerich und Zevenaar in die Beratung einzubeziehen. Ebenso das in der Vorlage erwähnte Gutachten des Ingenieurbüros Thomas und Bökamp.