Emmerich. . Vor 25 Jahren übernahm der japanische Konzern Kao von der DSM den Chemie-Standort an der Kupferstraße in Emmerich. Jetzt gab es hohen Besuch.
- Michitaka Sawada und Masakazu Negoro trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein
- Kao Chemicals GmbH schenkte sich zum Jubiläum selbst das beste Betriebsergebnis
- Mit einer Schiffspartie mit der kompletten Belegeschaft klang der Festtag aus
Geehrt fühlen durfte sich die Kao Chemicals GmbH. Zum 25-jährigen Jubiläum am Standort Emmerich flog nahezu die komplette Spitze der Firmenzentrale aus Japan ein. Vorneweg Michitaka Sawada, seit 2012 Kao-Präsident, sowie Masakazu Negoro, Vize-Präsident und Europa-Chef.
Höhepunkt des Besuchs war ein Empfang der Gäste im Rathaus, wo sie sich im Goldenen Buch der Stadt Emmerich verewigten. Eine noble Geste des Gastgebers gegenüber einem Wirtschaftsunternehmen, das aus Emmerich nicht wegzudenken ist.
Und das nicht nur der Gewerbesteuer wegen. Sondern, und darauf wies Bürgermeister Peter Hinze in seiner Rede hin, weil Kao eine führende Rolle dabei gespielt habe, den Flüchtlingen aus Syrien, Irak und Afrika zu helfen: „Wir sind stolz, eine Gruppe von Firmen zu haben, die den Flüchtlingen Deutsch beibringen und ihnen die Chance geben, in ihren Unternehmen Praktika zu absolvieren, und das alles ohne Kosten.“
Die Kao-Corporation aus Tokio hatte die damalige Chem-y am 31. Oktober 1992 dem niederländischen Chemiekonzern DSM abgekauft. Seitdem produziert die Kao Chemicals GmbH in dem Werk an der Kupferstraße – auch dank kontinuierlich fließender Investitionen – Tenside, mit viel Erfolg.
Der Emmericher Firmenleitung um Herbert Tripp und Bernd Liske war der Stolz an den Gesichtern abzulesen. Kein Wunder, denn dass die Konzernführung nach Europa fliegt, um einem ihrer Unternehmen zu einem Jubiläum zu gratulieren, gilt als eher selten; einige hohe Repräsentanten hatten sogar ihre Frauen auf den Europa-Trip mitgenommen.
In Tokio scheint mal also mit den Ergebnissen, die Emmerich liefert, sehr zufrieden zu sein. Auf die Frage der NRZ, ob die Gäste aus Japan zum Jubiläum ein Geschenk mitgebracht hätten, sagte Herbert Tripp am Rande des Empfangs, man habe sich mit dem besten Betriebsergebnis für Emmerich selbst beschenkt. Der Umsatz, den die rund 230 Mitarbeiter erwirtschafteten, betrug im vorigen Jahr 260 Millionen Euro, das Betriebsergebnis lag in zweistelliger Millionenhöhe.
Sawada hat Wort gehalten
Herbert Tripp erfuhr einmal mehr, dass für japanische Geschäftspartner ein Handschlag nicht bloß eine höfliche Geste ist. Schon 2015 hatte ihm Sawada bei einem Treffen in Barcelona versprochen, zum 25-jährigen Jubiläum nach Emmerich zu kommen. Sawada hat also Wort gehalten.
Zum Abschluss des Emmerich-Tages begaben sich die Gäste aus Japan zusammen mit der ganzen Kao-Belegschaft an Bord und feierten dort weiter.