Emmerich. . Beim Akademieabend des Willibrord-Gymnasium erklärten Schüler in 24 Vorträgen Wissenswertes unter anderem zu Schwarzen Löchern und Kinderarbeit.
Nervös? „Ein bisschen“, sagt Fabian Kleine. Doch das gehört dazu. Nur wenig später steigt der Elfjährige die Treppenstufen zur großen Bühne im PZ des Willibrord-Gymnasiums hoch. Mit Laserpointer und Mikrofon in der Hand stellt sich der Sechstklässler vor die Leinwand. Und erklärt – mehr als lässig und gekonnt – den 100 Zuhörern das, was ihn selbst so sehr fasziniert hat, dass er ein Referat erstellt hat: Schwarze Löcher.
Vielfältige Themen vorgestellt
Freiwillig und in seiner Freizeit hat sich der junge Emmericher mit der Thematik befasst und nun beim fünften Akademieabend Eltern, Lehrer und Mitschüler an seinem Wissen teilhaben lassen. Fabian Kleine war natürlich nicht der einzige Schüler des Gymnasiums, der an dem besonderen Projektmodell teilnahm.
Insgesamt hielten 35 Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 9 24 Vorträge. Weil es in diesem Jahr so viele waren, wurden die Vorträge nicht nur im PZ gehalten, sondern auch teilweise parallel in drei Klassenräumen. Von der Evolution der Erde und dem Rheinhochwasser bis zu Fußball und Kinderarbeit gab es wieder eine spannende Mischung an Themen.
Mit Kinderarbeit hatten sich Emilia Schramm und Esther Ricken beschäftigt. Warum sie gerade dieses Thema gewählt haben? „Auf einer Reise in Myanmar haben an einer Ampel plötzlicher Kinder an unsere Autoscheibe geklopft und wollten die Fenster wischen“, erklärt Emilia Schramm. Der Schülerin ging das nicht mehr aus dem Kopf und gemeinsam mit Esther Ricken recherchierte sie los.
Tutoren sind begeistert vom Engagement
Denn die Teilnahme am Akademieabend ist quasi die Präsentation einer Projektarbeit, die sich über ein halbes Jahr erstreckt. Die Schüler können im Rahmen dieser das Thema frei wählen und werden bei der Erstellung von den Tutoren Lucie Groh und Michael Worgul sowie einem Fachlehrer unterstützt. Die Schüler dürfen maximal zwei Unterrichtsstunden pro Woche mit Einverständnis des Fachlehrers den Unterricht verlassen und selbstständig in der Bibliothek oder mithilfe anderer Medien zum Thema arbeiten.
Für die Arbeit und den Mut der Schüler zollte vor allem auch Tutorin Lucie Groh den Schülern größten Respekt. „Ich finde es bemerkenswert, dass ihr euch dieser Herausforderung gestellt habt“, erklärte sie vor dem Publikum. Und auch Michael Worgul als Tutor war mächtig stolz, „dass im fünften Jubiläumsjahr des Akademieabends so viele Vorträge wie nie zuvor gehalten werden“. Denn das bedeute auch, dass kaum ein Schüler das Projekt abgebrochen habe.
Youtube-Video ließ sie nicht mehr los
So wie zum Beispiel auch Jannike Kevelaer und Lisa Lukaszen aus der siebten Jahrgangsstufe. Mit „NCL“ war ihr Vortrag überschrieben. Eine Abkürzung, hinter der sich Ernstes verbirgt. Nämlich eine Hirnabbau-Erkrankungen, die auch als Kinderdemenz bekannt ist. Via Youtube sind sie zufällig auf das Thema gestoßen. Und wollten mehr wissen.
Da bot sich das Projekt in der Schule bestens an. Um selbst das Wissen zu sammeln, „und auch anderen die Krankheit zu erläutern“, sagt Lisa Lukaszen. Sie und ihre Mitschülern zeigten sich begeistert von der Projektarbeit und erklärten unisono: „Wir würden das wieder machen.“
>> DIESE SCHÜLER WAREN DABEI
Die Vortragenden des Akademieabends waren: Fabian Kleine, Franka Fergen, Lara Griese, Indra Angenendt, Emilia Schramm, Esther Ricken, Annika Heimans, Philine Venedaal, Ineke von der Gabelentz, Louise Becker, Nick Schmenck, Jannike Kevelaer, Lisa Lukaszen, Julia Dertwinkel, Odgerel Ganbat, Noel Heiting, Luis Kremer, Angelina Hermann, Julia König, Alexander Blös und auch Paula Berntsen.
Sowie ebenfalls Jenny Verhey, Erzana Dani, Sina Rakebrandt, Leo Zauner, Louisa Burs, Fiona van Winssen, Lasse Pithan, Milan Taylan, Suzan Bayran, Manve Lalgi, Johanna Rabs, Lily Steinweg, Maximilian-Frederik Beckschaefer, Anouk Linders, Irina Bigler, Eloisa Teusz und Nadine Lukaszen.