Emmerich. . Ex-Stadtbeauftragter fürchtet um Besetzung von Sanitäts- und Rettungsdienst durch die Malteser Emmerich. Diese tagten erstmals nicht-öffentlich.
„Wir haben gemeinsam Rückschau gehalten und blicken positiv in die Zukunft“, so fasst der stellvertretende Diözesanleiter Dr. Martin Altenburger die Ortsversammlung der Malteser Emmerich zusammen. Nach dem Rauswurf des ehrenamtlichen Geschäftsführers Guido Janssen und der Amtsniederlegung des ehemaligen Stadtbeauftragten Pascal Wieners (die NRZ berichtete) kamen die Mitglieder, immerhin kamen 20 der 972, und Verantwortlichen des Hilfsdienstes aus der Hansestadt Mittwoch zusammen. Obwohl öffentlich eingeladen wurde, musste die eigentlich eingeladene Presse draußen bleiben. Anweisung der Malteser-Diözesanleitung!
Sitzung fand in konstruktiver Atmosphäre statt
„Trotz der angespannten Situation um die Führung des Stadtverbands fand die Sitzung in konstruktiver Atmosphäre statt“, berichtet Dr. Martin Altenburger, der die Versammlung leitete im Nachgang. Ein Eindruck, den auch Pascal Wieners auf Nachfrage der NRZ bestätigte. „Die Sitzung war gut moderiert“, so der Emmericher – auch wenn es ein, zwei strittige Punkte gab. Die Personalie Guido Janssen sei nur kurz behandelt worden, es hätte sogar anerkennende Worte für seine Arbeit gegeben. Und hier unterstreicht auch Wieners nochmal: Ja, es seien mehrere, allerdings kleine Fehler aufgetaucht beim Ausfüllen von Formularen. Aber ging hierbei immer nur um interne Malteser-Formulare.
Geschulte Rettungswagen-Fahrer sollen sich zurückgezogen haben
Nicht nur Wieners, der zwar noch Malteser, aber „ohne große Motivation“ ist, und Guido Janssen haben sich bei dem Hilfsdienst zurückgezogen. „Ich kenne allein acht Mitglieder, die nicht mehr dabei sind“, so Wieners. Besonders brisant: Diese waren vor allem für die Rettungswagen-Fahrten für den Kreis Kleve geschult und eingeteilt.
Die Motivation ist im Keller
Auf Nachfrage erklärte allerdings Diözesanpressereferentin Jennifer Clayton, dass es hier keine Engpässe gebe. Vielmehr berichtet sie in der Pressemitteilung von der Versammlung, dass über die Anschaffung eines neuen Krankenwagens nachgedacht wird. Auch um den Sanitätsdienst, den die Malteser etwa auf großen Festen wie Emmerich im Lichterglanz leisten, fürchtet Wieners. Denn nicht nur seine, sondern auch die Motivation vieler verbliebener Malteser ist nicht hoch. „Unser Ortsverband wird momentan durch die Diözese in Münster geführt“, schwingt Enttäuschung in Wieners Stimme mit. In der Versammlung habe er nach der Auffassung der Ortsleitung dazu gefragt. „Es wurde geantwortet ,dazu haben wir keine Meinung’“, erzählt Wieners.
Treger wurde als Vize-Stadtbeauftragter bestätigt
Im Zuge der Versammlung in der Unterkunft an der Arnheimer Straße wurde Heinz-Uwe Treger in seinem Amt als stellvertretender Stadtbeauftragter bestätigt, der zukünftig mit einer Verwaltungskraft und weiteren Führungskräften die Malteser Arbeit vor Ort lenken wird. Ein neuer Stadtbeauftragter und ebenso ein Nachfolger für Guido Janssen als Geschäftsführer der Malteser werde weiterhin gesucht, erklärte Jennifer Clayton.
Rund 1600 Menschen von den Maltesern geschult
Im Rahmen der Versammlung wurde über die Tätigkeiten der Malteser berichtet. So schulten diese rund 1600 Menschen in Erster Hilfe und in sozialpflegerischer Ausbildung. Insgesamt fanden 145 Kurse statt. Die ehrenamtlichen Helfer versorgten außerdem bei 50 Sanitätsdiensten viele kleine und große Nöte direkt vor Ort.
<<<KLEIDERKAMMER HAT GUTEN ZULAUF
Andrea Schoofs und Tamara Wieners bieten in der Malteser Jugend regelmäßig wöchentliche Gruppenstunden an. Zurzeit besteht die Gruppe aus sechs Kindern.
Die Kleiderkammer wurde 2017 rege in Anspruch genommen. An 140 Tagen versorgten vier Ehrenamtliche im Schnitt 80 Bedürftige in der Woche.