Rees. . Die Haus- und Pflegedienstleiterin hat 18 Jahre zum Wohl des Agnes-Heims und der Bewohner gewirkt. In der kommenden Woche wird sie verabschiedet.
Josef Reining hatte mit Engelszungen auf Ingrid Mierzwa eingeredet, um sie doch noch zu überzeugen, wenigstens eine Zeitlang noch die Geschicke des Agnes-Heims zu lenken. Doch Ingrid Mierzwa hat für sich entschieden: „Mit 65 Jahren ist Schluss.“ In der kommenden Woche wird erst der Abschied von der Heim- und Pflegedienstleiterin von Ehrenamtlern und Bewohnern, einen Tag später von den Mitarbeitern gefeiert.
Josef Reining spart nicht mit Lob
Josef Reining, stellvertretender Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen der Holding pro homine, spart nicht mit Lob für Ingrid Mierzwa. „Sie entschleunigt in ihrem Wohnort Kevelaer zu sehen – ohne das Agnes-Heim“, das kann sich Reining beim besten Willen nicht vorstellen. Auch Ingrid Mierzwa sieht dem Ruhestand mit gemischten Gefühlen entgegen, will aber einen Schnitt machen. „Kevelaer ist zu weit weg von Rees, um hier ehrenamtlich zu arbeiten.“
Es gibt in Rees eine enge Verbundenheit mit dem Heim
Dabei denkt sie gerne an ihre Vorgängerin Leni Bungert zurück, deren Position sie im Jahr 2000 übernahm. Leni Bungert blieb bis kurz vor ihrem Tod ehrenamtlich dem Heim verbunden und schuf damit einen Grundstock an Ehrenamtlichen, von dem das Haus heute noch profitiert und der auch weiterhin von Ingrid Mierzwa gepflegt wurde. „Es gibt hier in Rees eine enge Verbundenheit zum Agnes-Heim. Ich denke an den Wildschweinbraten, der uns jedes Jahr vor Weihnachten gestiftet wird, die Patenschaft mit der Harmonie, Aktionen des Schützenvereins und der Pumpenkirmes“, nennt Mierzwa Sternstunden, die an die Bewohner herangetragen werden. Lobt aber auch das gute Verhältnis zu den niedergelassenen Ärzten.
Ingrid Mierzwa ist gelernte Bankkauffrau
Ingrid Mierzwa ist gelernte Bankkauffrau. Nach zwölf Jahren Elternzeit arbeitete sie erst in der ambulanten Pflege, bewarb sich 1990 an der Altenpflegeschule und absolvierte ihre Ausbildung in Willikensoord in Emmerich. Nach ihrem Anerkennungsjahr 1993 im Agnes-Heim blieb sie dem Haus erhalten, nach diversen Weiterbildungskursen zuerst als Wohnbereichsleiterin und seit 2000 als Haus- und Pflegedienstleitung.
Die bauliche Erweiterung galt es zu schultern
In diesen 18 Jahren ist vieles im Agnes-Heim geschehen. Der Übernahme von der Holding sah Mierzwa erst mit gemischten Gefühlen entgegen, „doch tatsächlich war es für uns eine Erleichterung, auf das Wissen der Holding zurückgreifen zu können“. Von 62 Plätzen ist die Senioreneinrichtung auf 79 erweitert worden. Die große bauliche Erweiterung galt es bei laufendem Betrieb zu schultern. Was Ingrid Mierzwa mit Bravour geschultert hat. Aber auch inhaltlich hat sich einiges verändert. „In den ersten Jahren war die Arbeit der Altenpflegerin nicht so anerkannt wie heute“, resümiert Mierzwa. „Damals war es mehr Familienpflege, heute sind neue Berufsgruppen entstanden, die sich um die Betreuung kümmern, wie Physiotherapeuten um ein Beispiel zu nennen.“ Ingrid Mierzwa wird besonders Anja Hansmann vermissen, „meine wertvollste Mitarbeiterin“, im Jahr 2004 wurde sie ihr zur Seite gestellt. „Ohne sie wäre die Arbeit nicht zu schaffen gewesen“, blickt Mierzwa dankbar zurück.
Reisen und Radtouren will sie unternehmen
Nun will sie mit ihrem Mann viel verreisen, öfter ihr Enkelkind besuchen und große Radtouren unternehmen. Vielleicht nach Rees.
<<<NEUE LEITERIN WIRD CLAUDIA BECKMANN
Am 1. September wird Claudia Beckmann die Nachfolge von Ingrid Mierzwa als Haus- und Pflegedienstleiterin antreten. Sie ist in der Holding keine Unbekannte. Die gelernte Krankenschwester arbeitete nach ihrer Ausbildung zunächst 19 Jahre im stationären Pflegedienst des St. Willibrord Spitals in Emmerich. Anschließend leitete sie dort das von ihr gegründete Pflegezentrum. Im Jahr 2002 übernahm Claudia Beckmann die Pflegedienstleitung im Emmericher Krankenhaus.
Im Jahr 2014 wechselte sie zu den Senioreneinrichtungen der pro homine, zunächst als Pflegedienstleiterin im Nikolaus-Stift in Wesel. Seit September 2014 ist sie Haus- und Pflegedienstleiterin in St. Joseph Millingen. Von dort wird sie nun ins Agnes-Heim wechseln. Das Haus ist Claudia Beckmann vertraut. Sie hat in den vergangenen Jahren wiederholt Leiterin Ingrid Mierzwa vertreten.
Die Haus- und Pflegedienstleitung in St. Joseph Millingen übernimmt wieder Kirsten Moll zum 1. September nach Beendigung ihrer Elternzeit.