Emmerich. . Die Verwaltung schlägt neben dem Juca eine zweite Jugendeinrichtung vor. Politik soll darüber diskutieren. Standort soll in der City sein.

Bekommt Emmerich eine zweite Jugendeinrichtung wie das Jugendcafé am Brink? Der Jugendhilfeausschuss diskutiert in der öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 14. März, 17.30 Uhr, im Rathaus, ob genau dieses Ziel verfolgt werden soll.

Die Idee geht zurück auf das Partizipationsprojektes „Emmerich für Dich! – Deine Meinung zählt“, bei dem Schüler weiterführender Schulen in der Diskussion mit Fachleuten diesen Wunsch geäußert hatten – nämlich mit dem Fokus auf ältere Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Dieser Wunsch wurde ebenfalls durch die Befragung des Theodor-Brauer-Hauses („Update Emmerich 2.0“) bestätigt.

Drei Varianten kommen in Frage

Für den Betrieb einer solchen Einrichtung kommen aus Sicht des Jugendamtes drei Varianten in Frage: a) eine „selbstverwaltete Jugendeinrichtung“, b) eine Einrichtung mit städtischem Personal, c) eine Einrichtung unter Leitung eines freien Trägers. Die Verwaltung präferiert die letztgenannte Variante.

„Ein freier Träger, der im pädagogischen Bereich breit aufgestellt ist, kann sowohl kurzfristig als auch langfristig Personal in anderen Bereichen einsetzen, bzw. könnte bei Bedarf auch umgekehrt aus anderen Bereichen kurzfristiger Personal für die Jugendarbeit einsetzen, als dies allein mit städtischen Mitarbeitern der Fall wäre“, heißt es in der Ausschussvorlage. Ein geeignetes Gebäude soll in der Innenstadt gesucht werden.

Ohne festes Programm

Vorgabe für den Träger wäre das Führen einer offenen Jugendeinrichtung mit inhaltlichem Schwerpunkt auf die genannte Zielgruppe. Die Einrichtung soll neben Schule und Familie eine zentrale Sozialisationsinstanz darstellen, die einen wichtigen Ausgleich zu anderen Lebens- und Lernräumen schafft und den Bereich der non-formalen Bildung abdeckt. Im Mittelpunkt soll kein festes Programm stehen, sondern Themen/Wünsche/Ideen, die Jugendliche beschäftigen.

Das Angebot soll niederschwellig, unabhängig von Herkunft, Religion, politischer Orientierung oder dergleichen und offen für alle Jugendlichen ab 14 Jahren sein. Die Besucher sollen befähigt werden, ihr Leben außerhalb und innerhalb der Einrichtung kreativ (mit) zu gestalten.

Ein konkretes Konzept wird gemeinsam vom Träger und der städtischen Jugendpflege unter Beteiligung von Jugendlichen erstellt. Im Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW ist ab dem Jahr 2018 eine Erhöhung der Strukturförderung für die offene Kinder- und Jugendarbeit verankert. Somit könnten knapp 10.000 Euro mehr für das Projekt zur Verfügung stehen.

Kein Jugendcafé im Rheincenter während Umbau

Ein weiteres Thema hat sich wohl erledigt. Auf Antrag der CDU wurde geprüft, ob im ehemaligen Kino im Rheincenter übergangsweise das Jugendcafé während der Umbauphase am Brink unterkommen kann. Auch an eine Folgenutzung als Jugendtreff wurde gedacht.

Allerdings, so die Stadt, komme das Juca an der Paaltjessteege bzw. in der Mensa unter. Außerdem wird ein Teil des ehemaligen Kinos als Shisha-Bar genutzt. Somit wäre der Zugang zu den alten Kino-Sälen nur über die Bar möglich, die kommerziell betrieben wird. Da sonst keine Fluchtwege vorgehalten werden können, schließe sich eine solche Nutzung der Kinosäle aus.