Rees. . 40 Besucher nutzten die Expertise von Galerist Heinz Janssen um ihre Gemälde bewerten zu lassen. Dieser schaute genau hin – auch beim Rahmen.

  • Im Reeser Museum fand wieder die Gemäldebewertung statt
  • Über vierzig Besucher nutzten die Expertise von Galerist Heinz Janssen
  • In vier Wochen können die Werke bei einer Börse erstanden werden

Habe ich jetzt ein Kunstwerk über Jahre auf dem Dachboden aufbewahrt oder ist das von der Oma geerbte Gemälde doch nichts wert? Hängt seit Jahren ein Schatz, der einmal auf einem Trödelmarkt erworben wurde, bei mir an der Wand? Und: Lohnt es sich überhaupt das Bild auf der Gemäldebörse am 18. und 19. November anzubieten oder soll man es doch besser, wenn man keine Freunde mehr daran hat, entsorgen? Antworten auf diese Fragen erhofften sich die weit mehr als vierzig Besucher der 11. Gemäldebewertung im Koenraad-Bosman-Museum in Rees von dem Galeristen Heinz Janssen aus Kevelaer.

Aquarelle, Ölgemälde oder auch Zeichnungen

Dieser begutachtete und bewertete am vergangen Samstag Aquarelle, Ölgemälde oder auch Zeichnungen und ermittelte unter anderem das Alter, woher das Werk stammen könnte oder was ein Kunstsammler heute wohl dafür zahlen würde. Und nicht nur aus der näheren Umgebung waren die Leute mit ihren Bildern angereist, sondern auch aus dem Ruhrgebiet, aus Düsseldorf, Bocholt oder Kleve kamen sie nach Rees zur Gemäldebewertung im Museum.

„Mittlerweile hat sich diese Aktion über die Grenzen von Rees herumgesprochen“, wusste Ramona van der Horst von der Touristikinformation zu berichten. „Der richtige Clou, wie ich ihn sonst schon einmal erlebt habe, war heute bislang noch nicht dabei“, so Janssen, „aber wir haben ja noch ein paar Stündchen.“

Kritik am Rahmen

Etwa 40 Interessierte ließen ihre Gemälde schätzen.
Etwa 40 Interessierte ließen ihre Gemälde schätzen. © Konrad Flintrop

Eine Gebirgslandschaft hatte Ingrid Kubas aus Elten mitgebracht. Zwar wurde der Wert auf ein paar Hundert Euro geschätzt, jedoch würde der Rahmen nicht so richtig zu dem Bild passen, hatte der Experte der Eltenerin bei seiner Bewertung erklärt. Und verkaufen ließe es sich hier am Niederrhein auch nicht, dass könne man allenfalls in Süddeutschland anbieten und dann bitte in einem anderen Rahmen. „Schade, dass das Bild sich hier nicht verkaufen lässt“, war dann auch Ingrid Kubas ein wenig enttäuscht, „dann kommt es halt wieder auf den Dachboden.“

Zufriedene Kunden

Zwei Gemälde von Mannes Peters (eine alte Ansicht von Kalkar und eine Auftragsarbeit mit drei Ziegen) wollte ein Herr aus Kleve anbieten. Seine Kinder wollten sie nicht und da wäre die Gemäldebörse in Rees eine gute Alternative. Und auch mit dem geschätzten Preis wäre er zufrieden, erklärte er.

Einige der Besucher wollten auch nur wissen, wer der Künstler ihrer „Schätzchen“ sei – unter anderem Familie Schlatt aus Bocholt. Vier Bilder hatten sie mitgebracht, die teilweise auf Trödelmärkten erworben waren. „Mit der Expertise sind wir sehr zufrieden“, erzählte dann das Ehepaar, „und wir überlegen noch, ob wir etwas davon verkaufen.“

Noch haben sie ja ein wenig Zeit. Die Gemäldebörse findet ja erst in einem Monat im Museum in Rees statt.

>> DIE GEMÄLDEBÖRSE

Wer sich entschlossen hat seine Gemälde zu verkaufen, kann dies am Samstag, 18. November oder am Sonntag, 19. November tun. Dann findet die Gemäldebörse im Koenraad-Bosman-Museum statt. Für eine Anmeldegebühr von fünf Euro pro Gemälde haben Privatpersonen an diesem Wochenende jeweils von 11 bis 17 Uhr Gelegenheit, Gemälde anzubieten. Hier ist die Anzahl der angebotenen Bilder auf fünf pro Person beschränkt.

Interessenten, die ihre Gemälde zum Kauf anbieten, melden sich bis spätestens Montag, 30. Oktober an. Das entsprechende Anmeldeformular ist ab sofort an der Infotheke im Rathaus oder im Internet erhältlich. Darüber hinaus kann das Formular auch telefonisch unter 02851/51187 angefordert werden