An Rhein und Issel. . Feuerwehr arbeitete unter Hochdruck, um den Weg für den Notarzt frei zu machen. Dachhaut am Neubau des Gymnasiums Rees schwer beschädigt.

Verletzt wurde niemand. „Insofern haben wir Glück gehabt“, sagt Klaus Hegel, Schulleiter des Gymnasiums Aspel in Rees. Orkan Friederike hat dort ein Drittel (60qm) der Dachhaut des Neubaus angehoben und umgeknickt. „Das muss man sich wie eine Stück Papier vorstellen, von dem eine Ecke umgeknickt und diagonal über den Rest geklappt wird“, erklärt Hegel. Den Rahmen des Dachs hat Friederike

Der silberne Rahmen des Reeser Gymnasium-Dachs landete in einem Privatgarten.
Der silberne Rahmen des Reeser Gymnasium-Dachs landete in einem Privatgarten. © Gymnasium Aspel

abgerissen und in einen Privatgarten geschleudert. Das alles passierte um 10.30 Uhr. Zu einem Zeitpunkt als die Schüler noch in der Schule waren. Der Sturmschaden hat weitere Folgen. „Unterricht können wir im Neubau nicht geben“, sagt Hegel. Viel zu gefährlich. Im Treppenhaus regnet es durch. Betroffen sind acht Klassen. Der Unterricht wird aber nicht ausfallen. „Wir nutzen Fachräume in der Zeit, in der diese leer stehen sowie weitere Räume“, so Hegel. Was eines ausgeklügelten Verteilungsplans bedürfe. Nachmittags wurde ein Notabdeckung montiert, so dass Montag mindesten 6 der 8 Klassen wieder im Neubau unterrichtet werden können. „Wir hoffen, so Hegel, dass in zwei, drei Wochen alles repariert ist.“ Die Schadenshöhe steht noch nicht fest.

Waldstücke sollten jetzt gemieden werden

Vor allem eines ist der Stadtverwaltung Emmerich wichtig und gilt auch für die gesamte Region: „Es sollte bitte keiner in den Wald gehen“, so Stadtsprecher Tim Terhorst. Pausenlos waren bis in den späten Donnerstagabend hinein 80 Feuerwehrleute und 25 Kräfte des Technischen Hilfswerks unterwegs, um Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien oder Gefahrenstellen abzusichern. Zum Teil wurden die Arbeiten auch am Freitag fortgesetzt. Auch die Mitarbeiter der Emmericher Stadtwerke und der Kommunalbetriebe waren im Einsatz. Ab 10.03 Uhr zählte die Einsatzleitung der Emmericher Feuerwehr im Gerätehaus an der Pastor-Breuer-Straße am Donnerstag insgesamt 110 Einsätze. Besonders tragisch verlief ein Einsatz bekanntlich auf einem Campingplatz im Ortsteil Elten. Dort war ein 59-jähriger Emmericher von einem umgestürzten Baum erschlagen worden.

Einsatzkräfte arbeiteten unter Hochdruck

Außerdem kam es während des Sturms zu einem internistischen Notfall in einer Ferienhaussiedlung am Kiebitzsee in Elten. Die Einsatzkräfte arbeiteten unter Hochdruck, um den Weg, der durch Bäume blockiert war, für Rettungsfahrzeug frei zu räumen. So konnte der Patient rechtzeitig versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden. An der Straße „Unter den Eichen“ wurde ein Wohnhaus durch einen umgestürzten Baum erheblich beschädigt. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich keine Personen in dem Objekt. Doch auch städtischen Gebäude wurden durch den Sturm in Mitleidenschaft gezogen. So ist die Dachkonstruktion am Stadttheater beschädigt worden. Am Rathaus und der Leegmeer-Schule sind zahlreiche Dachziegel heruntergeweht worden. Am Schulhof im Ortsteil Elten wurden mehrere Bäume entwurzelt, wodurch der Fahrradständer beschädigt wurde. Der zuständige Fachbereich verschaffte sich am Freitag einen vollständigen Überblick.

Viele Bäume mussten von den Straßen geräumt werden

Alle Löschzüge der Feuerwehr Rees waren im gesamten Stadtgebiet im Einsatz – mit elf Fahrzeugen und rund 80 Helfern und beseitigten 51 Gefahrenschwerpunkte. Vor allem Bäume mussten von der Fahrbahn geräumt werden. Neben der Unterbrechung der Wasser- war auch die Stromversorgung zeitweise unterbrochen.

 Auf der Klever Straße in Isselburg gab es am Sturmtag kein Durchkommen mehr.  
 Auf der Klever Straße in Isselburg gab es am Sturmtag kein Durchkommen mehr.   © Feuerwehr Isselburg

Schäden an zwei wichtigen Gebäuden gibt es auch in Isselburg. Am Dach der St. Bartholomäus-Kirche fehlen zahlreiche Ziegel. Und auch die Werther Mühle ist stark beschädigt. Ebenso muss der Biotop Wildpark Anholter Schweiz am Wochenende geschlossen bleiben. „Es sind einfach zu viele Bäume umgefallen. Wir müssen erst einmal aufräumen“, erklärt Tierpfleger Patrick Rutjes. In Isselburg arbeiteten Einsatzkräfte auch am Freitag unter Hochdruck daran, die Wege und Straßen wieder sicher und passierbar zu machen.