Rees. . Seit dem 1. September ist Claudia Beckmann die Haus- und Pflegedienstleiterin im Agnesheim. Wie sie ihre ersten Tage empfunden hat.

Bedenkzeit? Nein, die brauchte Claudia Beckmann nicht. Als Josef Reining, Leiter der Pro Homine-Senioreneinrichtungen, die Emmericherin im März dieses Jahres fragte, ob sie sich vorstellen könne, die Nachfolge von Ingrid Mierzwa im Agnesheim anzutreten, hat sie sofort „Ja“ gesagt. „Ich kannte ja das Agnesheim.“

Denn als damalige Haus- und Pflegedienstleiterin des Altenheims St. Joseph in Millingen vertraten sich Claudia Beckmann und Ingrid Mierzwa im Falle von Urlaub und Erkrankung gegenseitig. Nicht einmal zwei Wochen ist Claudia Beckmann nun die Chefin des Agnesheims, schon sagt sie: „Ich fühle mich hier richtig wohl!“

Rees, ich hab’ dich auserkoren

Die Bewohner haben es ihr leicht gemacht. „Richtig nett bin ich empfangen worden“, sagt sie immer noch strahlend, deutet auf den Blumenstrauß mit Blüten in Rosé und Lila, den ihr die Heimbeiratsvorsitzende Lotti Werdelmann im Namen der Bewohner überreicht hat. Für ein bisschen Gänsehaut-Stimmung hat bei Claudia Beckmann das Lied „Rees, ich hab’ dich auserkoren“ gesorgt, das Bewohnerin Elsbeth Bongers angestimmt hat. Besonders die erste Strophe, in der es heißt: „Willst du was erleben, willst glücklich du sein/so komm doch zu uns nach Rees am Niederrhein“.

Die ersten Arbeitstage haben sie richtig gefordert. Nicht nur, weil Claudia Beckmann vieles erst kennenlernen, sich einarbeiten muss: Sie hat auch schon erste Personal-Einstellungen vorgenommen. „Die Arbeitstage sind schon sehr ausgefüllt, sie könnten ein paar mehr Stunden haben...“, sagt sie.

Von mindestens 20 Bewohnern kennt sie die Namen schon, die weiteren will sie sich nach und nach aneignen, bei Dienstübergaben, an denen sie künftig an einem festen Wochentag teilnehmen will.

Menschen in ihrem Zuhause betreuen

Krankenschwester hat sie zunächst gelernt. Eine bewusste Entscheidung. „Ich wollte mit Menschen arbeiten“, sagt sie. Sehen, wie diese gesund werden. Noch besser gefällt es ihr, jetzt in einer Senioreneinrichtung tätig zu sein. „Hier gibt es keinen schnellen Wechsel wie im Krankenhaus, hier betreuen wir Menschen in deren Zuhause“, sagt sie. Da könne sie daran mitwirken, dass sie zufrieden seien, sich wohl fühlten. „Und wenn man überdies noch ein positives Feedback bekommt, macht auch mich das glücklich“, sagt sie.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter liegt ihr gleichermaßen am Herzen. Nur ein Team, das sich wohl fühle, sei auch bereit, sein Bestes zu geben. „Und hier wird hart gearbeitet“, weiß sie. Denn im Pflegebereich fehle es immer an Personal. „Es sind einfach nicht genügend qualifizierte Bewerber auf dem Markt“, klagt sie. Auch an ihrer neuen Arbeitsstelle gebe es drei offene Stellen im Pflegebereich und in der Seniorenbetreuung.

Derzeit gibt es in Pflege und Betreuung rund 85 Stellen in Voll- und Teilzeit, wichtig ist ihr auch, die ehrenamtlichen Kräfte zu erwähnen. Eine Liste weist derzeit 39 Kräfte aus. „Wobei aber auch ältere dabei sind, die nicht mehr so regelmäßig ins Haus kommen können“, erklärt Claudia Beckmann.

Eigenen Schreibtisch mitgebracht

„Wird sich denn viel ändern im Haus?“, ist hin und wieder die bange Frage an sie gerichtet worden. „Was im Hause gute Tradition hat, bleibt!“, hat sie versprochen. Das Haus sei gut aufgestellt, ihre Vorgängerin habe für gute Strukturen gesorgt. Wenn die Umstände es allerdings erforderten, will sie die Weichen justieren.

Eines hat sie geändert – in eigener Sache. Sie hat den eigenen Schreibtisch mitgebracht. Der lässt sich rauf und runterfahren, so dass sie auch im Stehen arbeiten kann. „Ganz wichtig, um den Rücken zu schonen“, sagt sie.