Rees/Kalkar. . Das Klärwerk, das auch Reeser Schmutzwasser reinigt, will noch mehr für die Umwelt tun. „Auch ein Solar-Garten ist denkbar“, so Heinz Arntz.

Die Umweltkennzahlen, wie es im Amtsdeutsch heißt, sind schon so erstklassig. Immerhin produziert die Kläranlage in Kalkar-Hönnepel, die auch Schmutzwasser aus der Stadt Rees reinigt, deutlich mehr Strom als sie für ihren Betrieb benötigt. Und das schon seit 2014. Doch darauf will sich der Abwasserbehandlungsverband Kalkar-Rees nicht ausruhen. Ganz im Gegenteil.

Anlage ist über 20 Jahre alt

„Wir sind jetzt bei der Bezirksregierung in Düsseldorf und führen ein erstes Vorgespräch darüber, ob wir unser Windrad am Klärwerk erneuern können“, sagt Betriebsleiter Arntz. Die jetzige, über 20 Jahre alte Anlage produziert im Jahr etwa 800 000 Kilowattstunden Strom – eine neue würde indes etwas über eine Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen.

Doch ob Düsseldorf grünes Licht dafür gibt, sei noch völlig unklar, erklärt Arntz. Aber auch wenn es keine Zustimmung geben sollte, wonach es jetzt eigentlich erst mal nicht aussieht, will der Abwasserbehandlungsverband nicht die Hände in den Schoß legen und sich ausruhen. „Dann denken wir unter anderem über einen Solar-Garten nach, etwa nach dem Vorbild am Lindchen in Uedem“, meint Heinz Arntz. So oder so will man beim Klärwerk in Hönnepel weiter machen in Sachen Umweltschutz.

Mehr Strom produziert als verbraucht

Die Zahlen, sprich auch die Erfolge, die Arntz gerade auf der Sitzung des Betriebsausschusses des Abwasserbehandlungsverbandes vorgestellt hat, sprechen für sich. Verbrauchte der Betrieb der Kläranlage im Jahr 2010 noch 1,8 Millionen Kilowattstunden Strom, waren es 2016 nur noch 1,1 Millionen.

Und seit 2014 hat sich die Situation sogar gedreht: Seitdem produziert die Anlage mehr Strom, als die Anlage benötigt. Die Energie-Einsparung durch die Windkraft und das Blockheizkraftwerk machen sich auch signifikant beim CO2-Ausstoßbemerkbar: „Während wir im Jahr 2010 noch 470 Tonnen ausgestoßen haben, waren es 2016 noch 132 Tonnen CO2“, rechnet der Betriebsleiter vor.

Fällbunker wird 2018 modernisiert

Eine für November geplante Investition muss er aber aufs nächste Frühjahr verschieben: die Erneuerung des Fällmittel-Bunkers. Der 30 Jahre alte Behälter, in dem Eisensalz gelagert wird, was genutzt wird, um dem Abwasser Phosphat zu entziehen, muss aufgrund gesetzlicher Bestimmungen erneuert werden. „Das Salz würde das Grundwasser gefährden, wenn es auslaufen könnte“, erklärt Arntz.

Was gefährlich für die Umwelt wäre. Undicht ist die Anlage zwar nicht, aber man wolle rechtzeitig alles notwendige in die Wege leiten. „Die Planung ist aber weitaus umfangreicher, als wir gedacht haben“, sagt Arntz. Sowohl TÜV als auch die Bezirksregierung würden entsprechende hohe Anforderungen stellen. Daran werde jetzt gearbeitet. Der Bunker soll mit einer Kunststoffwand versehen werden.