Haldern. . Die Adventsscheune an St. Marien lädt zum Besuch ein. Gäste dürfen sich auf offenes Singen und hiesige Spezialitäten und vieles mehr freuen.
Die Hände hat Michael Eiden schon desinfiziert, die schwarze Kochjacke übergestreift. „Das sieht ja richtig professionell aus“, sagt Johannes Fockenberg, Leiter des Alten- und Pflegeheims St. Marien, anerkennend.
Der Pfarrer, der auch im Aufsichtsrat von St. Marien sitzt, ist in die Einrichtung an die Gerhard-Storm-Straße 1 gekommen, um Neuland zu betreten. Fockenberg hat den Seelsorger gebeten, bei der Zubereitung von Panhas zu helfen. Der soll bei der Halderner Weihnachtsscheune am Sonntag, 9. Dezember, als Spezialität verkauft werden.
Schweinefleisch, Speck und Brühe
Die Grundmasse hat Küchenchefin Birgit Grewer längst angesetzt mit Schweinefleisch, Speck, Brühe und Blut. Doch jetzt kommt der Knochenjob, das Mehl unterzuarbeiten. Während Birgit Grewer Weizen- und Buchweizen portionsweise in den Topf gibt, rührt Eiden mit einem XXL-Schneebesen das Mehl unter.
Bis der Teig im 70-Liter-Topf so kompakt ist, dass Birgit Grewer ihm den Maxi-Spatel reicht. Jetzt muss Eiden noch mehr Muskelkraft aufwenden, damit das weitere Mehl Teil der braunen dampfenden Masse wird, die langsam die Küche von St. Marien mit dem sehr typischen Aroma von Kreuzkümmel füllt. Das Kreuzkümmel dem Teig geschmacklich das gewisse Etwas gibt, weiß Birgit Grewer von ihrer Großmutter und dem von ihr überlieferten Rezept.
In der Mitte wölbt sich die Masse schon und erinnert an einen Vulkan vor dem Ausbruch. „Das muss dreimal richtig auspuffen, erst dann ist der Panhas gar“, sagt die Chefin, die später mit ihrer Crew die Masse in Schüsseln abfüllen wird. Sonntag werden ab 17.30 Uhr die Panhas-Scheiben frisch gebraten und mit Rübenkraut und Schwarzbrot, natürlich selbst gebacken, angeboten.
Los geht’s mit der Weihnachtsscheune in und rund um die St. Marien Scheune aber schon um 15 Uhr. „In der Scheune wird’s gemütlich. Dort steht ein alter Küppersbusch-Herd, der mit der Reling, auf dem der Glühweintopf steht. „Außerdem ist dort das alte Thekenbüffet aus der Gaststätte Holzum zu bestaunen“, macht Fockenberg neugierig.
Offenes Adventssingen startet um 17 Uhr
Um 15 Uhr öffnet dort die Cafeteria. Warmer Apfelkuchen erwartet die Gäste wie auch frisch gebackene Waffeln zum Kaffee. Gleichzeitig kann man sich auf dem Basar umsehen. Die Mitarbeiter haben Eier- und Holunderlikör angesetzt, die Bewohner Christstollen gebacken. Die Nähstube steuert Handgenähtes bei, es wird vor Ort nach den individuellen Wünschen der Kunden gefertigt.
Das offene Adventssingen startet um 17 Uhr in der Schwarz-Jurte, die die Pfadfinder aus Wesel aufbauen. Darin findet auch der Gottesdienst mit Pater Thomas van Zanten statt. Mit dabei: Sänger vom Chor BestAge und dem Halderner Blasorchester. Eine musikalische Überraschung gibt’s obendrein.
„Wir versuchen Weihnachtsmarkt-Atmosphäre zu zaubern, damit unsere Bewohner, die nicht mehr zu Weihnachtsmärkten gehen können, es hier erleben können“, erklärt Fockenberg. Viele Bewohner und Gäste werden sich sicher schon auf den Panhas freuen. Weiterhin gibt es Grillwurst und Champingnos aus der Pfanne, Helmut Burgschat bietet Rauchforellen an.
Übrigens: Die Schalke- und Gladbach-Fans werden über den Stand des Spiels jederzeit informiert sein.
>>ST. MARIEN SUCHT EHRENAMTLICHE
Die Weihnachtsscheune – zuletzt fand sie 2010 statt – soll den 83 Bewohnern von St. Marien die Möglichkeit bieten, mit Bewohnern des Dorfes in Kontakt zu kommen und umgekehrt. „Wir haben die Erfahrung gemacht“, so Geschäftsführer Johannes Fockenberg, „dass sich nach einem Event regelmäßig Ehrenamtliche bei uns melden, die bei uns mitarbeiten möchten“.
Gesucht werden aktuell Fahrer, die Essen auf Rädern zustellen.