Kreis Kleve. . Die Initiative „Offene Gärten im Kleverland“ stellte jetzt ihr neues Programm für 2018 vor. Kerstin Hakenbeck aus Vrasselt ist auch mit dabei.

Kerstin Hakenbeck hat ihre Beete schon fürs Frühjahr hergerichtet. Die Gräser sind geschnitten, die Rosen auch. Ihre Narzissen stehen in voller Blüte, jetzt kann das Frühlingswetter kommen. Die Hobbygärtnerin aus Vrasselt, die ihre Besucher mit einem atemberaubend schönen Garten am Marienweg verzaubert, freut sich auf die neue Gartensaison, die in dieser Woche von der Initiative „Offene Gärten im Kleverland“ eingeläutet wurde. Das ganze Jahr über können Interessierte sich die Privatgrundstücke im Kleverland anschauen. Kerstin und Ralf Hakenbeck bieten den einzigen Garten auf der rechten Rheinseite: „Und da bin ich auch stolz drauf“, sagt die sympathische Gärtnerin. Viele Gräser und Rosen zeichnen das 3500 Quadratmeter große Areal aus.

Die rechtsrheinische Seite ist wenig vertreten

In der Tat sieht die Teilnehmerliste der Offenen Gartenpforte aus rechtsrheinischer Sicht etwas eintönig aus: alles spielt sich in Kleve und Umgebung ab. Wird etwa am rechten Niederrhein nicht gegärtnert? „Das kann ich mir nicht vorstellen und ich kenne auch einige sehr schöne Gärten in unserer Gegend“, sagt Kerstin Hakenbeck. Vielleicht wird sich bald etwas ändern: „Ich weiß, dass auch zwei Gärtner Interesse daran haben mitzumachen.“

Freude an Blattstrukturen und verschiedenen Grüntönen

Albert Widdershoven und Leon Verhoeven haben es auf jeden Fall schon geschafft. Das Gärtnerpärchen aus dem Grunewald macht in diesem Jahr zum ersten Mal beim Tag der Offenen Gartenpforte im Kleverland mit. Sie gestalten mit Leidenschaft einen 800 Quadratmeter großen Garten in Goch an der Kranenburger Straße 215 und möchte die Freude an Pflanzen und Formen, an der Gestaltung der Beete und Gartenräume gerne mit anderen teilen. „Wir haben unseren Garten vor 20 Jahren angelegt und jedes Jahr ist er etwas gewachsen. Wir lieben die verschiedenen Grüntöne und Blattstrukturen der Pflanzen“, erzählt Widdershoven zur Auftaktkonferenz. „Farben sind zwar schön im Garten, aber nicht das Wichtigste.“ Das Gärtnerpaar besitzt unter anderem 50 verschiedene Funkien (Hosta) und üppige Rabatten mit Storchschnabel, Bartiris, Akeleien und zahlreichen Wasserpflanzen.

Von all dem ist beim Rundgang allerdings noch nicht viel zu sehen. Das eisige Winterwetter hat die Pflanzenwelt fest im Griff. Erst mit den warmen Tagen werden die üppigen Stauden für eine Wachstumsexplosion sorgen. Wohl jeder Gärtner sehnt sich nach mehr Wärme.

Aktion „Offene Gartenpforte“ hat sich zu einem Erfolgsprojekt entwickelt

Martina Gellert vermarktet die Aktion „Offene Gartenpforte“, die sich in den vergangenen Jahren zu einem Erfolgsprojekt entwickelt habe. Mehrere tausend Besucher aus ganz Deutschland und den Niederlanden haben die Gärten im vergangenen Jahr besucht: Es gebe eine große Lust am Gärtnern und Fachsimpeln und man erhalte bereits zahlreiche Anfragen aus anderen Regionen, wolle jetzt aber bewusst den Kreis nicht zu weit ziehen. Die Aufnahme in das Heft erfolge nach einer Begutachtung: „Wir setzen jetzt mehr auf Klasse als auf Masse“, sagt Timo Güdden von der Gemeinde Bedburg-Hau. Martina Gellert rühmt die „unglaubliche Vielfalt“ des Angebotes und sie freut sich darüber, dass man wieder den niederländischen Garten von Fried und Lily Frederix aus Persingen habe gewinnen können – ein Ausnahmegarten in der Region.

Hobbygärtner werden auch gute Tipps erhalten

Zu den Klassikern – und den meist besuchten Gärten – zählen Bender/Lucenz und Imig-Gerold in Bedburg-Hau. Und beide Gärtner-Tandems können in diesem Jahr ein neues Buch vorstellen. Klaus Bender und Manfred Lucenz haben bereits ihren Band „Verrückt nach Gärten“ präsentiert. Sie beschreiben darin berühmte Gartenanlagen aus Deutschland und kommen zum Schluss: „Deutschland ist eine Gartennation geworden.“ Für viele Hobbygärtner dürfte der Tipp zur Buchsbaumsterben Gold wert sein. Bender/Lucenz verraten, wie man mit Geduld und Algenkalk dem Buchssterben wirksam entgegen treten kann. Silke Imig-Gerold kündigt für Ende April ein neues Buch aus dem Prachtgarten an der Dr. Franken-Straße 9 in Hau an.

<<<WO MAN DIE ÖFFNUNGZEITEN FINDET

Neu in diesem Jahr ist eine Facebook-Seite. Hier können Gartenliebhaber Fotos platzieren und nette Bemerkungen machen.

Alle Gärten und die Öffnungszeiten sind im Internet auf der Seite „www.gaerten-kleverland.de“ zu finden. Der Eintritt kostet in der Regel drei Euro. Der Garten von Kerstin und Ralf Hakenbeck öffnet am 1. und 17. Juni, am 6. und 22. Juli, am 3. August und am 2. September. Jeweils von 11 bis 17 Uhr.

Das Museum Schloss Moyland lädt am 21. und 22. Juli zu einem ersten Hortensienwochenende ein. Bei freiem Eintritt kann man die üppige Hortensienbepflanzung genießen.