Emmerich/Rees. . Also doch ein Public Viewing in Emmerich: Für die WM organisiert die Gaststätte Onder de Poort ein kleines, aber feines Fußball-Event.

Lange sah es so aus, als würden die Fußballfans in Emmerich bei der WM in die Röhre gucken – zumindest, was das Public Viewing angeht. Doch jetzt, gut eine Woche vor dem ersten Spiel der deutschen Mannschaft gegen Mexiko, haben Marcel Meisters und Manuela Pertz von der Kneipe Onder de Poort eine solche Veranstaltung auf der Stadtplatte angekündigt.

Spanferkel von Carlo Bach?

Wo sich nun also langsam die ersten Flaggen an Balkonen, Fenstern und Fahnenmasten zeigen, stellt der Gastronomiebetrieb auf der Rheinpromenade kurzfristig ein gemeinschaftliches Public Viewing auf die Beine. Initiator Marcel Meisters hat eine sechsmal zwei Meter große Leinwand organisiert, die aus einem Container ausgefahren werden kann. So können Fußballfans ab dem 14. Juni auf zwölf Quadratmetern die Aktionen der Ballkünstler bei der WM auf dem neuesten Stand der Technik verfolgen. „Wir sind einfach eine Fußballkneipe, da war es doch klar, dass wir irgendetwas machen müssen“, freut sich Manuela Pertz auf die nächsten Wochen.

Auf der sogenannten Stadtplatte werden Tische und Stehtische stehen, außerdem der Imbissstand von Carlo Bach – eine Kombination, die jüngst bei der Veranstaltung „Beer, Food & Friends“, ebenfalls auf der Stadtplatte, bestens funktioniert hat. „Wer weiß, vielleicht macht Carlo ja sogar wieder ein Spanferkel“, macht Manuela Pertz denen Hoffnung, die diese Leckerei kürzlich auf der ersten Emmericher Biermeile genossen haben. Den Getränkeausschank übernimmt natürlich Onder de Poort selbst.

Die Fläche im Bereich der Stadtplatte bot sich an, weil sie direkt vor Onder de Poort liegt. Mit den umliegenden Nachbargastronomen ist vereinbart, dass die Gäste deren Toilettenanlagen nutzen können.

Und welche Spiele werden gezeigt? Auf der Leinwand gibt es zunächst das Eröffnungsspiel am 16. Juni um 17 Uhr, Russland gegen Saudi Arabien, sowie natürlich alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft zu sehen. Alles weitere dürfte vom Andrang abhängen und sich kurzfristig ergeben.

So ein Public Viewing bringt natürlich auch einiges an Formalitäten und Anträgen mit sich. Marcel Meisters und Manuela Pertz waren dabei aber nicht auf sich alleine gestellt: im vorgelagerten Genehmigungsverfahren durch die Stadt erhielten sie Unterstützung von der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft. Auch das Ordnungsamt zeigte sich sehr kooperativ und beeilte sich mit der Bearbeitung.

Kein Public Viewing mehr in Rees

Übrigens: Auch in Elten wird es die Möglichkeit geben, die Spiele der DFB-Elf in größerer Runde zu gucken: nämlich im Kolpinghaus, das mit der neuen Pächterin Sandy Jansen wieder geöffnet und ebenfalls ein kleines Public Viewing angekündigt hat.

Die Reeser haben es bei dieser WM nicht ganz so leicht. Das altbewährte Public Viewing im Bürgerhaus wird nicht mehr stattfinden. Aber beim Blick in die Kneipen wird sich auch hier das eine oder andere fußballbegeisterte Fleckchen finden. Im Gasthaus „Zur Rose“ in Mehr zum Beispiel, wo Inhaber Albert Bömer jedes Mal auf eine treue Fan-Gemeinde zählen kann.