Rees. . Eden e.V. bestätigte auf der Jahreshauptversammlung seinen Vorstand. Kritik gab es am Deichverband Bislich-Landesgrenze und an der Kiesindustrie.
Beherrschendes Thema der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Bürgerinitiative Eden e.V. im Kolpinghaus war die Frage: „Welchen Einfluss haben Baggerseen auf das Fließverhalten von Grundwasser?“
Zunächst galt es aber, die Regularien des Vereins E(rhaltet) d(en) e(inzigartigen) N(iederrhein) abzuwickeln. Kassenprüfer Dr. Leo Rehm bescheinigte der Kassenwartin Elisabeth Tenhonsel eine überschaubare und ordentliche Kassenführung. Die von ihm beantragte Entlastung für die Kassenführung und gleichzeitig für den Vorstand erteilten die elf stimmberechtigten Mitglieder einstimmig.
Vorstandsmitglieder wiedergewählt
Ebenfalls einstimmig und ohne Gegenvorschläge wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Den Vorsitz im Verein führt weiterhin Heinz-Josef van Laak. Er wird von Klaus Awater als 1. Stellvertreter unterstützt. Günther Roers übernahm die Funktionen des 2. Stellvertreters und des Schriftführers. Für die Kassengeschäfte ist auch im kommenden Geschäftsjahr Elisabeth Tenhonsel verantwortlich. Als Kassenprüfer wurden Bernd Lukkezen und Melanie Gronau bestellt.
Melanie Gronau hatte sich intensiv auf die Frage, welchen Einfluss Baggerseen auf das Fließverhalten von Grundwasser haben, vorbereitet. Mit verständlichen Grafiken und Schaubildern erläuterte sie ihre umfangreichen Recherchen und Untersuchungen, an denen sich auch Dr. Rehm beteiligte. Sehr informativ seien die während eines Rundfluges am 1. September 2016 aufgenommenen Luftbildaufnahmen, die über die Homepage des Vereins abrufbar sind.
Steigende Wassersäule
Aufschlussreich dokumentierte sie die Wirkungen des Rheinhochwassers und die Starkregenfälle im Juni 2016, die den Grundwasserspiegel und die Pegelstände der Baggerseen bedrohlich ansteigen ließen. Die steigende Wassersäule suchte sich Wege in grundwasserfreie Körperschichten und verursachte Probleme bei der Oberflächenentwässerung.
Äußerst kritisch setzte sie sich mit dem „Parken“ des Oberflächenwassers in Baggerseen auseinander und verwies auf die Folgen der Verunreinigung durch Klärschlamm, Gülle, Pestiziden, Herbiziden und Kunstdünger.
Haltung nicht nachvollziehbar
Nicht nachvollziehbar sei hier die Haltung des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze. Statt das Oberflächenwasser aus dem 40 qkm großen Gebiet zwischen Bislich und Rees durch das Pumpwerk Haffener Landwehr (Bellevue) abzupumpen, werde es aus Kostengründen vom Stromnetz genommen. Die Einleitung erfolgte ins Reeser Meer sowie in die Süderweiterung. Erschreckend sei die Feststellung, dass sich innerhalb dieses Gebietes 10 qkm reine Wasserflächen befinden.
Eden habe dem Umweltministerium diese Präsentation erläutert, um auf die Folgen der Hochwasserschäden aufmerksam zu machen. Dem Vortrag folgte ein reger Gedankenaustausch, in dem insbesonders die Maßnahmen und Argumente des DV zum Hochwasserschutz angezweifelt wurden. Den Stellungnahmen der Kiesindustrie bezüglich der Sicherung von Arbeitsplätzen widersprach Rehm energisch. „Wo ein Baggerloch ist, gibt es keinen Arbeitsplatz mehr!“