Emmerich. . CDU-Spitzenkandidat Laschet beendete seinen Kreis Klever Tag in Emmerich. Zielscheiben in seiner Wahlkampfrede waren Jäger und Löhrmann.
„Emmerich, 18 Uhr, Armin Laschet pünktlich. Alles ist gut.“ So kündigte der Kreis Klever CDU-Vorsitzende Dr. Günther Bergmann und Landtagskandidat im PAN den Herausforderer von Hannelore Kraft an.
Beim Einzug wurde von Andreas Bourani „Ein Hoch auf das, was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt“ eingespielt. Doch noch ist offen, ob für Laschets CDU auch am Sonntagabend um 18 Uhr noch alles gut ist, wenn die ersten Hochrechnungen vorliegen. Er habe aber „ein gutes Gefühl“, hatte Laschet kurz vor seinem Auftritt vor ca. 200 Anhängern der NRZ in einem Exklusiv-Interview gesagt.
NRZ führte Interview im Wahlkampfbus
Das kurze Gespräch fand im Wahlkampfbus statt, in dem Laschets Tross in den letzten Wochen über 300 Termine zurückgelegt hatte. Bewusst steuerte der Bus häufig ländliche Gebiete an. Die habe die rotgrüne Landesregierung vernachlässigt und so Entwicklungschancen verhindert. Weitere Thema waren die Landwirtschaft, innere Sicherheit und Bildung.
Vor allem Innenminister Ralf Jäger (SPD) knöpfte sich Laschet vor. „NRW muss genau so sicher sein wie die anderen Länder“, forderte er. Der Polizei müsse erlaubt werden, im Hinterland auch verdachtsunabhängig zu kontrollieren. Die Schleierfahndung müsse auch in NRW endlich polizeilich geregelt sein.
Mehr Polizisten wollten alle, die Polizei müsse aber auch politische Rückendeckung bekommen. Auch auf den Fall Amri, der bis nach Emmerich hineinspielte, ging der prominente Kandidat ein. Amri hätte den Kreis Kleve gar nicht verlassen müssen. Der Kreis habe nicht gewusst, dass Amri 14 Identitäten besaß und Jäger um Hilfe gebeten, doch der habe den Kreis Kleve alleine gelassen: „Das werfen wir Jäger vor.“ Jetzt tue Jäger auch noch so, als ob der Kreis Kleve Schuld sei.
Endlich einmal die Bayern schlagen
Was im Schulbereich passiere, „ist unter aller Kanone“, ritt Laschet die nächste Attacke. Das Thema Inklusion sei durch Sylvia Löhrmann völlig diskreditiert worden. „Keine weitere Förderschule wird mit der CDU geschlossen, ehe die Bedingungen da seien, dass Inklusion gelinge.“
Ferner prangerte er den großen Unterrichtsausfall an. Die Verantwortlichen würden 1,8 Prozent nennen, Eltern und Großeltern sprächen manchmal von 10 %. „Es ist das Ungerechteste, was es geben kann, wenn ein Kind nicht den erforderlichen Unterricht bekommt. Wir wollen auch mal die Bayern schlagen - nicht nur im Fußball.“
Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Bert Gricksch hatte Laschet gleich zu Beginn mit Geschenken überhäuft. Was zum Schnuppen von Katjes („Nervennahrung“), Kaffee von Lensing & van Gülpen und das Emmericher Stadtsiegel, geeignet als Briefbeschwerer. Er würde sich freuen, meinte Gricksch, wenn es künftig auf dem Schreibtisch des neuen Ministerpräsidenten liegen würde.