Rees. . Lieder und Instrumentalmusik der Romantik erklangen beim R(e)eserviert Konzert im Reeser Bürgerhaus. Das Programm wurde kurzfristig umgestellt.
Vorgesehen war am Sonntag ein Konzert in der Reihe R(e)eserviert mit hervorragenden Interpretinnen. Doch Heiner Frost musste bei seiner Begrüßung den etwa 40 Musikfreunden die enttäuschende Mitteilung machen, dass Gabriele Natrop-Kepser aus Krankheitsgründen nicht anwesend war.
So war man gezwungen, das vorgesehene Programm zu ändern. Der glückliche Zufall wollte es, dass Mirjam Hardenberg sowohl die Sopranstimme als auch die Violoncello-stimme übernehmen konnte. Gemeinsam mit Anja Speh (Klavier) überraschte und begeisterten beide ihre Zuhörer mit Liedern und Instrumentalmusik der Romantik.
Lieder von Komponisten der Romantik standen im ersten Teil des Konzertes auf dem Programm. Felix Mendelssohn-Bartholdy entführte die Gäste „Auf Flügeln des Gesanges“ in eine schöne liedhafte Welt. Es folgten mehrere Lieder von Clara und Robert Schumann.
Lieder aus der traurigen Phase Robert Schumanns
Drei Lieder von Clara Schumann, die eine große Pianistin war, zeigten dann auch ihren Einfallsreichtum als Komponistin. Die beiden Lieder von Robert Schumann, etwa „Wer machte dich so krank“, zeigten eine traurige Phase in Schumanns Leben.
Nicht zu vergessen in diesem Liederreigen waren die drei Lieder von Johannes Brahms. Einmal lustig, dann wieder stürmisch und temperamentvoll zeigte sich seine neue Art, Lieder zu begleiten. Bekanntlich zeigte Johannes Brahms eine große Liebe zu Clara Schumann, die sich gegen Ende des Lebens von Robert Schumann noch intensivierte.
Es war ein Vergnügen zuzuhören
Vier Lieder von Antonin Dvorak beendeten den Liederteil des Konzertes. Dvorak, der durch Brahms Ermunterung für die Komposition der „Slawischen Tänze“ erhielt, zeigte einen eigenen Stil auch in der Liedbegleitung. Die Folklore spielt für ihn eine große Rolle.
Es war ein Vergnügen, der Interpretation aller Lieder durch Mirjam Hardenberg und Anja Speh zuzuhören. Klare Einsätze, saubere Abstimmung in den einzelnen Passagen und die Sicherheit bei der Realisierung der Vorgaben der Komponisten überzeugten.
Nach der Pause hörte man instrumentale Musik der Romantik für Klavier und Violoncello von Johannes Brahms. Es war die erste Cellosonate, die der Komponist 1862 in Bad Münster am Stein schrieb.
Das Duo war am Ende seiner Kräfte
Im ersten Satz schwingt sich das Thema des Cello in immer höhere Regionen, wird vom Klavier unterstützt und geht dann, vom Klavier begleitet, in einen lockeren Abschnitt über. Der Mittelsatz erinnert in manchen Teilen an Musik von Franz Schubert und Frederic Chopin. Im dritten Satz konnten die beiden Solistinnen noch einmal ihre ganze Virtuosität beweisen.
Trotz der Veränderung des Programms hatten die Zuhörer große Freude am Können der beiden Solistinnen und es war verständlich, dass diese auf eine Zugabe verzichteten mit dem Hinweis: „Wir hätten gerne noch etwas gemacht, aber wir können nicht mehr!“