Rees. . 18 Jahre altes Verwaltungsgebäude im Reeser Gewerbegebiet wurde auf Ex-Müllkippe gebaut – nur auf Streifen-Fundamenten. Zustand immer schlechter.

Eine Bausünde der Vergangenheit holt die Stadt Rees ein: Weil das etwa 18 Jahre alte Verwaltungsgebäude der Stadtwerke nicht auf Pfählen, wie bei zahlreichen benachbarten Gebäuden geschehen, sondern nur auf verstärkten Streifen-Fundamenten auf dem Gebiet der früheren Müllkippe gebaut wurde, muss es absehbar aufgegeben werden. „Entweder es wird in den nächsten zwei, drei Jahren abgerissen oder vielleicht auch, um die Kosten dafür zu sparen, versiegelt“, bestätigte Kämmerer Andreas Mai, der auch seit vier Jahren Geschäftsführer der Stadtwerke ist, im NRZ-Gespräch.

Umzug in frühere Grundschule?

Seit etwa 2014 weiß man von den „bautechnischen Problemen“, wie es jetzt in der Vorlage für den Bauausschuss heißt. Dahinter verbergen sich nicht nur große Risse quasi überall im Gemäuer. Vorsichtshalber wurde auch schon in einem Büro die Decke abgestützt.

Für die nächste Bauausschuss-Sitzung wird der Politik empfohlen, dass die Verwaltung der Stadtwerke mit ihren 14 Mitarbeitern absehbar in eine Etage des nicht genutzten und unter Denkmalschutz stehenden alten Grundschulgebäudes zieht. Das müsste dafür renoviert werden, was wohl unterm Strich billiger sein dürfte als ein Neubau. „Außerdem könnten wir aus der Not eine Tugend machen“, meinte Kämmerer Mai. Denn so hätte man eine gute Nutzung für das leerstehende Gebäude in Aussicht.

Die Politik habe aber das letzte Wort. Sollte diese Lösung nicht zum Zuge kommen, so Mai, sei natürlich auch ein Neubau eine Alternative. Das Gelände der Stadtwerke umfasse ja einige Tausend Quadratmeter. Mai weiter: „Da müsste dann, natürlich nach entsprechender Gründung, ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden.“

Boden wird ausgetauscht

Angedacht sei jedenfalls schon jetzt der Bau einer neuen Lagerhalle, inklusive einer kleinen Werkstatt, erklärte Andreas Mai. Bis das realisiert werde, könnte aber noch die heutige alte Halle weiter in Betrieb bleiben.

„Die ist zwar auch richtig aus dem Lot und hat entsprechend schiefe Türen“, weiß der Kämmerer, der das Gebäude mit einem Fachmann inspiziert hat. Sicherheitsbedenken habe man aber nicht, auch nicht fürs Verwaltungsgebäude.

Das werde in regelmäßigen Abständen von Fachleuten geprüft, so Mai weiter. Doch auf Dauer könne das Gebäude nicht mehr genutzt werden. Fest steht schon jetzt, dass der Boden des Stadtwerke-Areals ausgetauscht werden muss – unabhängig davon, ob die Stadtwerke dort selbst neben der neuen Halle auch ein Verwaltungsgebäude hochziehen sollten. „Das Areal ist jedenfalls groß genug, um daraus später weitere Gewerbeflächen zu machen“, blickt Mai nach vorne.