Haldern. . Beim Poetry-Slam „Lindengeflüster“ in Haldern traten fünf Autoren gegeneinander an. Das Publikum war begeistert. Florian Stein siegte.

Strahlende Gesichter gab es bei den Zuschauern nach der Premiere des Best of Poetry-Slam „Lindengeflüster“ im Gasthof Tepferdt. Zuvor erlebten sie kurzweilige Unterhaltung und kleine Geschichten mit viel Wortwitz und Rhetorik auf höchstem Niveau. Florian Stein aus Bochum begeisterte das Publikum mit seiner Performance und wurde im Finale per Applaus zum Sieger des Abends gekürt.

Marius Hanke alias Zwergriese, der in Essen und Bottrop bereits mehrere Veranstaltungen betreut, wurde von Lara Huying vom Familienbetrieb Gasthof Tepferdt angesprochen. Hanke, selbst Poetry-Slamer, führte als Moderator durch den Abend und stellte vorab die einzigen Regeln vor: „Selbstgeschrieben muss es sein, es dürfen keine Requisiten benutzt werden und es gibt ein Zeitlimit von sechs Minuten!“

Etablierte Poetry-Slammer zur Premiere eingeladen

Zufällig ausgewählte Zuschauer erhielten Tafeln, mit denen sie die Auftritte mit Punkten bewerten konnten. Um gerade Neulingen zur Premiere eine möglichst große Bandbreite von Poetry Slam zu präsentieren, hatte der Essener Moderator eine erlesene Auswahl der erfolgreichsten Künstler eingeladen.

Florian Stein schaffte es ins Finale des Poetry-Slams bei Tepferdt in Haldern.
Florian Stein schaffte es ins Finale des Poetry-Slams bei Tepferdt in Haldern. © Thorsten Lindekamp

Darunter auch NRW-Landesmeisterin Sandra da Vina. Sie berichtete von der, am Ende erfolglosen, Mückenjagd und nahm den Zuhörer mit in den Schrebergarten ihrer Kindheit. Der zweifache Niedersachsen/Bremen-Meister Florian Wintels kam besonders gut an, für ihn gab es die erste Höchstwertung. Sein Text, gespickt mit Alliterationen, sorgte für großes Gelächter.

41 ist nur ein Anagramm von 14

Auch Ella Anschein zeigte ihr breites Repertoire als „Gangster-Rap-Oma“ oder in ihrem Text über das Busfahren, „einer Geschichte mit Sehnsucht, Leidenschaft und Erotik“. Als ältester Slamer vor Ort bemerkte Michael Goehre: „41 ist nur ein Anagramm von 14“ und philosophierte über die Sterblichkeit und das Kennenlernen seiner Ehefrau.

Florian Stein sicherte sich mit einem Text aus der Zukunft den Einzug ins Finale und hatte sich dafür seine besten Zeilen aufgehoben. Im Stile eines Sportkommentators, verpackte er gesellschaftliche Kritik wortgewandt in seinen Bericht über den „Lebens-Lauf“. Mit seiner mitreißenden Performance überzeugte er das Publikum im Finale.