Rees/Oostkapelle. . Zahnarzt Dr. Cees Puttenstein und seine Frau Veronica verlegen jetzt ihren Lebensmittelpunkt an die Nordsee. Früher machten sie hier Urlaub.
- In den Ferien war Strandurlaub angesagt, was für die beiden Töchter größtes Vergnügen war
- Wenn sie lieber bei ihren Freundinnen in Rees bleiben wollten, reisten diese oftmals mit
- Familien Puttenstein hat ihr Haus in Rees jetzt verkauft, will aber eine Wohnung in Rees Behalten
Wer als Niederländer in Rees so grenznah wohnt, muss nicht zwangsläufig Ferien im Heimatland machen. Doch Veronica Puttenstein-Molenkamp, die aus Tilburg stammt, hat schon als Kind mit ihren Eltern die Ferien in Domburg an der Nordsee verbracht. „Meine Schwiegereltern hatten einen Bungalow in Oostkapelle, im Nachbarort. Also haben mein Mann Cees und ich später auch dort Urlaub gemacht.“
Im Jahr 1984 übernahm Zahnarzt Dr. Cees Puttenstein die Praxis in der Fallstraße. Das Ehepaar zog in eine Wohnung an der Wardstraße, direkt am Rhein, bis sie zwei Jahre später das Haus von Theo Holzum an der Empeler Straße 2 mieten, im Jahr 2005 erwerben konnte.
Vogel, Hunde und Gepäck
Mit ihren Töchtern Caroline (heute 28) und Charlotte (27) ging es in den Sommerferien zur Nordsee, mit Vogel, zwei Hunden und endlos viel Gepäck. In Zeeland traf sich die ganze Familie, mit Vettern und Cousinen vergnügten sich die Kinder prächtig.
Mit zunehmendem Alter allerdings waren die Bindungen der Mädchen zu den Reeser Freundinnen größer. „Wir lösten das so, dass die Mädchen Freundinnen mit in unser Haus nehmen durften. Natürlich hatte ich manchmal Sorge und schließlich die Verantwortung, wenn die Mädels abends mit dem Rad in die Disco fuhren. So etwas gab es natürlich nicht in Rees. Aber es ist immer gut gegangen“, blickt die Niederländerin zurück.
Ganz nah am Meer
„Das Haus liegt 500 Meter vom Strand entfernt“, erzählt Veronica Puttenstein, die oft noch von nun erwachsenen Reeserinnen angesprochen wird, welch’ wunderschöne Erinnerungen sie an ihre Aufenthalte in Oostkapelle haben.
Es gab aber auch Zeiten, in denen der Urlaub in den Niederlanden bei den Mädchens verpönt war. „Sie waren 17, 18 Jahre alt. Alleine wollten wir sie nicht zuhause lassen, also sind wir dann gemeinsam verreist, etwa nach Griechenland“, erinnert sich die Mutter. „In jenen Jahren waren wir selten an der See. Das Haus meiner Schwiegereltern haben wir seinerzeit übernommen. Dort ist alles ebenerdig, ich kann dort malen, bin schnell in der Natur, in den Dünen“, erzählt Veronica Puttenstein. „Hier im Haus an der Empeler Straße könnten wir, da es nicht barrierefrei ist, im Alter nicht bleiben. Auch der Garten wird für uns viel zu viel“, so die 65-Jährige, die sich als Künstlerin grenzüberschreitend einen Namen gemacht hat.
Von Holland nach Rees
Es gab Jahre, in denen Cees Puttenstein eines der Mädchen mehrfach in der Woche in den Ferien von Holland nach Rees fuhr, etwa zu Proben des Kirchenchores, an denen es teilnehmen wollte. Heute wohnen beide Töchter in Amsterdam. Wenn sie verreisen, geht es meist in die weite Welt, aber Kurzurlaube an der See werden immer noch gerne eingelegt.
Familie Puttenstein hat ihr Haus an der Empeler Straße verkauft. „Im Mai ziehen wir aus“, berichtet Veronica Puttenstein. Aber da die Familie auch Rees als Heimat auserkoren hat, sucht sie jetzt eine Wohnung in der Rheinstadt. „Meinem Mann macht die Arbeit in der Praxis noch Freude, so dass er noch nicht ans Aufhören denkt“, erzählt Veronica Puttenstein. In den Ferien reist das Ehepaar jetzt nicht zur Nordsee. Oostkapelle ist eben mehr Heimat als Urlaub. „Auch da gibt’s viel Arbeit, im Haus und im Garten.“