Emmerich. . Stadtwerkechef Udo Jessner stellte Konzept zur langfristigen Wasserversorgung in Emmerich vor. Er sieht keinen Anlass für besondere Maßnahmen.

Wie wird die Wasserversorgung in Emmerich in den kommenden Jahren sichergestellt? Das Land Nordrhein-Westfalen will es von seinen Kommunen ganz genau wissen. Das neue Landeswassergesetz möchte von jeder Stadt und jeder Gemeinde ein Konzept vorgelegt bekommen, wie man die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser gewährleisten möchte.

Eine wichtige Aufgabe, die in Emmerich von den Stadtwerken übernommen wird. Im Ausschuss für Stadtentwicklung stellte Geschäftsführer Udo Jessner seine Zukunftsaussichten für die Rheinstadt vor. Das Konzept wird dann vom Rat beschlossen.

2,553 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr

Jessner begann mit der Ist-Situation. Die Stadtwerke Emmerich verfügen für die 30 000-Einwohner-Stadt über insgesamt 2,553 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr, davon dürfen sie laut Konzession maximal 2,2 Millionen Kubikmeter entnehmen. Genutzt werden zurzeit zwei Millionen Kubikmeter.

„Mit den bisherigen Mengen kommen wir also aus. Wir stellen zudem fest, dass die Haushalte und Gewerbebetriebe tendenziell immer weniger Wasser verbrauchen. Die Privathaushalte schaffen sich wassersparende Geräte an und auch in der Industrie versucht man, mit weniger Trinkwasser auszukommen“, erklärte Jessner.

Innovationen bei Großkunden wirken sich sofort aus

Stadtwerke-Chef Udo Jessner berichtete im Ausschuss für Stadtentwicklung in Emmerich.
Stadtwerke-Chef Udo Jessner berichtete im Ausschuss für Stadtentwicklung in Emmerich.

In Emmerich gebe es einen Großkunden, der allein zehn Prozent des Trinkwassers verbrauche: „Wenn dort eine Innovation eingeführt wird, dann merken wir das auch am Gesamtverbrauch“, so Jessner. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass die verbrauchten Wassermengen jährlich um 0,3 Prozent zurückgehen werden.

Zum Jahreswechsel habe man daher das Wasserwerk in Vrasselt aus dem Betrieb genommen. Die Versorgung der Stadt erfolge nun ausschließlich über die Wasservorkommen im Helenenbusch. Man habe eine Reserve von 200.000 Kubikmetern im Jahr eingeplant. Über einen Netzverbund mit dem Wasserwerk in Rees könne man im Notfall weitere 200.000 Kubikmeter Wasser beziehen.

12,5 Grad deutsche Wasserhärte in Emmerich

Das Trinkwasser wird in Emmerich vor allem in der Nacht gefördert und gereinigt und am Tag verbraucht. Für die Speicherung steht im Helenenbusch ein Behälter mit einem Fassungsvermögen von 3000 Kubikmetern Wasser bereit, am Wasserwerk selbst sind es weitere 2000 Kubikmeter und in Elten 1150 Kubikmeter. Insgesamt also 6150 Kubikmeter. „Der Tagesverbrauch in Emmerich liegt durchschnittlich bei 5900 Kubikmetern“, so Jessner.

Der Stadtwerke-Geschäftsführer erklärte, das Wasser sei „ausreichend sauber“. Die Stoffe Eisen und Mangan werden täglich herausgefiltert. Die Rohwasser-Gesamthärte sei mit 12,5 Grad deutscher Wasserhärte in der Kategorie „mittel“ einzuordnen. „Durch das neue Werk ist das Wasser spürbar angenehmer geworden“, meint Jessner.

Asbestleitungen nicht gefährlich

Vor allem die Haushalte in Praest und Vrasselt müssten dies spüren. Hier lag der Härtegrad mal bei 23. Abschließend sagte Jessner, dass die Wasserversorgung in Emmerich auch für die nächsten Jahre gesichert sei: „Es gibt keinen Anlass, besondere Maßnahmen zu ergreifen.“

André Spiertz von der BGE wollte wissen, ob multiresistente Keime in der Wasseraufbereitung eine Rolle spielten. Jessner wies darauf hin, dass das Trinkwasser aus einer Tiefe von 20 Metern gewonnen werde: „Es wird regelmäßig, aber nicht täglich, auf biologische Verunreinigungen geprüft. Bislang hatten wir noch keine Auffälligkeiten.“

Auch die noch vorhandenen Asbestzementleitungen seien nicht gefährlich. „Sie werden nur dann zu einer Gefahr, wenn sie trocken liegen und brüchig werden. Gesundheitlich sind diese Leitungen unbedenklich“, versicherte Jessner. Gerade im Raum Elten gebe es noch mehrere Asbestleitungen aus niederländischen Zeiten.