Rees. . Erste Bilanz nach drei Monaten: Fahrgastschiffe „Germania“ und „Stadt Rees“ werden je nach Bedarf sowohl in Rees als auch in Emmerich eingesetzt.

Das strahlend blaue Deck wird fleißig geschrubbt, in der Etage darunter alte Teppiche, die zum Schutz ausgelegt worden waren, herausgerissen. „Bis heute Abend sieht das Schiff wieder manierlich aus“, lacht Rainer van Laak. Und freut sich: Denn die Party „Rheinmixen“ am Sonntag auf der „Germania“ war mit 460 Gästen restlos ausverkauft. Und die Tour, auch nahe vorbei an der Reeser und Emmericher Promenade, sei ein „absoluter Hingucker“ gewesen, weiß er.

Seit gut vier Monaten besteht die „Niederrheinflotte“ mit der „Germania“ und der „Stadt Rees“ nun aus zwei Schiffen. „Eine richtige Entscheidung“, zieht Rainer van Laak von der Reeser Personen-Schifffahrt eine erste positive Bilanz. Denn nun sei man einfach flexibler.

Sonntags-Rundfahrten noch ausbaufähig

Während die „Stadt Rees“ hervorragend gebucht sei, herrscht auf der „Germania“, die schwerpunktmäßig in Emmerich ankert, noch bei den Sonntags-Rundfahrten ein wenig Flaute. Rund 40 Passagiere seien da an Bord, „was noch deutlich ausbaufähig ist“, betont der Schiffführer. In Rees seien das immerhin im Schnitt 150 bis 160 Gäste, die dann an Bord gehen würden. Aber da sei man ja auch schon seit 19 Jahren im Geschäft. „Unterm Strich sind wir auch in Emmerich auf Kurs“, ist sich van Laak sicher. Da müsse man aber noch viel in Sachen Marketing machen — was durchs InfoCenter ja auch geschehe.

Jetzt könne man auf jeden Fall ziemlich schnell die unterschiedlich großen Schiffe tauschen, wenn erforderlich. Was etwa am Samstag passiert sei. Da habe es eine über 300-köpfige Trauergesellschaft gegeben, die auf Wunsch der Verstorbenen aufs Schiff ging, während der rote Sarg sichtbar am Reeser Steiger aufbewahrt war.

Tanzende Menschen auf den Balkonen am Ufer

„Als der Leichenwagen dann losfuhr, haben wir abgelegt und das Schiffshorn betätigt. Danach ließen die Trauergäste jeder eine rote Rose ins Wasser fallen“, erzählt Rainer van Laak. „Das war auch für mich ziemlich ergreifend.“ Auf der „Stadt Rees“ wäre diese Fahrt nicht möglich gewesen, weil es da bei Weitem nicht so viel Platz für so viele Menschen gebe.

Die Linienfahrten von Rees aus rheinabwärts bis in die Niederlande, aber auch in Richtung Xanten, seien gut gebucht, „auch von Emmerich aus läuft’s hier immer besser“. Nur die Rundfahrten an den Sonntagen müssten deutlich stärker gebucht werden.

Da könnten Spaß-Fahrten wie am vergangenen Sonntag, und das mit „sehr lauter Musik“, so der „Kapitän“, extrem hilfreich sein. „In Rees haben viele Menschen das Spektakel an der Rheinpromenade verfolgt, und in Emmerich kamen sogar Anwohner auf ihre Balkone und haben zu unserer Musik mit getanzt“, berichtet Rainer van Laak.

Der schon ganz sicher ankündigen kann: „Beide Schiffe werden auch im kommenden Jahr von Rees und Emmerich aus ablegen.“