Rees. . Zum 15. Mal fand im Bürgerhaus der Reeser Büchermarkt statt. Die Buchhändler und Antiquare zeigten dabei eine beeindruckende Vielfalt.
Ein arabisches Sprichwort besagt: „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ Diese romantische Sicht des Buches sagt viel darüber aus, welche Eigenschaften traditionell mit Büchern verbunden werden. Bücher können ebenso für Entspannung stehen wie für Abenteuer, sie können unterhalten und die Fantasie beflügeln, in fremde Welten entführen, bilden und Wissen vermitteln.
Aber schon mehr als einmal wurde das Buch totgesagt durch neue Techniken, der Abwandlung des Menschen von der Gemütlichkeit oder durch die Unhandlichkeit dicker Wälzer. Dass das Buch lebt, sah man beim 15. Reeser Büchermarkt.
Auch in E-Book-Zeiten sind Bücher gefragt
Schon kurz nach Beginn der Veranstaltung hatten viele den Weg ins Bürgerhaus gefunden. Auch in Zeiten von E-Book und Co. greifen sie lieber nach der klassischen Form des Buches, um ihren Lesehunger zu stillen. 25 Antiquare und Buchhändler präsentierten ein vielseitiges Angebot: Kinder- und Kochbücher, Krimis und Nachschlagewerke, Sachliteratur und Bildbände.
Der zweijährige Max war schnell fündig geworden. „Ich mag Dinos“, erzählte der kleine Zwerg, „und die Mama hat mir ein Buch über Dinos gekauft.“ Auch „Max und Moritz“ hatte schon den Weg in die Tasche der Mama gefunden.
Kriminalromane bei Rainer Kirchner zu finden
„Ich habe mir eine Liste der Bücher gemacht, die ich gerne mit nach Hause nehmen möchte“, gestand Mechtild Lessken aus Anholt, „und jetzt laufe ich die Händler ab, um diese Bücher zu finden.“ Krimis sind ihre ganz große Leidenschaft.
Damit war sie am Stand von Rainer Kirchner aus Millingen richtig, denn Kriminalromane waren bei ihm die Renner. Mit ganz alten Büchern war Dieter Kuhlmann vertreten. „Ich bin hier der Anti-E-Book-Stand“, lachte der Antiquar. „Reich werden kann man damit nicht – es ist bei mir die Liebe zu alten Büchern.“
Rarität von Jule Verne
Eine große Auswahl von Büchern und Postkarten über Rees war bei Gerfried Schell zu finden. Außerdem gab es hier eine illustrierte Gesamtausgabe von Jule Verne. „Das ist schon etwas ganz besonderes“, war sich Schell sicher.
Aus Amsterdam war Hans-Werner Hehl mit Büchern in deutscher Sprache angereist. „In den Niederlanden ist es für deutsche Literatur schwierig geworden, da Deutsch in der Schule kein Pflichtfach mehr ist“, so seine Frau Tineke. „Deshalb fahren wir mit unseren Büchern über die Grenze und verkaufen sie auf deutschen Büchermärkten. Mittlerweile sind wir schon ein wenig älter geworden und stehen nur noch hier im Bürgerhaus und am Rhein in Rees.
Organisiert wird der Büchermarkt von der Reeser Stadtbücherei.