Isselburg. . Anwohner fordern eine Tempo-30-Zone auf der Minervastraße. Laut Verwaltung ist das nur bedingt möglich. Antrag wird beim Kreis Borken gestellt.
- Anwohner fordern eine Tempo-30-Zone auf der Minervastraße in Isselburg
- Laut Verwaltung ist eine Tempodrosselung für den kompletten Bereich nicht möglich
- Für einen Teil der Straße wurde das Tempolimit beim Kreis Borken beantragt
Als er 1998 an die Minervastraße zog, „wurde hier vor allem nachts gerast wir sau“, erinnert sich Uwe Übelacker noch gut. Nach einer Verkehrsschau stellte der Kreis Borken Schilder mit dem Tempolimit 30 auf. „Die dann wiederum nach dem Umbau der Straße verschwunden sind“, so der Chef der Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Isselburg.
Warum, weiß eigentlich keiner. Fest steht: Seither ist wieder Tempo 50 erlaubt. Zum Leidwesen vieler Anwohner und Geschäftsleute der Straße. Diese hatten sich nun zusammen getan, Unterschriften gesammelt und den Bürgerantrag gestellt, aus der Minervastraße beginnend vom Kreisverkehr bis hin zum Münsterdeich eine Zone-30 einzurichten.
Bevor die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Wirtschaft und Vergabe nun über den Antrag der Bürger in ihrer jüngsten Sitzung diskutierten, schauten sie sich noch einmal die Situation gleich vor Ort an.
„Versuchen Sie mal hier über den Zebrastreifen zu kommen“, forderte eine hinzugestoßene Anwohnerin auf. „Muss denn erst wieder was passieren?!“, rief ein anderer den Politikern und der Stadtverwaltung entgegen. Politik als auch Verwaltung sind letztlich gar nicht abgeneigt, Tempo 30 auf der Minervastraße einzuführen. Doch, das ist so einfach eben nicht möglich, wie der zuständige Fachbereichsleiter Frank Schaffeld aufzeigte.
Jetzt muss der Kreis entscheiden
Seines Erachtens entspricht die Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Minervastraße in mehreren Punkten nicht den Vorgaben der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung. Ein entsprechender Antrag der Stadt Isselburg gegenüber der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Borken, die für die entsprechendeverkehrsrechtliche Anordnung zuständig ist, „dürfte wenig Aussicht auf Erfolg haben“, so Schaffeld.
Dies liegt vor allem daran, dass die Minervastraße eine wichtige Durchfahrtsstraße in Isselburg ist. Unverständnis darüber gibt es aber bei den Antragsstellern. Denn auf der Durchgangsstraße in Wertherbruch sei auch nur Tempo 30 erlaubt.
Zumindest im Bereich zwischen den Kreuzungen Münsterdeich und Wilhelm-Schmölder-Straße schätzt die Verwaltung die Verkehrssituation so ein, dass hier durch die bauliche Ausgestaltung der Minervastraße ein durchschnittliches Geschwindigkeitsniveau vorherrscht, das zumindest während der Hauptverkehrs- und -Geschäftszeiten in der Nähe von 30 Km/h liegt. Allerdings will die Verwaltung – so auch nach Vorschlag der Politik versuchen, für den Bereich zwischen den Kreuzungen WilhelmSchmölder-Straße und Reeser Straße eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h über eine Anordnung der Straßenverkehrsbehörde zu erreichen. Und nicht nur dort. Da es in den Ortskernen in Anholt und Werth ähnlich eng ist und dort auch noch mit 50 km/h gefahren werden darf, soll beim Kreis auch hier ein Tempolimit angeregt werden.
>>MEHR ÜBERWACHUNG GEFORDERT
Neben dem Tempolimit haben einige Politiker auch darauf hingewiesen, dass vielleicht auch öfter an der Minervastraße kontrolliert werden müsste. Für die Kontrolle des fließenden Verkehrs ist die Stadt Isselburg allerdings nichts selbst zuständig, sondern die Polizei also der Kreis Borken. Selbst darf die Stadt nur den „ruhenden“ Verkehr kontrollieren.