Vehlingen. . Ein ausgebüxter Wolf läuft weiter ungehindert durch den Wildpark Anholter Schweiz. Der blieb vorerst zu. Pächterin setzt auf „Zeit und Ruhe“.
- Wildpark muss Besucher zurückweisen
- Tierärzte und Mitarbeiter halten Ausschau nach ausgebüxter junger Wölfin
- Experten glauben, Wölfin will zurück zu ihrem Rudel
Die entlaufene Wölfin der Anholter Schweiz ist immer noch nicht wieder eingefangen. Auch am Mittwoch blieb der Wildpark wegen der tierischen Ausreißerin geschlossen. „Aus Sicherheitsgründen“ wie auf einem Schild am Eingang zu lesen war. Schweren Herzens musste Pächterin Monika Westerhoff-Boland immer wieder Besucher schon auf dem Parkplatz abfangen und wegschicken. „Bei uns ist der Wolf los“, rief sie den Familien schon von Weitem entgegen.
Mehrfach wurde das Tier im Park gesichtet
Auch am Mittwochnachmittag hatte sich die Lage noch nicht gebessert. Nur dass weiterhin Gewissheit darüber herrschte, dass sich das Tier auf jeden Fall noch immer auf dem Gelände des Wildparks befindet. Tierärzte und Mitarbeiter des Parks hielten auch einen Tag nach dem Ausbruch des Tieres die ganze Zeit Ausschau nach der jungen Wölfin. Gesichtet habe man sie immer wieder, wie Werner Boland versicherte. Auch oft in ein und dem selben Bereich. Dass das Tier nun auch noch über den Zaun des Wildparks ausbüxt, glauben die Experten nicht. „Die Wölfin will zurück zu ihrem Rudel“, so Westerhoff-Boland.
Am Dienstag konnte die Wölfin aus ihrem Gehege entkommen, als sie für einen beabsichtigten Transport in einen anderen Tierpark betäubt werden sollte. Da anfänglich nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Tier eventuell nicht nur das Gehege sondern auch das Wildparkgelände insgesamt verlassen hatte, wurde das Ordnungsamt der Stadt Isselburg und das Veterinäramt des Kreises Borken hinzugezogen. Früh, etwa gegen 9.15 Uhr hatte sich der Vorfall am Dienstag ereignet. „Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch keine Besucher im Park“, so Westerhoff-Boland.
Es wurde eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt
Den ganzen Dienstag lang war die Anholter Schweiz bemüht, die Wölfin am Verlassen des Parks zu hindern. „Schließlich wollten wir so eine schwer kontrollierbare und schwer einschätzbare Situation vermeiden“, erklärt die Pächterin. Hierbei sollte das Tier möglichst nicht verletzt werden. Für die bessere Einschätzung der Situation wurde insbesondere auch eine Drohne mit Wärmebildkamera von der ISAR Germany aus dem Kreis Kleve angefordert. Doch noch bevor diese richtig zum Einsatz kam, wurde die Wölfin und auch ihre Spuren gegen Abend im Park erneut gesichtet. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche dann eingestellt.
Die Tierärzte müssen genau zielen
Am Mittwoch ging es dann aber weiter. Auch mit Mithilfe des Kreisveterinäramtes wurde versucht das Tier zu immobilisieren. Dies ist gar nicht so einfach. „Wir müssen auf zehn Meter an sie herankommen, damit wir sie immobilisieren können“, so Westerhoff-Boland. Zudem muss genau gezielt werden. Denn mit dem Betäubungsgewähr die Lunge des Tieres zu treffen, wäre fatal. Parallel zur Suche wurden die Geschehnisse des Vortages intensiv aufgearbeitet. Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, so die Pächterin. „Es ist ein scheues Tier“. Und genau deshalb benötige man nun, um die Wölfin einzufangen eines: „Zeit und Ruhe“.
>> SEIT 2015 GIBT ES WOLFSWELPEN IM WILDPARK
Das Wolfspaar der Anholter Schweiz, Kira und Caesar, haben im vergangenen Jahr sieben Welpen bekommen. Die entlaufene Wölfin gehört zu dem Wurf aus 2016 und ist mittlerweile eineinhalb Jahre alt. Bereits 2015 waren nach langen Jahren erstmals wieder fünf Wolfskinder im Wildpark geboren.