Emmerich. . Der Phoenix-Geschäftsführer zeigte der CDU die große Baustelle an der Kaserne in Emmerich. Es ergibt sich eine völlig neue Optik.

Man erahnt es kaum von der Bundesstraße aus. Aber auf dem Kasernen-Areal hat sich tatsächlich sehr viel getan. Bei einem Rundgang des CDU-Stadtverbandes Emmerich über die Baustelle konnte Matthias Wünsch von der Heyden, Geschäftsführer der Bauherrengesellschaft Phoenix, über den aktuellen Stand der Bauaktivitäten aufklären. Die rund 30 Teilnehmer konnten beruhigt erkennen: Hier wird jetzt mit Vollgas gearbeitet.

Schneller als der Arzt

Der Schuttberg vor dem Kamin wird noch deutlich höher gebaut, damit der Bagger oben weiter ran kommt. Dann wird der Kamin zum Einsturz gebracht.
Der Schuttberg vor dem Kamin wird noch deutlich höher gebaut, damit der Bagger oben weiter ran kommt. Dann wird der Kamin zum Einsturz gebracht. © Klaus-Dieter Stade

Neun alte Kasernen-Gebäude wurden zuletzt abgerissen, wodurch sich nun eine große zentrale Fläche ergibt, die eine ganz neue Optik des Areals offenbart. Große Schuttberge türmen sich, die nach und nach abgetragen werden. Nur ein Berg wird noch wachsen. Nämlich am hohen Kamin: „Der Bauschuttberg wird so hoch aufgetürmt, dass der Bagger hoch genug kommt“, so Wünsch von der Heyden. Erst dann könne der Kamin zum Einsturz gebracht werden.

Die Pflegeeinrichtung mit 120 Plätzen und der Demenzbetreuung sowie das Betreute Wohnen mit 48 Wohneinheiten befinden sich im Bau: „In drei Wochen sieht man was“, so Wünsch von der Heyden bezüglich des Hochbaus. Die Pflegeeinrichtung soll im März 2019 eröffnen, das Betreute Wohnen im April.

Rundgang auf dem Kasernen-Areal in Emmerich

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    Die Aussicht auf die Bäume bleibt: „Die Waldstücke bleiben bestehen“, erklärt Wünsch von der Heyden, der seit Dezember das Heft der Projektentwicklung in der Hand hält, seitdem nämlich die Phoenix Hauptgesellschafter der Mona GmbH wurde. Auch in der Verwaltung ist seither deutlich mehr Schwung in dem Projekt spürbar.

    Fundament für AWO-Kita ist gegossen

    Der Bauantrag für das medizinische Zentrum werde bald bei der Stadt eingereicht. Für die Psychosomatik wird ein Baustart schon im Juni angepeilt. Wo einst die Kantine stand, soll ein Wohnhaus unter der Überschrift „Smart Living“ entstehen: „Hier gibt’s Service- und Dienstleistungsangebote mit technischer Ausstattung auf hohem Niveau. Die Wohnung wird schneller merken, dass es einem schlecht geht, als der Arzt“, sagt der Projektentwickler schmunzelnd.

    Die Pflegeeinrichtung und das Betreute Wohnen kommen schon ordentlich voran.
    Die Pflegeeinrichtung und das Betreute Wohnen kommen schon ordentlich voran. © Klaus-Dieter Stade

    Das Fundament der AWO-Kita, die im August eröffnen soll (muss), ist gegossen. Bisher alles im Zeitplan. Eltern liefern ihre Kinder über die Ostermayerstraße ab. Es wird ein kindgerechtes Umfeld geben. Die weitere Baustelle würden die Kinder in Zukunft bestenfalls als Zaungäste sehen, womöglich auch spannend finden.

    Barrierefreie Wohnungen für ältere Bürger

    Daneben entsteht ein Mietwohnungsbau mit knapp 90 Einheiten, davon etwa 40 sozial gefördert. Der Bauantrag hierfür soll demnächst eingereicht werden: „Da die Kooperation mit der Stadt sehr gut läuft, denke ich, dass wir mit einem Baubeginn im Juli rechnen können“, schildert Wünsch von der Heyden. Bauzeit: zwölf Monate. Auch barrierefreie Wohnungen für ältere Bürger werden hier vorgehalten, ebenso kleine Wohnungen mit 50 qm.

    Matthias Wünsch von der Heyden (vorne) konnten den Besuchern der CDU aufschlussreiche Details zur Kasernen-Baustelle liefern.
    Matthias Wünsch von der Heyden (vorne) konnten den Besuchern der CDU aufschlussreiche Details zur Kasernen-Baustelle liefern. © Klaus-Dieter Stade

    Weitere Gebäude können erst im Herbst abgerissen werden, wenn der streng kontrollierte Nistschutz nicht mehr greift. Allerdings können im Gewerbegebiet im Osten des Areals noch Gebäude abgerissen werden: „Wenn wir nicht weiter kommen, kann da gearbeitet werden“, sagt Matthias Wünsch von der Heyden. Hier, wo im Wasserschutzgebiet nur nicht-störendes Gewerbe errichtet werden darf, ist ein Parkhaus mit 500 Stellplätzen angedacht. Auch eine moderne Schnellladestation für die E-Mobilität.

    >>>KLARTEXT VON MARCO VIRGILLITO

    Endlich gute Nachrichten in der Stadtentwicklung! Dass die Emmericher historisch bedingt Skeptiker sind, ist nachvollziehbar. Doch der Fortschritt an der Kaserne darf jetzt tatsächlich mal positiv stimmen. Das Projekt kommt spürbar voran, wird den Neumarkt im Galopp überholen. Wenn die ersten Ansiedlungen stehen, darf man im Windschatten auf weitere interessante Ansiedlungen hoffen.

    Der Aufschwung trägt einen Namen: Matthias Wünsch von der Heyden. Er macht einen kompetenten Eindruck. Seine Aussagen sind konkret, verständlich und glaubhaft. Und er lässt Taten folgen. Sicher können auch nochmal Rückschläge vorkommen, aber die Marschrichtung an der Kaserne ist jetzt klar erkennbar. Es geht voran.