Dornick. . Der Schießmeister, genannt ChriSan, ist neuer Dornicker Schützenkönig. Zur Königin ernannte er Ann-Katrin Stapper.
- Erst mit dem 114. Schuss segelte der zähe Vogel beim Königschießen zu Boden
- Der 25-jährige König studiert in Aachen Betriebswirtschaft, seine Königin ist ebenfalls Studentin
- Vizekönigin wurde Ann-Kathrin Hermsen
Es war ein um Spannung nicht zu überbietender Kampf um die Königswürde, die am Samstagmittag auf dem Festplatz inmitten des Dorfes stattfand. Zum Schluss hob ChriSan, Christian Sanders, die Hände in die Höhe. 114 Schüsse waren erforderlich bis der hartnäckige Vogelrumpf auf Dornicker Boden heruntersegelte.
„Einfach nur super“, erklärte der 25-jährige Aachener BWL-Student seinen Kameraden und Freuden, die den ehemaligen Volksbanker alle herzlich umarmten. Gar mancher von „seinem“ 1. Zug wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Doch die erste nicht endende Umarmung gab’s zunächst für Königin Ann-Katrin Stapper. Die 21-jährige Studentin fieberte genauso wie viele weitere kräftig mit. Beide sind im Karneval aktiv. Sie beim Hüthumer Frauen-Karneval, er bei der Narrengemeinschaft.
Eine überraschend große Zahl an Königsbewerbern war gegen den Schießmeister angetreten. Neben der zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Königin Bianca Vedder waren es ihre Kameradinnen vom 12. Zug Carina Treudt, Ramona Triebel vom Spielmannszug Egon Borkes und Pascal Sommer (1. Zug). Zwischenzeitlich griff noch Dominik Franken (9. Zug) ins Geschehen ein. „Schlangestehen kenne ich nur vom Vizekönig
schießen“, so der stellvertretende Brudermeister Dirk Böcker schmunzelnd. Während Pascal Sommer das Nachsehen hatte, sicherte sich zuvor bereits Bruder Julien die Jungschützenkönigswürde.
Die Freude über König ChriSan war in den eigenen Zugreihen überwältigend. Doch die Anspannung bei jedem Gang zum Gewehr war bei den eigenen Mannen, genauso wie beim neuen König, unverkennbar. Da wich bei dem ein oder anderen schon mal die gesunde Gesichtsfarbe. Wie etwa bei Zugführer Max Moe Bergerfurth. „Da hat sogar der Bauch wehgetan“, erklärte sein Bruder Maik. Und Zugkönig Torben Böcker sagte nur: „Ich kann nicht mehr.“
Zum zehnjährigen Zugjubiläum hatte man auf den royalen Schuss gesetzt. Doch vielfach platzten die Holzsplitter bei den anderen vom Vogel ab. Ende gut, alles gut. ChriSan wurde von seinen Kameraden ins Zelt getragen. Neben einem Tänzchen des Königspaares durfte die Borussia-Hymne „Elf vom Niederrhein“ nicht fehlen. Schließlich ist ChriSan Gladbach-Fan durch und durch. Immer dabei bei diesen emotionalen Szenen John Richter. Trotz Krankheit ließ er es nicht nehmen und feierte mit seinen Zugkollegen.
Nach Richel Vedder regiert erneut ein junger König. Das man sich um den Schützennachwuchs am Deich keine Sorgen machen muss, wurde am Morgen beim Umzug eindrucksvoll bewiesen. Immerhin 40 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren waren erstmals mit von der Partie, so Schriftführer Tom Kruyt. Die mehr als 250 Johannes-Schützen sind gut gerüstet für ihren 350. Geburtstag im nächsten Jahr.
>>EHRUNGEN UND PREISE
Den Kopf holte Wolfgang Boss (5. Zug) von der Stange. Der rechte Flügel ging an Daniela Roebrock (12. Zug) und der linke an Marcus Proest (9. Zug.).
Vizekönigin wurde Ann-Kathrin Hermsen (12. Zug) mit dem 37. Schuss.
Zum Ehrenmitglied ernannt wurde Werner Borkes. Den Hohen Bruderschaftsorden erhielt Ludger Klümpner, das silberne Verdienstkreuz Andi Anschütz und Guido Voermans.
60 Jahre im Verein sind Herbert Gatzka, Manfred Reinen, Gerd Roebrock, Norbert Mey und Helmut Terhardt sind 50 Jahre dabei, André Mey und Klaus Geerling 25 Jahre.