Emmerich. . Emmericher Reisebüros freuen sich über Reiselust ihrer Kundschaft. Kreuzfahrt-Buchungen verdoppelt. Fernreisen gefragt – wohl nicht in USA.

  • „Das Geschäft läuft gut“, sagt etwa Christoph Peters, Geschäftsführer vom Reisebüro Poot
  • Ägypten sei der „Shooting-Star in diesem Jahr“, trotz Anschlagsgefahr, so Peters
  • Türkei läuft nicht, wohl aber im Winter, sagt Angelika Faber vom Reisebüro Queisler

Ruhig sind die Zeiten beileibe nicht. Politische Unsicherheit allerorten, dazu noch Wetterextreme wie Hitzewellen und verheerende Waldbrände etwa in weiten Teilen Südeuropas: Die Urlauber schreckt das aber offenbar nicht. „Das Geschäft läuft gut“, sagt etwa Christoph Peters, Geschäftsführer vom Reisebüro Poot an der Kaßstraße.

„Wer möchte, kann sogar noch kurzfristig in Spanien oder Griechenland Urlaub machen, den beiden beliebtesten Ferienzielen des Sommers“, betont der Reisefachmann. „Aber das kostet natürlich“, weiß er auch.

Türkei bleibt das Sorgenkind

Ägypten sei der „Shooting-Star in diesem Jahr“, trotz immer wieder auftretender Terror-Angriffe, erklärt Peters. „Die Urlauber wissen, dass es überall auf der Welt zu Anschlägen kommen kann“, erklärt er sich die gerade für den dortigen Tourismus dennoch positive Entwicklung. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen selbst treffe, sei ja auch extrem gering.

Das große Sorgenkind dieses Sommers ist auch aus touristischer Sicht sicher die Türkei. „Da geht nicht viel“, sagt der Mann vom Reisebüro. Das wunderschöne Land sei noch bis 2015 „das Reiseziel Nummer eins bei unseren Kunden gewesen“. Nun, meint Peters, würde im Vergleich zu 2015 gerade noch ein Drittel der Urlauber dorthin reisen. Was man da entsprechend weniger für den Urlaub zahle, müsse man in Spanien und Griechenland drauf legen. Allein im Juli hätten die Preise dort für den Urlaub um 4,9 Prozent zugelegt.

Stark gebucht werden bei Poot zudem Fernreisen, nicht aber in die USA. „Da gibt’s Kunden, die ihre Pläne erst einmal auf Eis gelegt haben – sicher auch wegen Trump“, glaubt Peters. Regelrecht explodiert sei das Interesse an Kreuzfahrten. Die Buchungen, egal ob für Touren im Mittelmeer, der Ostsee oder irgendwo auf den Weltmeeren, hätten sich verdoppelt.

Kunden weichen nach Asien aus

Angelika Faber vom Emmericher Reisebüro Queisler am Neumarkt ist ebenfalls sehr zufrieden mit der ungebrochenen Reiselust ihrer Kunden. „Es läuft prima“, zieht sie eine Bilanz fürs Sommergeschäft. Auch bei ihr bucht kaum einer Sommer-Reisen in die Türkei – wohl aber für Langzeit-Aufenthalte von bis zu acht Wochen im Winter. „Wobei die Preise, im Schnitt zwischen 1500 und 1600 Euro, nicht günstiger sind als in den Vorjahren“, merkt sie an.

Apropos Winter: Hier haben sich schon viele Kunden für Reisen nach Brasilien, Rio oder auch Mauritius entschieden. „Die Kanaren sind ja mittlerweile auch nicht mehr billiger als ein Karibik-Trip“, sagt Faber. Und statt in die USA zu fliegen, was ja auch so schon immer kompliziert gewesen sei mit den ganzen Vorgaben, würden viele nach Asien ausweichen.

Übrigens: Kurzfristig für relativ kleines Geld nach Mallorca zu fliegen, ginge immer noch. „Man muss dann nur schauen, dass man etwas abgelegenere Ziele aussucht.“