Emmerich. . Im Emmericher Schulausschuss wurde der Medienentwicklungsplan verabschiedet. Tablets und Touchpanels werden an hiesigen Schulen bald Standard.

1,5 Millionen Euro investiert die Stadt Emmerich in den nächsten vier Jahren. Und zwar für die Umsetzung eines Konzeptes, das laut Kommunalem Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) „Leuchtturmcharakter in der Region“ habe, wie Marco Schmitz nun verdeutlichte. Der Sachbearbeiter der IT-Abteilung im Emmericher Rathaus stellte nun der Politik den Medienentwicklungsplan für die hiesigen Schulen vor.

Die Fähigkeit im Umgang mit Neuen Medien vermitteln

Und dieser ist zukunftsweisend. Bis 2021 werden die Grundschulen und die weiterführenden Schulen technisch auf einen Stand gebracht, „der einmalig in der Region ist“, weiß auch Emmerichs Stadtsprecher Tim Terhorst.

Nicht nur Tablets und Touchpanels sowie Whiteboards sollen dann größtenteils in den Emmericher Schulen eingesetzt werden, sondern auch 3-D-Drucker, Laptops und Medienräume das Arbeiten erleichtern und vor allem eines: Fähigkeiten im Umgang mit Neuen Medien vermitteln.

Zeitplan zur Digitalisierung

Denn „Medienkompetenz ist als Fertigkeit immer mehr gefordert und mittlerweile auch im Job eine Schlüsselqualifikation“, so Marco Schmitz. 2016 hat sich die Stadt auf den Weg gemacht, das Konzept zu erstellen. Zunächst erarbeitete jede Schule ihr eigenes Medienkonzept – und daran angepasst gibt es nun Zeitpläne, wie, womit und wann welche Schule mit technischen Neuerungen ausgestattet wird.

Und nur schon einmal vorweg: „Was die mediale Ausstattung der Schulen angeht, ist Emmerich bereits auf einem guten Niveau“, so Schmitz. Man fange nicht bei Null an. Schon jetzt stehen an den zehn Emmericher Schulen für die 2831 Schüler und 237 Lehrkräfte 390 PC, 82 Laptops, 49 Whiteboards, 58 Beamer und 56 Drucker zur Verfügung. Bis 2021 sollen die Zahlen nun ausgebaut werden. Damit dies strukturiert erfolgen kann und planbar ist, wurde nun das Medienentwicklungskonzept geschrieben und verabschiedet.

Rektoren ziehen den Hut

„Es bildet die Leitplanken für das weitere Vorgehen“, so Tim Terhorst. Zudem ist es so offen, dass noch Anpassungen erfolgen können und auch so weit gefasst, dass es natürlich auch über 2021 weiter geschrieben werden kann. Letztlich, so Schmitz, gelte aber immer noch: „Pädagogik vor Technik“. „Wir wollen einfach mit der Technik breitere Möglichkeiten zur Gestaltung des Unterrichts bieten“. Und, das ist der Stadt wichtig: „Jeder Schüler jeder Schule soll von dem Konzept profitieren.“

Schon in 2018 wird mit den ersten Schritten hin zur Digitalisierung der Klassenzimmer begonnen. Wie Ralf Wimmers, kommissarischer, stellvertretender Leiter des Willibrord-Gymnasiums berichten konnten, hätten auch schon einige Rektoren aus dem Umkreis „den Hut gezogen“, dass man sich in Emmerich auf den Weg mache.

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Touchpanel, Tablet, PC, Laptop, Digitalmikroskop oder 3-D-Drucker: Die neuste Technik soll bis 2021 Einzug in die Emmericher Klassenzimmer halten. So soll die Stückzahl an PCs und Laptops von 478 auf 895 gesteigert werden. Die Zahl der Präsentationsmedien (etwa Touchpanels) soll von 49 auf 149 wachsen.

Die geplante Entwicklung im Bereich der Laptops/Tablets sieht vor, dass bis 2021 331 Stück in den Schulen vorliegen sollen. Natürlich wird in dem Konzept auch auf die technischen Voraussetzungen der Schulen eingegangen. Die Stadt hat dabei auch die Internetleitungen im Blick und baut hier entsprechend – unter anderem auch mit Hilfe von Fördermitteln – zu einem gegebenen Zeitpunkt aus.

Hinze verbittet sich Rechtschreib-Belehrungen

Ebenso darf nicht vernachlässigt werden: Die Fortbildung der Pädagogen, um eine reibungslose Nutzung der Geräte zu gewährleisten. Auch die Wartung und Hilfe bei Störungen ist im Konzept dargestellt. Während sich Marco Schmitz bei den Schulen für die Kooperation bei der Erstellung des Konzeptes bedankte, gab es seitens der Politik im Ausschuss viel Lob für die geleistete Arbeit des städtischen Mitarbeiters.

Ernste Worte gab es vom Bürgermeister. Ein Ausschussmitglied habe eine Liste mit 149 Anmerkungen zu Fehlern im Konzept, auch in Bezug auf Rechtschreibung, an den Sachbearbeiter und die Fraktionsspitzen geschickt. „Das ist eine absolute Unverschämtheit. In Zukunft verbitte ich mir so etwas“, so Peter Hinze.