Haffen. . Der Vogel in Haffen erwies sich in diesem Jahr als zäh. Erst mit dem 104. Schuss fiel er zu Boden. Wen er sich als Königin erwählte.

Schon kurz nach 12 Uhr stand fest, dass die neue Schützenmajestät am Bruckdaelweg wohnt und Bockting heißt. „Womit auch klar ist, wo das Eierbraten stattfindet“, rief Moderator Moritz Kleinberg ins Mikro. Zum aktuellen Königsschießen in Haffen gab es zwei Königsbewerber: Carsten Bockting und sein Zwillingsbruder Jens (27).

Vogelbauer war Alfred Hermsen

„27 Schuss hat auch euer Vorgänger benötigt“, versuchte Michael Kleineberg die Bocktings anzufeuern. Im Jahr davor seien es 23 Schuss gewesen und davor 35, bemühte er die Statistik. Doch dieses Mal sollte es nicht so schnell gehen. „Man darf des den Königsbewerbern auch nicht zu einfach machen“, scherzte der amtierende König Alfred Hermsen, der den aktuelle Königsvogel gebaut hatte.

Königsmutter Beate Bockting (von links), Carsten Bockting und sein Bruder Jens sowie die scheidende Majestät Alfred Hermsen.
Königsmutter Beate Bockting (von links), Carsten Bockting und sein Bruder Jens sowie die scheidende Majestät Alfred Hermsen. © Konrad Flintrop

Erst mit dem 31. Schuss erlitt der Vogel erste schwerere Verletzungen: Holzsplitter fielen zu Boden. Mit dem 94. Schuss endlich ging ein Ruck durch das hölzerne Tier. „Bring dem Vogel das Fliegen bei“, rief Kleineberg. Der 101. Schuss sorgte für die Schieflage des Adlers. Nach dem 104. Schuss sauste der Vogel zu Boden und machte Jens Bockting zum König von Haffen.

Der 27-Jährige Holzmechaniker musste sich erst einmal sammeln, um den Sieg zu verdauen. Dazu blieb aber kaum Zeit, war er doch gleich umringt von Schützenkameraden, die ihm gratulieren wollten. Schießmeister Ulli Fink überreichte ihm die Vogel-Trophäe, Alfred Hermsen legte ihm die Königskette um und wünschte ihm ein schönes Regentschaftsjahr und schon wurde die neue Majestät, sie ist übrigens Mitglied im 1. Zug, von Bruder Carsten und Marvin Paß auf die Schultern gehoben. An seiner Seite wird Magdalena Hallepape regieren. Die 25-Jährige Lehramts-Studentin machte sich gleich auf den Weg, um sich ein standesgemäßes Outfit zu besorgen.

Zuvor waren die Preise ausgeschossen worden. Hier konnte sich folgende Schützen durchsetzen: Michael Hüls (3. Zug, Kopf); Jens Bocking (1. Zug, Zepter); Margret Derksen (2. Zug, Reichsapfel), Lukas Hüls (3. Zug, linker Flügel und Alfred Wellmann (1. Zug, rechter Flügel).

Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder

Bereits am Samstag waren die Jungschützen an die Gewehre gegangen. Neuer Jungschützenkönig ist Christoph van Bebber. Er nahm sich Christina Thols zur Königin. Das Preisschießen brachte folgendes Ergebnis: Hendrik Kürwers (Kopf), Sebastian Oostendorf (Zepter), Steffen Artmann (Reichsapfel), Robert Lanfermann (linker Flügel)m René Fink (rechter Flügel). Das Schüler-Schützenpaar heißt Lucca Schillings und Dana Gronau. Hier gingen die Preise an. Sofia Görke (Kopf), Emelie Engenhorst (linker Flügel) und Lucca Schillings (rechter Flügel).

Langjährige Vereinsmitglieder wurden im Rahmen des Schützenfestes geehrt: Markus Fink, Jochen Verheyen (25 Jahre Mitglied); Hugo van Bebber, Theo Venhorst (40 Jahre), Georg Kempkes, Max Tezel, Josef Baumann, Klaus Schmidt, Kurt Stenzel (50 Jahre), Herbert Reinders, Theo Geerts (60 Jahre), Karl-Heinz Rosenboom, Wolfgang Bartsch (65 Jahre).

Begeistert äußerte sich Ortsvorsteherin Margret Derksen über die neue Möglichkeit, nun im und vor dem Schützenhaus unter dem Fallschirm feiern zu können. „Das Konzept geht voll auf. Gefühlt waren doppelt so viele Leute zum Feiern da wie im Vorjahr!“

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Johannes Griebler, der Bezirksbrudermeister der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, war in diesem Jahr wieder Gast in Haffen, um besondere Ehrungen vorzunehmen.

Er übergab die Graf von Galen-Medaille an Heinz Heweling. Der Hohe Bruderschaftsorden ging an Eugen Stockmann und das Sebastianer Ehrenkreuz überreicht er Kurt Stenzel.