Rees/Emmerich. . Deichgräf tritt im Mai dritte Amtszeit an. Erbentag des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze wählte auch neuen Deichstuhl.
Erfreuliche Nachricht für die gut 23 000 Mitglieder des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze: Auch 2018 bleiben die Beiträge stabil, können sogar für den Hochwasserschutz leicht um drei Prozent gesenkt werden.
Das beschloss der Erbentag, das höchste Gremium des Verbandes, jetzt auf seiner Sitzung im Bürgerhaus Bienen. Bei den Vorstandswahlen wurden sowohl Deichgräf Herbert Scheers (40 Ja-Stimmen, vier Nein, drei Enthaltungen) als auch der Deichstuhl, sprich Vorstand, für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt.
Mit guten Zahlen konnte Marcus Schaffeld, zuständiger Fachbereichsleiter beim Deichverband, bei der Bilanz für 2017 aufwarten. Der Gesamthaushalt sei bei der Einbringung mit 15,9 Mio. Euro bei Einnahmen und Ausgaben angesetzt worden, das Ergebnis habe mit 13,6 Mio. Euro „so nah beieinander gelegen wie noch nie seit Gründung des Deichverbandes im Jahr 2007“.
Weniger Rückstände bei Mitgliedsbeiträgen
Positiv aufgenommen wurde von den Erbentags-Mitgliedern die Information, dass ein „Sorgenkind in der Vergangenheit“ nicht mehr für Kopfzerbrechen sorgt: säumige Mitgliedsbeiträge. Fehlten 2013 noch 625 000 Euro in der Verbandskasse, reduzierte sich die Summe Ende 2017 auf 131.800 Euro – ganz aktuell im März 2018 gebe es nur noch zirka 120 000 Euro an Rückständen, hieß es, was 300 Schuldner bedeutet. Das sei ein normaler Wert.
Das fehlende Geld wurde mehrfach vom Deichverband bei säumigen Mitgliedern angemahnt, bevor Mitarbeiter der Städte die Forderungen letztlich kassiert hätten. „Arme, zahlungsunfähige Mitglieder haben wir ja nicht. Schließlich besitzen sie Grundstücke und Immobilien“, betonte Schaffeld. „In Härtefällen gibt es natürlich verträgliche Lösungen.“
Der Gesamtetat für 2018, sprich Verwaltungs- und Vermögenshaushalt, beträgt im Ansatz 20,5 Mio. Euro – davon entfallen alleine 16,75 Millionen auf den Hochwasserschutz. Hier sei der Bau des neuen Deiches zwischen Bienen und Praest sogar weiter als geplant.
Neue Amtszeit beginnt am 1. Mai
„Der Deich wird statt 2020 schon Ende nächsten Jahres weitgehend erstellt sein“, lobte Holger Friedrich, Geschäftsführer des Deichverbandes, besonders die ausführende niederländische Baufirma. Die mache einen tollen Job.
Friedrich brachte mit Blick auf die Verbandsbeiträge auch Beispiele: So muss in diesem Jahr der Besitzer eines Einfamilienhauses im Polder mit einem Grundsteuermessbetrag von 60,08 Euro (400 Quadratmeter Grund und Boden) 59,44 Euro zahlen – statt 60,91 Euro im Vorjahr.
Und das für Hochwasserschutz, Schöpfwerk und Gewässer-Unterhaltung. Stabil bleiben in 2018 auch die Beiträge für Landwirte (376 000 Quadratmeter unversiegelte Fläche). Sie zahlen mit 1460,73 Euro fast exakt den Beitrag wie im Vorjahr.
Bei den Wahlen hatte sich Herbert Scheers um eine dritte Amtszeit als Deichgräf zur Verfügung gestellt. Übrigens wie alle übrigen neun Mitglieder (Heimräte) des Deichstuhls. Auch sie wurden von den 47 stimmberechtigten Erbentags-Mitgliedern mit großer Mehrheit wiedergewählt. Ihre Amtszeit beginnt am 1. Mai. Gewählt wurden zudem die Stellvertreter – auch in geheimer Abstimmung.
>>>ERBENRAT WÄHLTE AUCH HEIMRÄTE DES DEICHSTUHLS
Der Erbentag stimmte in geheimer Wahl auch über den Deichstuhl (Vorstand) und die Stellvertreter ab.
Gewählt wurden als Heimräte Martin Gimken aus Wesel (Bezirk Bislich), Wilhelm Jansen aus Rees (Haffen-Mehr), Wilhelm Beltermann aus Rees (Rees), Norbert Bunge aus Isselburg (Isselburg), Harry Schulz aus Rees (Bienen, Millingen, Vehlingen, Haldern), Josef Schott aus Emmerich (Emmerich-Süd mit Vrasselt, Dornick, Praest), Michael Arntz aus Emmerich (Stadtgebiet Emmerich), Cornel Albers aus Emmerich (Elten) und Albert Awater (Erschwerer/sprich Problemlöser fürs Verbandsgebiet).