Emmerich. . Ob sportlich, sozial oder technisch – die Achtklässler der Gesamtschule absolvierten im Rahmen eines Projekts verschiedene Herausforderungen.

Sebastian Heinen bedankte sich herzlich bei den anwesenden Schülern: „Ihr habt viel für unsere Schule geleistet.“ Der Dank des Lehrers bezog sich auf das Projekt „Herausforderungen“, an dem die gesamte Jahrgangsstufe 8 der Emmericher Gesamtschule teilgenommen hat.

Bis zu zehn Tage lang drückten die Jugendliche nicht die Schulbank, sondern suchten sich individuelle Herausforderungen, die sie dann alleine oder in Gruppen zu bewältigen hatten. Bei der Suche der Herausforderungen waren ihnen keine Grenzen gesetzt: Sportlich, sozial, technisch, künstlerisch – alles konnte, nichts musste.

Schüler lebten eine Woche im Freien

„Unsere Schüler sollen selbstständige Menschen werden. Dazu gehört, sich selbst im Leben immer wieder Herausforderungen zu suchen und Ängste abzubauen“, erklärt der koordinierende Lehrer Dirk Marciniak die Gedanken hinter dem Projekt. „Wir verfolgen hierbei eine ganz eigene Didaktik.“

Die Schüler gingen während des Projekts wahrhaft an ihre Grenzen. Eine Gruppe etwa lebte eine Woche lang im Freien. Das Überlebenstraining erforderte bislang eher unerprobte Fähigkeiten. Fische fangen zum Beispiel, aber auch, die Fische anschließend auszunehmen.

Ein anderes Team absolvierte eine fünftägige Radtour über sage und schreibe 385 Kilometer – vom sauerländischen Winterberg bis in die niederrheinische Heimat zurück. Größte Herausforderung waren dabei weniger der lange Weg oder die teilweise doch starken Steigungen, sondern vielmehr das selbstgesetzte Budget: 30 Euro pro Person, um sich fünf Tage lang zu ernähren.

Über Konstruktion von Flugzeugteilen informiert

Beim Projekt
Beim Projekt "Herausforderungen" flogen einige Schüler der Gesamtschule Emmerich mit einem Segelflugzeug. © Gesamtschule Emmerich

Alle Schüler wurden bei ihren jeweiligen Herausforderungen von Lehrern, Eltern oder anderen Freiwilligen betreut. So ermöglichte es das Theodor-Brauer-Haus einigen der Achtklässler, sich schon einmal beruflich zu orientieren und vermittelte das eine oder andere Schnupperpraktikum. „Die Personen und Institutionen, an die wir uns gewandt haben, waren alle von Anfang an interessiert und haben sich viel Mühe gegeben“, freut sich Marciniak über das Engagement aller Beteiligten.

Eine weitere Gruppe ging ihrem Forschungsdrang nach und erkundete das Institut für Bionik an der Hochschule Rhein-Waal. Dort informierte sie sich unter anderem über die Konstruktion von Flugzeugteilen. Anschließend ging es hoch hinaus: Auf dem Emmericher Flugplatz hoben die Schüler mit Segelfliegern ab.

Das Projekt fand im Rahmen der Initiative „Schule im Aufbruch“ statt, in der sich die Gesamtschule unter der Leitung von Christiane Feldmann engagiert. Ziel von „Schule im Aufbruch“ ist es, das individuelle Potential von Kindern zu entfalten. Im nächsten Jahr sind dann die jetzigen Siebtklässler an der Reihe. „Und die freuen sich bereits riesig“, betont Sebastian Heinen.