Isselburg. . Drei Mediziner aus Isselburg sind im Ärztenetzwerk Bohris aktiv. Bocholter Medizinerin stellte dieses und seine Vorzüge der Politik vor.

Dr. Ulrike Frye bringt es auf den Punkt: „Isselburg ist scheinbar gut versorgt, aber die Kollegen sind schon älter“. Die Medizinerin aus Bocholt weiß bestens über die ärztliche Versorgung in der Stadt Bescheid. Kein Wunder: Frye ist vom Ärztenetzwerk Bohris, in dem neben Isselburg auch die Städte Rhede und Bocholt engagier sind. „Wenn die ältere Generation in Rente geht, stehen wir ganz mies da. In Isselburg als Allererstes.“ Das soll möglichst nicht geschehen. Daher gibt es das Ärztenetzwerk Bohris. Wie dieses agiert, was seit der Gründung geschehen ist und was noch künftig getan werden sollen, erklärte Frye nun in einem Vortrag für die Isselburger Politik.

Gegründet wurde das Ärztenetzwerk im Jahr 2016

Gegründet wurde das Ärztenetzwerk im Jahr 2016 und ist mit 13 Gründungsmitgliedern gestartet. Heute zählt das Ärztenetzwerk 44 Mitglieder. „Und wir wachsen weiter“, so Frye. Auch Mediziner aus Isselburg gehören Bohris an. Drei Ärzte haben sich Bohris angeschlossen, in dem Haus- und Fachärzte gleichermaßen vertreten sind. Übrigens: Im Vorstand arbeiten die Ärzte ehrenamtlich. Bohris möchte bekanntlich die ambulante Versorgung sichern. Aber auch natürlich ärztlichen Nachwuchs gewinnen, fördern und begleiten. „Und auch die kollegiale Zusammenarbeit verbessern.“ Ebenfalls werden Fort- udn Weiterbildungen für Ärzte und Mitarbeiter geboten.

Ein Ziel des Netzwerkes ist es, neue Versorgungslösungen zu finden

„Ebenfalls ein Ziel von uns ist, neue Versorgungslösungen zu finden“, erklärt Frye. Natürlich könne das Netzwerk noch nicht „hundertprozentig zusichern, dass wir Ärzte finden“, so die Bocholter Ärztin in Bezug auf den drohenden Ärztemangel in Isselburg. Es gebe bei der Stadt Bocholt aber nun eine Schnittstelle, an die sich interessierte Mediziner wenden und Kontakte bekommen könnten. „Es ist außergewöhnlich, dass Ärzte mit den Städten kooperieren. Das gibt es in Deutschland nicht.“ Das Netzwerk helfe nicht nur bei der Suche nach Praxisräumen, sondern auch bei Kita-Plätzen oder einer Betreuung nach der Schule. Zudem – und das ist schon als ein Erfolg zu werten – nimmt man die Region bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe mehr wahr. „Weil wir mehr sind, werden wir auch mehr gehört“, so Frye. Und das obwohl Bohris offiziell noch keine Zertifizieung hat.

Geplant ist digitale Patientenakten einzuführen

Künftig sollen nicht nur Ärzte für die Region begeistert werden, sondern auch verschiedene andere Projekte angegangen werden. So wollen die Ärzte der Region gemeinsam an der elektronische Kommunikation arbeiten. Heißt: Digitale Patientenakten einführen als auch eine Doc-App installieren. Ebenfalls wünschenswert wäre aus Sicht der hiesigen Ärzte eine Verbesserung und Neustrukturierung der Pflegeheimversorgung.