Emmerich. . Chorgemeinschaft feiert 50. Geburtstag. Festmatinee wird im Stadttheater gefeiert. Viele ehemalige Mitglieder wurden schon eingeladen.

Während draußen der eisige Wind um die „olde Kerk“ fegt, da hört man aus dem nahegelegenen Aldegundisheim Frühlingstöne. Im Veranstaltungsraum im Obergeschoss wird Franz Doelles „Wenn der weiße Flieder blüht“ präsentiert. Ein Lied, das etwa durch Max Raabes Version in den letzten Jahren wieder voll im Trend liegt.

Deutsch singen, das hat sich die Chorgemeinschaft „Happy Sound“ seit jeher auf die Fahne geschrieben. Konzentriert, stets mit einem Lächeln im Gesicht, haben sich die 26 Sängerinnen und Sänger zwischen 21 und 82 Jahren am Montagabend rund um den schwarzen Flügel und Chorleiter Johannes Wellen zur Probe versammelt.

Halbes Jahrhundert Tradition

Mit großen Schritten geht’s in Richtung 11. März. Dem Tag der Tage für den Chor. Dann wird das 50-jährige Bestehen gefeiert. Keine Frage: im Stadttheater. Denn genauso wie Happy Sound kann der Kulturtempel am Grollschen Weg auf ein halbes Jahrhundert zurückblicken. Eine Festmatinee, die wird es ab 11 Uhr geben. Mit vielen Weggefährten, die so manch eine schöne Geschichte erzählen können.

Solche hat auch Bernd Schugt parat, der bis Ende der 1980er Jahre mit den „Bellamys“ die Chorgemeinschaft begleitete. Und nicht nur das. „Bernd hat für uns bis heute viele Sätze geschrieben und diese extra arrangiert“, so Johannes Wellen, der auch erster Vorsitzender ist. Seine langjährige Vorgängerin und Gründungsmitglied Annemarie Osteresch ergänzt: „Wir sind die Einzigen, die bei der rhythmischen Musik geblieben sind.“

Ein besonderes Ständchen

Auch wenn der Chor, gerade bei den Männerstimmen personell zu kämpfen hat, so freuen sich alle auf den großen Geburtstagsbahnhof. Ein besonderes Ständchen wird’s bei freiem Eintritt vom Kammerorchester geben. Leichte klassische Stücke sind dann angesagt. Hans-Bernd de Graaff, der schon immer die Technik betreut, wird ebenfalls mit von der Partie sein. „Er ist unser Ehrenmitglied“, so Astrid van Marwijk.

Die Kassiererin, Schriftführerin Gati Lassonczyk, und der 2. Vorsitzende Ludger Wemmer wissen, dass schon viele ehemalige Chormitglieder eingeladen wurden. „Doch von einigen fehlen uns leider die Adressen. Wir freuen uns riesig, wenn wir sie dann alle am 11. März im Stadttheater wiedersehen“, so van Marwijk.

Lang ist es her: eine alte Plattenhülle aus den 80er Jahren.
Lang ist es her: eine alte Plattenhülle aus den 80er Jahren.

Unter Peter Frankenfelds Motto „Musik ist Trumpf“ wird es bekannte Lieder, aber auch neue Arrangements geben. Bei dem ein oder anderen Lied werden für die Sänger aus Leidenschaft bestimmt auch Erinnerungen wach. Annemarie Osteresch funkelt nur vor Freude, wenn sie etwa von dem Auftritt in Xanten mit dem Rundfunkorchester vor 30 Jahren, dem Auftritt bei der WDR-Sendung „Wunderschön“ zur Jahrtausendwende oder dem Empfang im Münchener Rathaus unter dem damaligen Oberbürgermeister Georg Kronawitter erzählt. „Alles stets als Botschafter unserer Stadt Emmerich.“

Das man auch heute dem Charme der Musik nicht widerstehen kann, hat Rosi Unbehaun vor zwei Jahren erfahren. „Geh mal wieder singen und gehe zu Happy Sound“, hatte ihre Tochter empfohlen. Pudelwohl fühlt sie sich in der musikalischen Gemeinschaft.

>>> CHORGRÜNDUNG IN 1968

Den Anstoß zur Chorgründung gab 1968 der damalige Kantor der Christuskirche, Hans- Joachim Pluskat. Von 1968 bis 1979 übernahm Hans Franz die Leitung. Danach folgte zwei Jahre Albert Wissink. Von 1983 bis 1999 und seit 2007 übernahm Johannes Wellen den Happy Sound-Taktstock. Während seiner „schöpferischen Pause“ von 2000 bis 2007 hatte diese Aufgabe Manfred Ysermann inne.

Die Chormitglieder kommen heute aus den Kreisen Kleve, Wesel und dem Ruhrgebiet. Notenwartin ist Mira Kruck.