Rees. . Auf dem Niag- und Postgelände in Rees soll ein Mix aus Wohnen, Einkaufen und Dienstleitung entstehen. Seit drei Jahren laufen die Planungen.

  • Das Grobkonzept für das Niag- und Postgelände hat bislang kaum Änderungen erfahren
  • Planerische und juristische Angelegenheitenkosten viel Zeit, so Bürgermeister Gerwers
  • Herzstück des Niag-Geländes wird der großflächige Einzelhandel mit 1700 qm Flächesein

Drei Jahre sind inzwischen für die Planungen ins Land gegangen. „Das ist halt nicht wie bei einem Häuslebauer. Eine innerstädtische Fläche zu entwickeln ist mit ungeheurem Aufwand verbunden“, erklärt Bürgermeister Christoph Gerwers. Die Rede ist vom Niag- und Postgelände, wo ein Mix aus Wohnen, Einkaufen und Dienstleitung entstehen soll.

Das Grobkonzept hat bislang kaum Änderungen erfahren. „Es ist ein gutes Konzept, es hat den Reesern gefallen“, erinnert Bauamtsleiterin Elke Strede. Wirtschaftsförderer Heinz Streuff spricht noch mal die Eckdaten an. 6050 qm Fläche wird im Stadtzentrum neu überplant. Im Bereich des Postgeländes, hier ist Paul Lütkenhaus Eigentümer, sollen weiterhin im Erdgeschoss vier Einzelhändler auf rund 400 qm einziehen.

Gelände abends beleben

Der Rest wird dem Wohnen vorbehalten sein, alternativ können auch Dienstleister die Räume beziehen. „Aber: Uns ist natürlich daran gelegen, dass es dort abends nicht tot ist, sondern belebt“, macht Bürgermeister Gerwers deutlich. Daher sei es wünschenswert, dass dort Wohnen und Gastronomie im Mittelpunkt stünden. Schließlich will auch Projektentwickler Andreas Hüls hier so bauen, dass an diesem Ort eine besondere Aufenthaltsqualität entsteht. Der Baukörper soll leicht zurückversetzt werden, damit die Sonne in den Hof einströmen kann, um für eine gemütliche Atmosphäre zu sorgen.

Bürgermeister Christoph Gerwers (links) und Projektentwickler Andreas Hüls mit den Plänen.
Bürgermeister Christoph Gerwers (links) und Projektentwickler Andreas Hüls mit den Plänen.

Auf dem Niag-Gelände sollen ebenfalls Einkaufen und Wohnen möglich sein sowie Dienstleister einziehen können. Wie bekannt wird hier, und das ist die gravierendste Änderung in Hinblick auf das Erstkonzept, das Job-Center seinen Standort auf 950 qm und über zwei Etagen bekommen.

Einzelhandel als Herzstück

Weil zunächst nur 700 qm für Bürofläche angedacht waren, fällt rechnerisch eine Wohnung weg. Statt der ursprünglich geplanten 20 Wohnungen sind nun 19 vorgesehen. „Das kann man generell nicht festschreiben“, schränkt Bauamtsleiterin Elke Strede gleich ein. Verschiebungen seien bewusst möglich, so dass es je nach Marktlage am Ende vielleicht sogar 25 Wohnungen oder eben nur 14 oder 15 übrig bleiben könnten, fügt sie hinzu.

Herzstück des Niag-Geländes wird der großflächige Einzelhandel mit 1700 qm Fläche im Erdgeschoss sein. Hier soll ein Vollsortimenter inklusive Bäckerladen einziehen – so die Vorstellung. Um überhaupt einen Markt dieser Größe in die Innenstadt zu bringen, waren Abstimmungsgespräche mit Bezirksregierung und der Landesplanung notwendig.

Eine Grundwasserprüfung steht aus

Das hat Zeit gekostet. Viel Zeit gekostet. Wie auch andere planerische und juristische Angelegenheiten. Beispielsweise die Frage der Altlasten. Weil auf dem Grundstück des Niag-Geländes früher eine Tankstelle stand, war dort schon den 1990er Jahren eine Altlastenüberprüfung vorgenommen worden. Diese musste erneut und zusätzlich für einen größeren Radius vorgenommen werden. Beanstandungen hat es übrigens nicht gegeben. Für die Grundwasserprüfung hat man drei Brunnen erstellen müssen. Dreimal sind inzwischen Proben genommen worden. Auch hier: keine Beanstandungen. Allerdings steht noch eine Beprobung aus, eine bei hohen Wasserständen. Aber entsprechend hohe Wasserstände hat es seit elf Monaten nicht mehr gegeben...

>> DIE PLANUNGEN

Nach jetzigen Stand der Planungen könnte der Abriss der Gebäude im Sommer 2018 angegangen werden. Baubeginn könnte demnach Ende 2018/Frühjahr 2019 sein. Es wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren gerechnet, womit die Gebäude Ende des Jahres 2020 bezugsfertig sein könnten.