Hochelten. . Eltener Sozialdemokraten luden Landtagskandidaten zum Bergkraxeln entlang der Betuwe-Route ein. Auch die Bürgerinitiative und Baumfreunde dabei.

  • Immer wieder wurde überdimensionale Zerstörung des Berges bei der Bergfußvariante angesprochen
  • Betuwe-Experte Johannes ten Brink erklärte: „30 Meter zur Bahn steht demnach hier kein Baum mehr“
  • Einen Rad- und Fußgängerweg sieht die offizielle Bahnvariante am engen Viadukt nicht vor

Klare Worte gleich zu Beginn der Bergbegehung mit dem Eltener SPD-Ortsverein an den sozialdemokratischen Landtagskandidaten Thorsten Rupp nahe der Vitus-Kirche: „Du wirst danach merken, was diese Truppe zum Wohl des Eltenberges und der Bevölkerung damit sagen möchte“, hieß es von Sohni Wernicke.

Neben dem Sprecher der BI „Rettet den Eltenberg“ waren viele Mitstreiter, auch die Baumfreunde unter Rüdiger Helmich, mit von der Partie. Immer wieder wurde die „völlige überdimensionale Zerstörung des Berges“ bei der von der Bahn derzeit favorisierten Variante angesprochen.

Thorsten Rupp wurde einiges bewusst

Für den in Vrasselt lebenden Landtagskandidaten Rupp war es zugleich die Möglichkeit, einmal direkt vor Ort zu schauen, welche Auswirkungen diese denn habe: „Es ist schon sehr wichtig, das sich einmal hier anzuschauen anstelle nur auf die Pläne zu gucken.“

Beim Blick vom Plateau am Englischen Hügel nach unten wurde Thorsten Rupp einiges bewusst. Nachdenkliche Gesichtszüge des SPD-Mannes waren unübersehbar, als Johannes ten Brink erklärte: „30 Meter zur Bahn steht demnach hier kein Baum mehr.“ 13 000 Quadratmeter würden dort freigeschnitten.

Helmich: Unsere Variante ist nicht teurer

„Da kommt jede Menge Beton, wenn es nach der Bahn geht. Sie sehen nur noch Stützwände“, so ten Brink mit Blick auf die schöne Frühlings-Landschaft.

Als SPD, Bergretter & Co ihm ihre Variante vorstellten, die, so betonte Rüdiger Helmich, „nicht teurer sei“ und viel schonender aussähe (die NRZ berichtete), stand für Rupp schnell fest: „Ihre Variante schadet dem Eltenberg so gut wie gar nicht. Und bedeutet nur eine minimale Anpassung.“

Für die Zukunft sei dies die beste Lösung. Zudem hob der Politiker hervor: „Neben dem Klever Berg ist das die einzige natürliche Erhebung, die wir haben.“ Die gelte es zu schützen. „Auch vor dem geschichtlichen Hintergrund.“

Wie groß der Eingriff bei der Bahn-Variante würde, wurde einmal mehr als deutlich als sich der Tross beim Bergkraxeln entlang der bisherigen Bahnlinie in Richtung Viadukt auf den Weg machte. Diesen Weg werde es in Zukunft nicht mehr geben, erklärte SPD-Ortsvereinschefin Marietta Wehren. Sofern die Variante der DB käme.

Am Bergfuß herrschte Kopfschütteln

Kopfschütteln am Bergfuß in Höhe Viadukt bei den Teilnehmern. Nicht nur dass jede Menge Blechlawinen deutscher und niederländischer Fahrzeuge diesen Bereich je nach Schrankenöffnung von Hüthum oder Elten kommend befuhren, zudem wurde mehrfach deutlich, wie schwierig es ist, dort per pedes oder Drahtesel unterwegs zu sein.

„Einen Rad- und Fußgängerweg sieht die von uns abgelehnte Variante nicht vor“, so ten Brink. Mitte der 1850er Jahre sei das Viadukt eigentlich nur für Pferdefuhrwerke ausgelegt gewesen. „Seither und nach dem Willen von Straßen NRW und DB soll sich da auch zukünftig in den nächsten 100 Jahren an einer Verbreiterung nichts tun“, führte Rüdiger Helmich aus.

Für SPD-Kandidat Thorsten Rupp steht nach der Bergbegehung fest: „Da kommt bei der Variante der Bahn kein gutes Konzept raus.“