Emmerich. . Bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Seniorenvertretung der Stadt Emmerich gab es Kresse für die Gäste und Blumen für die Vorsitzende.

  • Edith Meisters überreichte der SV-Initiatorin Leonie Pawlak einen Blumenstrauß
  • Bürgermeister Peter Hinze reihte sich in die Schar der Gratulanten ein
  • Will Altbürgermeister Johannes Diks etwa für die nächste SV kandidieren?

Jeder Gast, der der Einladung von Leonie Pawlak zum zehnjährigen Jubiläum der Seniorenvertretung (SV) ins Restaurant „Waldschlösschen“ gefolgt war, fand an seinem Platz ein kleines Geschenk vor. Eine Päckchen Kresse. Die stehe symbolisch für die SV, meinte deren Vorsitzende, benötige viel Luft, Licht und Wasser, der Samen trage sich selber aus, die Pflanze sei genügsam und anspruchslos, blühe und gedeihe und bringe beim Verzehr auch noch Vitamine.

Die Liebe zu kleinen Dingen

Ein bereits blühendes Präsent machte dann Edith Meisters der Vorsitzenden. Den Blumenstrauß gab es als Dankeschön dafür, dass Pawlak die Idee hatte, die Seniorenvertretung nach Emmerich zu holen, was dann mit Hilfe der Stadt gelungen sei: „Sie tun sehr viel, auch in der Landesvertretung“, sagte Edith Meisters.

Auch Bürgermeister Peter Hinze reihte sich in die Schar der Gratulanten gerne ein. Er erinnerte an die anfänglichen Geburtswehen und die vielen Fragezeichen. Einige hätten sich gefragt, ob die zu den Adler-Werken fahren oder Butterfahrten unternehmen würden. Mittlerweile sei die SV eine feste Gruppe geworden im politischen Alltag, wenn auch nicht politisch. „Wir haben eine gute Basis gefunden, wie wir miteinander umgehen.“

Immer hartnäckig geblieben

Viele Dinge habe die SV initiiert, sagte Hinze und vergaß auch den Handlauf im Rathaus nicht: „Das zeigt, man muss hartnäckig bleiben. Der Blick, den die SV habe, ist für uns wichtig, denn wir werden alle älter.“ Die heute 25-Jährigen würden einmal davon profitieren, was die SV auf den Weg gebracht habe. Hinze schloss: „Mit zehn Jahren ist man ein Rotzlöffel, sie sind erwachsen geworden.“

Auch Altbürgermeister Johannes Diks, der die Belange der SV tatkräftig unterstützte und wohl keine Sitzung ausließ, sprach den „langen Anlauf“ an, bis man sich organisiert hatte: „Ich bin immer gerne zur Seniorenvertretung gekommen.“ Die SV habe auch immer auf Details geschaut. Und da fielen auch ihm die Handlauf-Diskussion und die abgesenkten Bürgersteige ein. Er dürfe nicht nur wählen, er könne auch selbst gewählt werden, sagte der 63-Jährige. War das etwa schon eine Kandidatur für die nächste SV? fragte sich da so mancher Gast.

Grüße aus dem Haus der Familie

Die Grüße vom Haus der Familie übermittelte Manfred Lesaar. Mit dem HdF hatte die SV im Jahr 2011 das Projekt Seniorengesellschafter angestoßen und Qualifizierungskurse angeboten. Seitdem seien 64 Seniorengesellschafter ausgebildet worden, sieben bis elf jedes Jahr.

Leonie Pawlak dankte den Mitarbeitern im Rathaus für die Betreuung der SV: Elisabeth Schnieders, Uwe Giltjes und Gisela Kohnen, die für den Arbeitskreis den „tollen“ Slogan „Mit Rat und Tat“ kreiert habe. Die SV sei zwar nicht politisch gebunden, doch leiste jedes Mitglied einen Beitrag zum politischen Leben. Besonders herzlich begrüßte sie zwei Mitstreiter der ersten Stunde Theo van Lier und Dr. Hans Jürgen Arens.
Als Überraschungsgast unterhielt Stadtführerin Monika Wirtz die Runde mit ihrem amüsanten Vortrag aus Sprichwörtern und Redewendungen.

>> VIEL VORBEREITUNGSZEIT

Der Rat der Stadt Emmerich hatte nach rund zweijähriger Vorbereitungszeit am 7. November 2006 die Bildung der Seniorenvertretung beschlossen, gegen acht BGE-Stimmen. Zur Wahl-Premiere hatten sich im PAN am 26. April 2007 rund 130 Personen eingefunden. Zum Vorsitzenden wurde Altbürgermeister Dr. Klaus Krebber gewählt (72 Stimmen), zu seiner Stellvertreterin Leonie Pawlak (63). Krebber trat Ende 2009 als Vorsitzender zurück. Seitdem leitet Pawlak das Sprachrohr der Emmericher Senioren. Die weiteren Wahlen fanden 2011 und 2015 statt.