Leegmeer. . Um dem Verkehrschaos an der Hansastraße in Emmerich Herr zu werden, gilt vor der Leegmeerschule nun ein absolutes Halteverbot. Neue Bringzone.
Kurz vor Unterrichtsbeginn ist hier richtig was los. Auch wenn die meisten Eltern in der Nähe der Leegmeer-Grundschule wohnen, werden die Liebsten gerne mit dem Auto gebracht. „Eben kurz vorfahren“, Kind rauslassen – und weiter geht’s. Das ist für viele Eltern eine jahrelang geübte Praxis und seit vielen Jahren bricht auf der Hansastraße um kurz vor 8 das Chaos aus.
Damit soll jetzt Schluss sein. „Mal eben kurz“ wird nicht mehr geduldet. Vor der Schule wurde in den Sommerferien ein absolutes Halteverbot eingerichtet. Wer jetzt hier sein Kind ausladen möchte, der muss mit einem Verwarngeld rechnen. 15 Euro sind Minimum.
Ein Schild weist darauf hin: „Ab hier zu Fuß!“
Als Alternative stellten gestern Schulleitung, Polizei und Stadtverwaltung eine Bringzone vor. Was sich toll anhört, ist im Wesentlichen der Parkstreifen am alten Friedhof. Den sollen die Eltern jetzt nutzen, um das Kind abzusetzen.
Ein Schild weist darauf hin: „Ab hier zu Fuß!“ Um der Bitte mehr Nachdruck zu verleihen, haben Kinder mit Straßenmarkierungsfarbe gelbe Füßchen auf den Gehweg gemalt. Diese Botschaft dürfte jeder verstehen.
Aber der gemeine Autofahrer ist mitunter schwer von Begriff. Während des Pressetermins um 12.30 Uhr hielt eine Mutter locker-lustig auf dem Fahrradweg vor der Schule, ein anderer Herr parkte seinen Wagen am Straßenrand. Die zahlreichen Halteverbotsschilder, die jetzt an nahezu jeder Straßenlaterne angebracht worden sind, werden einfach missachtet.
Die Eltern zeigen wenig Verständnis
Schulleiterin Nadja Scherer musste sich bereits einige Male unverschämte Sprüche von Eltern anhören, die sie auf die Park- und Haltesituation vor der Schule angesprochen hat. „Die Eltern interessiert es nicht“, sagt sie. Jeder sehe nur sein Kind und seinen kurzen Stopp.
Doch wenn das viele Eltern so tun, dann geht auf der Hansastraße gar nichts mehr. Die Situation an der Leegmeerschule sei in Emmerich einzigartig, sagt Linda Koenzen vom Schulverwaltungsamt. Sie hat an der Neureglung „Bringzone“ mitgewirkt und hofft darauf, dass die Eltern dies akzeptieren.
Die Regelung gilt auch für Anwohner
Auch die (wenigen) Anwohner der Hansastraße dürfen nun unmittelbar vor der Schule nicht mehr parken. Aber auch hier gebe es Unbelehrbare. Schulleiterin Scherer musste sich bereits anhören, dass man das Knöllchen gerne zahle...
Diese Einstellung dürfte aber schnell sehr teuer werden. Stadtsprecher Tim Terhorst erklärt, dass das Ordnungsamt gerade in den ersten Tagen auf die neue Verkehrssituation hinweisen werde und auch Verwarngelder aussprechen wird.
Es drohen Verwarngelder
Dieses beträgt 15 Euro fürs Falschparken. Wenn zusätzlich noch der Verkehr behindert wird, kostet es 25 Euro. Für Dauerparker, die länger als eine Stunde im absoluten Halteverbot stehen, erhöhen sich die Sätze deutlich.
Schulleiterin Nadja Scherer hofft auf die Einsicht der Eltern: „Die meisten müssten ja gar nicht mit dem Auto vorfahren. Sie wohnen doch hier ganz in der Nähe.“ Das Fahrrad sei eine gute Alternative.