Elten. . Sonne-Regen-Mix bescherte Rock over-Festival am Kiebitzsee am Samstag weniger Besucher. Trotzdem herrschte bei Fans und Bands stets gute Laune.

Freitag kurz nach 6 Uhr: Hasen hoppeln nahe des Kiebitzsee durch die Gegend. Sie finden eine Lücke, um durch die Bauzäune in Richtung Wasser zu kommen. Bauzäune, Pavillon samt Stehtisch mit Kerze und Blümchen im Eingangsbereich verraten, dass Rover over, das Familienfestival, angesagt ist. Trotz verhaltenem Start am Freitag,

Die Besucher suchten sich ein trockenes Plätzchen.
Die Besucher suchten sich ein trockenes Plätzchen. © Konrad Flintrop

strahlende Gesichter beim Orga-Team.

Leidenschaftliches Mitwippen

Auch drei zwölfjährige Mädels mischen sich „aus Langeweile“ unter die Besucher. Oliwia aus Kleve ist zu Besuch bei Freundin Patrycja in Elten. Oma Petra Smink (Orga) habe sie auf die Idee gebracht vorbeizuschauen. Aus Langeweile wird bei Tönen von „Die Kleins“ leidenschaftliches Mitwippen. Kein Wunder, dass Kleins-Mann Carsten Tiemessen im Anschluss ein positives Fazit zieht: „Ich fand’s gut und hab’s genossen.“

Nach und nach kommen die Rock over-Fans. „Es macht den ganzen Tag tick tack“ singt rockig und laut die Kleve-Rees-Formation Lärmeffekt. Dann lassen Four Dudes die Rock- und Bluesherzen der 300 Besucher höherschlagen. Auch die Nachbarn, von denen viele kommen, haben Spaß und lassen es sich gut gehen.

Gut gehen, das ist am zweiten Festivaltag ebenfalls angesagt. Schade nur, dass Solosängerin Ann-Kathrin Scholten, trotz des wahnsinnigen Stimmvolumens, gerade bei ihren Eigenkompositionen gegen den Regen ankämpfen musste. Da Humpf, die einstige JuCa-Band, lässt im Anschluss Hip-Hop-Stimmung aufkommen.

Aus Trio wurde Quartett

Doch dann wieder Regen, Regen und nochmals Regen. „Wenn es aufhört, dann spiele ich mit“, so die kleine Shania mit ihrer E-Gitarre. Günstiger regnerischer Moment für Mokes Trio mal das Bandcatering vor ihrem Auftritt zu testen. Einfach toll, was Veronika Scholten, Karla Nellissen und Elisabeth Angenendt mit Sponsorenunterstützung dort zaubern. „Sehr gut hat’s geschmeckt“, so die kulinarische Bewertung von Katharina Weyers von Mokes Trio.

Apropos Trio. Zur Biermeile im Juni war die Folkrock-Band noch zu dritt. Jetzt zu viert? An den Drums holten sie sich mit Christian Stoffels Verstärkung. Schade nur, dass das Markenzeichen, der „drumende Koffer“ damit etwas ins Abseits rückt. Trotzdem: Mokes „Quartett“ beweist musikalische Klasse!

Power-Pop-Band aus Köln

Auf Schauer hatten sich die westfälischen Funkrock-Jungs von Belly to Belly eingestellt. So hagelt es sogar bei ihrem Auftritt. Macht nichts. Gute Laune herrscht weiterhin. Denn das Gros der Gäste findet ein trockenes Plätzchen in Zelten. Die berühmten letzten gesanglichen Worte beim Rock over 2018 mit zufriedenen Gesichtern aller hat die Power-Pop-Band Keegan aus Köln parat. Wie passend, dass deren Singleauskopplung vom neuen Album „Famous Last Words“ heißt...

>>IM NÄCHSTEN JAHR AM 23. UND 24. AUGUST

Rock over-Motor Erwin Pleser lobte das neue Orga-Team: „Das sind alles gute, zuverlässige Leute.“ Knut Steiner und Simon Kempkes fanden: „Es könnten aber ruhig noch mehr werden.“
Auch wenn das Wetter, besonders am Samstag, nicht mitspielte, so hieß es von den Bands unisono, dass man sich super wohlgefühlt habe. In Zukunft soll das Rock over am Kiebitzsee am letzten Ferienwochenende stattfinden. Nächster Termin: 23. und 24. August 2019.