Emmerich. . Der Tag des Denkmals am 10. September steht unter dem Motto „Macht und Pracht“. In Emmerich werden auch liturgische Gewänder gezeigt.

Die Schatzkammer von St. Martini öffnet häufiger ihre Pforten. Pfarrer em. Paul Seesing hat sein umfangreiches Wissen um die kirchenhistorisch bedeutsamen Schätze schon mit vielen Interessierten geteilt. Und dennoch lohnt sich ein erneuter Besuch zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September. Denn der Schatz ist im Wandel. „Seit kurzem haben wir auch Schätze aus den Dorfkirchen Vrasselt, Praest und Dornick hier“, verrät Dechant Bernd de Baey.

Schatzkammer und auch der Paramentenschatz in St. Martini können besichtigt werden

Das Motto des Tages lautet diesmal „Macht und Pracht“. Da passen die Schatzkammer und auch der Paramentenschatz in St. Martini bestens ins Thema. Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Pretiosen stammen aus

Die Schatzkammer von St. Martini in Emmerich hält etliche Kirchenschätze vor.
Die Schatzkammer von St. Martini in Emmerich hält etliche Kirchenschätze vor. © Thorsten Lindekamp

dem ehemaligen Besitz des Martinistiftes sowie aus der Schatzkammer des reichsfreien hochadeligen Damenstiftes in Hochelten. Es handelt sich um kirchliches Altargerät zur Feier der heiligen Messe. So gibt es etwa zwei Kelche zu sehen, die vor dem Jahr 1250 entstanden sind. Weltweit soll es überhaupt nur noch 86 Kelche dieses Alters geben, so Paul Seesing. Und: „Keine andere Schatzkammer im Bistum Münster leiht so oft auch Schätze aus wie wir“, verrät Seesing. Um 14 Uhr führt Gisela Lensing-Hebben durch die Heiltumskammer; um 16 Uhr übernimt Pfarrer Seesing die Führung.

Pfarrer de Baey stellt historische Paramente vor

Um 15 Uhr stellt Pfarrer de Baey historische Paramente aus St. Aldegundis und St. Martini im Hochchor der St. Martini-Kirche vor. Die größtenteils liturgischen Gewänder stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; aus der Zeit des Historismus, als versucht wurde, die Gotik und die Romanik nachzuahmen. Etwa in den Seidenwebereien in Krefeld. Am 10. September wird unter anderem versucht, ein alter Baldachin aufzustellen, wie er vielen durch Fronleichnamsprozessionen bekannt ist. Der Stoff liegt noch vor, das Gestell allerdings nicht mehr.

Übrigens: Das Amtsgerichtsgebäude wird aus organisatorischen Gründen schon am morgigen Donnerstag, 14.30 Uhr, im Zuge des Denkmaltages besichtigt. Hier ist eine Anmeldung nötig unter 02822/751510.