Emmerich/Düsseldorf. . Die Firma Multicross aus Emmerich hat den Preis „NRW-Wirtschaft im Wandel“ erhalten. Vor acht Jahren wurde die Multicross GmbH gegründet.

Die Emmericher Firma Multicross hat am Montag den Preis „NRW-Wirtschaft im Wandel“ erhalten. NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat den Preis übergeben.

Eine neue gesetzliche Regelung brachte 2009 für viele Unternehmen ein neues Geschäftsfeld: Als beschlossen wurde, die erneuerbaren Energien im Wärmebereich zu fördern, gründete sich 2010 kurzerhand die Multicross GmbH. Denn zu diesem Zeitpunkt gab es am Markt keine Lüftungsgeräte, die die Vorgaben des Bundestagsbeschlusses zu hundert Prozent erfüllen konnten.

Die Firma startete im alten Ferroglas-Gebäude

Die Firma startete im alten Ferroglas-Gebäude an der Max-Planck-Straße: „Die ersten Wärmerückgewinnungsgeräte haben wir in einer Doppelgarage auf diesem Gelände gebaut“, berichtet Geschäftsführer Frank Reimann. Nach ein paar Monaten wurde gegenüber die Teilfläche einer Halle angemietet. Diese war dann auch schnell zu klein und es folgte 2011 der Umzug 2011 zur Ostermayerstraße 54 in eine 600 Quadratmeter große Halle mit 200 Quadratmetern Bürofläche, in der früher mal Eul & Günter seine Produktion hatte.

Es folgten zahlreiche auch regionale Projekt wie die energetischen Sanierungen des Freiherr von Stein Gymnasiums Kleve, der Jugendherberge Kleve, des Studentenwohnheims Briener Straße in Kellen, des Bürgerhauses Uedem sowie der Dreifach-Turnhalle und des Schwimmbades in Uedem.

Firma baute effiziente Geräte für den G7-Gipfel

Im Jahr 2015 baute Multi Cross dann für den G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau hocheffiziente Wärmerückgewinnungsgeräte mit Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen fürs Polizeilagezentrum. „Wir statteten dass Porsche Werk Weissach, Rennstrecke und Bau der Erlkönige, mit unserer Gerätetechnik aus“, ergänzt Reimann.

Seit 2013 beliefert das Emmericher Unternehmen bundesweit alle Netto-Lebensmitteldiscounter mit einer Verkaufsfläche von über 1000 Quadratmetern mit der hocheffizienten Technik sowie seit 2015 europaweit auch alle Deichmann-, Roland- und Snipes- Schuhgeschäfte sowie die C&A Filialen.

Multicross beliefert deutschen und europäischen Markt

„Mit unserer Entwicklung der hocheffizienten Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung, unserer eigenen Produktion der Geräte in Emmerich am Rhein und unserem Vertrieb über Planungsbüros beliefern wir mittlerweile mit unserem jungen Unternehmen nicht nur den deutschen, sondern auch den europäischen Markt“, erklärt Frank Reimann. Etwa durch Projekte wie Bauhaus-Baumärkte in Ungarn, Niederlande und Kroatien, C&A in Ungarn, Kroatien und Slowenien und der Top-Kunde die Deichmann Gruppe in Kroatien, Slowenien, Ungarn, Österreich und Frankreich. „Unser Leuchtturmprojekt ist sicherlich das Zalando Zentrallager in Lahr, dort haben wir 130.000 Quadratmeter Hallenfläche belüftet, beheizt und gekühlt. Im vergangenen Jahr durften wir dann ein ähnliches Projekt für Amazon in Dortmund umsetzen“, so Reimann weiter. Bei der Light + Building Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik schaffte es Multi Cross unter die Best of 2016 mit dem Innovativen „Multi Trend Viewer“ im Bereich SmartData.

Erst jüngst hat die Firma 6500 Quadratmeter Gewerbeflächen angekauft

„In unserer achtjährigen Geschichte haben wir anderen Start-Ups gezeigt, was möglich ist, wenn man fest an seiner Idee glaubt und diese zielstrebig umsetzt“, sagt Reimann. Erst jüngst hat die Firma an der Ostermayerstraße weitere 6500 Quadratmeter Gewerbeflächen kaufen können. Hier ist ein neues Bürogebäude entstanden, das jetzt mit einem Biwak feierlich eröffnet wurde. „Mit unserem modernen Hallen- und Büroneubau sind wir jetzt für die nächsten Jahre gut aufgestellt“, meint Frank Reimann.

>>WOFÜR GIBT ES DIE AUSZEICHNUNG

Bei dem Preis NRW – Wirtschaft im Wandel werden Unternehmen ausgezeichnet, die als Vorreiter im Strukturwandel gelten. Der Wandel erfordert von den Unternehmen kreative Strategien, den Einsatz neuer Technologien und dynamische Anpassungen von Produktionsbedingungen.

Der Prozess von einer industriell geprägten hin zu einer Wissensgesellschaft stelle Herausforderungen, aber auch Chancen für Nordrhein-Westfalen dar, heißt es vom Ministerium. Das Wirtschaftsministerium NRW spürt gemeinsam mit ausgewählten Partnern solche Vorreiter des Strukturwandels auf und macht diese sichtbar.